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f+h fördern und heben 1-2/2019

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MENSCHEN UND MÄRKTE

MENSCHEN UND MÄRKTE AUGE IN AUGE Bestandteil und Herzstück des Systems sind also autonome Transportroboter, deren Hauptaufgabe es ist, für einen möglichst hohen Durchsatz zu sorgen und somit die geforderte hohe Dynamik des automatischen Behälterlagers zu sichern. Mit welchen technologischen Detailentwicklungen entspricht das Fahrzeug diesen Anforderungen? Bimmermann: Die Autostore-Roboter, da haben Sie vollkommen recht, sind in der Tat ein wichtiger Bestandteil des Systems. Jeder Roboter verfügt über acht Antriebsräder, jeweils vier in x- und y-Richtung, und kann jeden Behälter im System handhaben und an jede Arbeitsstation bringen. Der raffinierte Hebemechanismus und die vier Greifer sind für die vertikale Bewegung der Behälter verantwortlich, dabei wird die Energie, die beim Absenken des Behälters entsteht in die Batterie des Roboters zurückgespeist und verlängert so deren Betriebszeit pro Akkuladung. Die Roboter fahren nach einer Zeit der Inaktivität automatisch in ihre Ladestation, um wieder neue Energie zu tanken. Dies machen sie wann immer ihr jeweiliger Ladezustand dies erfordert und die Systemleistung es zulässt. Mit einer Ladung kann ein Roboter acht Stunden ununterbrochen arbeiten. Übrigens benötigt ein Autostore-Ladegerät nur dann Strom, wenn es einen Roboter lädt. Auf diese Weise werden Lastspitzen im Stromnetz des Anlagenbetreibers vermieden. Die zentrale Steuerung der Roboter sorgt dafür, dass die Mitarbeiter an den Arbeitsstationen unterbrechungsfrei und effizient kommissionieren oder Ware einlagern können. Über die Anzahl der Roboter, die Anzahl der Behälterstellplätze, also die Größe des Grids, und die Anzahl der Arbeitsstationen wird letztlich die Systemleistung definiert. Autostore kann auch Bestandteil eines komplexen Lager- und Materialfluss-Layouts sein, bei dem weitere Technologien, wie Shuttles, Fördertechnik oder Sorter, Elemente der Gesamtlösung sein können. Auch hier kommt dem Anwender zugute, dass wir zunächst die Abläufe immer per Simulation validieren. Als wichtig präsentiert sich für den Betrieb intralogistischer Systeme und Anlagen der Aspekt der Energieeffizienz. Auf welche Art und Weise entsprechen die Transportroboter respektive das Gesamtsystem den Ansprüchen der Betreiber nach Energieeinsparung? Bimmermann: Um es bildlich auszudrücken: Zehn Autostore-Roboter verbrauchen so viel Strom wie ein Haushaltsstaubsauger. Damit ist das Autostore-System im Vergleich zu Regalbediengeräten und auch zu vielen Shuttlesystemen, die zusätzlich noch Fördertechnik benötigen, sehr energieeffizient. Unser System selbst benötigt im Normalfall keinerlei Beleuchtung, nur die Arbeitsstationen müssen beleuchtet sein. Solange die Artikel keinerlei Temperierung verlangen, lässt sich ferner auf eine Heizung für den Lagerbereich verzichten. In der Summe profitiert der Betreiber von einer Senkung der Kosten für die Gebäudeenergie. Hinzu kommt, dass wir das Gebäude kompakter auslegen können, als dies beim Einsatz konventioneller Lagertechnik erforderlich wäre, weil die benötigte Fläche im Vergleich zu einem konventionellen Lager im Allgemeinen um 75 Prozent reduziert wurde. 26 f+h 2019/01-02 www.foerdern-und-heben.de

AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE In welche Richtung wird die weitere technologische Entwicklung bei den automatischen Lagersystemen führen? Bimmermann: Die Tendenzen der jüngsten Vergangenheit zeigen ganz eindeutig in Richtung modularer, flexibler Lösungen. Insoweit ist Autostore ein Vorreiter mit einem System, das mittlerweile rund zehn Jahre am Markt verfügbar ist. Vor dem Hintergrund zusätzliche Anwendungsgebiete zu erschließen, arbeiten wir aktuell an Lösungen, mit deren Hilfe sich die Durchsatzleistungen erhöhen lassen. Diese Anforderung, deren Umsetzung in naher Zukunft abgeschlossen sein wird, wurde von den Anwendern an uns herangetragen. Dabei geht es hauptsächlich darum, die Produktivität der Mitarbeiter oder auch der zum Picken eingesetzten Roboter noch weiter zu erhöhen. Aus den Rückmeldungen des Markts lässt sich ferner ein steigender Bedarf an den Rändern der klassischen Anwendungen ableiten. Das heißt, kleine kompakte Lösungen, etwa für die Versorgung der Produktion, auf der einen und große Anlagen mit hohen Leistungen auf der anderen Seite. Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten: Hier wird sich in naher Zukunft noch einiges auch in Sachen Systementwicklung tun. Zusätzlich steht die Robotik im Fokus und bietet noch vielfältige Optionen der Leistungssteigerung. So gibt es bereits einige Kombinationen von Robotern mit Autostore-Lagersystemen, bei denen die Handhabung der Kolli und Artikel automatisch stattfindet. Mit den schnell wachsenden Fähigkeiten der Bilderkennung und -verarbeitung durch AI-Unterstützung werden sich die Einsatzpotenziale zusätzlich erhöhen. Eine zunächst weniger technologische, aber dennoch spannende Entwicklung ist die Umwidmung urbaner Flächen und Gebäude, bei dem neue Konzepte der Letzten Meile eine Rolle spielen. Micro-Hubs, Stadtteil-Distributionszentren oder Abholstationen lassen sich sinnvoll mit einer Autostore-Lösung betreiben. Vielen Dank für das Gespräch. WIR ARBEITEN MIT HOCHDRUCK AN DER ERSCHLIESSUNG NEUER ANWENDUNGSBEREICHE Peter Bimmermann, Geschäftsführer der Autostore System GmbH TAKTGENAUES FÖRDERN Effizienz und Zuverlässigkeit bei der Kommissionierung und der Distribution werden immer mehr zu zentralen Faktoren des Unternehmenserfolges. Genau in diesen Funktionen ist Siegling Belting rundherum leistungsstark. ■ ■ ■ Durch innovative Bandtypen mit höchster Funktionssicherheit Durch besonders wirtschaftlichen und energiesparenden Betrieb Durch kompromisslose Qualität und zuverlässigen 24 h-Service belting Forbo Siegling GmbH · D-30179 Hannover · www.forbo-siegling.de · siegling@forbo.com >> Besuchen Sie uns: Halle 3, Stand 3A01 Siegling – total belting solutions