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f+h fördern und heben 04/2020

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f+h fördern und heben 04/2020

FORSCHUNG UND

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG SERIE 02 Struktur eines Workflowsegments mit drei Prozessmodulen Fahr- und Laufweg Prozessmodule Materialstreifen Workflowsegement / Werkstückträger Organisationseinheit muss, sondern in einem Schachbrettlayout. Der Einsatz layoutflexibler Fördertechnik schafft daher die Voraussetzungen für eine Produktion, bei der nicht die Fördertechnik, sondern die fertigungstechnischen Erfordernisse, die aus den Merkmalen des herzustellenden Produkts resultieren, den Weg innerhalb des Montagelayouts vorgeben (Grafik 01). Der in Grafik 01 eingezeichnete Pfad 1 umfasst demzufolge andere Montageschritte als Pfad 2. So könnte z. B. hier ein Fahrzeug der Baureihe X mit Verbrennungsmotor montiert werden, während ein Fahrzeug der Baureihe Y mit Hybridantrieb parallel im Schachbrettlayout gefertigt werden kann und den Pfad 2 durch die Endmontage nimmt. Das in Grafik 01 schematisch gezeigte 03 Mobile Montage- und Logistikinsel 10 f+h 2020/04 www.foerdern-und-heben.de

Produktionslayout basiert auf einem einheitlichen Flächenraster, innerhalb dessen sich die modular aufgebauten Bearbeitungsstationen aufgrund ihres Einheitsmaßes beliebig anordnen lassen. Ein Arbeitsmodul entspricht in der Grafik einem Flächenraster-Einheits element. Für Bearbeitungsschritte, die hinsichtlich der Montage abfolge und des Materialbedarfs miteinander verknüpft sind und in einem engen Zusammenhang stehen, werden Workflowsegmente gebildet. Diese Workflowsegmente sind flächenmäßig ein ganzzahliges Vielfaches eines einzelnen Arbeitsmoduls bzw. eines Einheits-Flächenelements (Grafik 02). Trotz der Verknüpfung sind die in dem Segment enthaltenen Prozessmodule aber insoweit vonein ander unabhängig, als dass sich das Werkstück auch zwischen den Stationen des Workflowsegments ausschleusen lässt. Über die hierfür vorgesehenen Ein- und Ausfahrten der Workflowsegmente geschieht letztlich auch die prozessmodulspezifische Materialversorgung. Hinsichtlich der Materialbedarfsplanung und des Abrufs bilden die Workflowsegmente insofern bezüglich des Materialflusses eine Organisationseinheit. KAUSALE BINDUNG VON ARBEITSUMFÄNGEN AN ORTSFESTEN STATIONEN ENTFÄLLT Bei den Werkstückträgern handelt es sich nicht nur um monofunktionale Transport-FTF, sondern vielmehr um mobile Montage- und Logistikinseln (Bild 03), bei der sich die Mitarbeiter auch während der Fahrt auf einer Stehplattform befinden. Somit lässt sich auch die Fahrzeit zwischen aufeinander folgenden Prozessmodulen oder Workflowsegmenten aktiv für Montagetätigkeit – und damit Wertschöpfungsprozesse – nutzen. Insofern wird durch die großflächige Plattform der fördertechnische Prozess zwischen den Stationen wertschöpfend nutzbar und dient nicht ausschließlich dem Werkstücktransport. Gleichzeitig schafft diese Form eines mobilen Arbeitsplatzes aber auch die Möglichkeit, Montageprozesse ortsunabhängig durchzuführen, wenn Teile oder Baugruppen zu montieren sind, für deren Bereitstellung, Handling und Einbau nicht zwingend eine stationäre Einrichtung erforderlich ist und die betreffenden Bauteile durch Zuliefer-FTF zum Montage- und Logistik-FTF angeliefert werden können. Dementsprechend entfällt dadurch die kausale Bindung von Arbeitsumfängen an ortsfeste Stationen. Die bekannten Bereitstellungsprinzipien „just in time“ und „just in sequence“ sind insofern vor diesem Hintergrund ungeeignet, da ihnen gleichermaßen eine definierte Perlenkette zugrunde liegt. Während bis dato die Perlenkette wohl immer noch das probateste Mittel ist, um der Variantenvielfalt in der Serienproduktion zu begegnen, sind das Produktionsprogramm und die Montagestationen in einer flexiblen und wandelbaren Produktion keine Fixpunkte mehr, auf welche die Perlenkette ausgerichtet werden könnte. Dementsprechend ist die Schaffung von Flexibilität und Wandelbarkeit stets auch im Kontext der Materialflusssysteme zu betrachten. (Wird fortgesetzt) Ab sofort erhältlich! Das Handbuch zur Schwingungs- Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen Condition Monitoring Praxis Animationen/Grafiken: Aufmacherfoto, 03 [1], 01 und 02 IFT Quellenhinweis: [1] Hofmann, M.: Material flow systems and intralogistics components for a non-sequential, flexibly timed automobile production – First prototypes. XXIII International Conference on “Material Handling, Constructions and Logistics”, Vienna, Austria 2019. ISBN 978-86-6060-020-4 Autor: Matthias Hofmann leitet die abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe „Zukünftige Produktionslogistik“ am Institut für Fördertechnik und Logistik IFT der Universität Stuttgart Teil II der Serie erscheint in f+h 5/2020 www.uni-stuttgart.de/ift Das ultimative Know-How für die Instandhaltung. Aus der Praxis – für die Praxis! Bestellen Sie Condition Monitoring Praxis in unserem Shop für nur 46 Euro unter: shop.engineering-news.net