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f+h fördern und heben 10/2016

f+h fördern und heben 10/2016

DEUTSCHER

DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS I SPECIAL Entwicklungsstufen zur transparenten Supply Chain Bei der Implementierung von Supply- Chain-Visibility sind drei Entwicklungsstufen empfehlenswert, um die Komplexität in der Umsetzung zu verringern und mögliche Hürden und Schwierigkeiten in der Software-Implementierung leichter zu überwinden: Die erste Stufe „Tracking & Tracing“ legt die Grundlage auf dem Weg zu mehr Transparenz in der Supply Chain. Dabei werden Sendungsdaten von Transportdienstleistern verwendet und über die Lieferkette hinweg visualisiert. Neben der Vorwärts- und Rückwärtsplanung von Terminen lassen sich auch über Exception Messages bereits eingetretene oder zu erwartende Verspätungen visualisieren. In der zweiten Entwicklungsstufe geht es um das Supplier-Collaboration-Management: Daten von Lieferanten, Produktionsnetzwerken etc. werden in das System integriert, sodass sich sowohl Aufträge als auch Produktionsvorgänge abbilden lassen. Warenversender können elektronische Packlisten inkl. der Label erstellen, und so präzise Informationen für Folgeprozesse in der Lager-, Zoll- und Akkreditivabwicklung im System verfügbar machen. Darüber hinaus lassen sich Qualitätsstandards überprüfen, Qualitätsabweichungen behandeln (z. B. Repacking, Relabelling) sowie Verpackungsvorschriften und Incoterm-Klauseln überwachen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn das IT-System in der Lage ist, auftrags- bzw. bestellungsbezogene Daten mit sendungsbezogenen Daten zu verknüpfen. Die Anforderung kann komplex sein und verlangt die datentechnische Verknüpfung unterschiedlicher Objekte wie Lieferant, Bestellung, Sendung, Packliste, Container FCL/LCL und Karton mit der Supply- Chain-Visibility-Software. Als dritte Erweiterungsstufe ist die Optimierung der Lieferkette zu nennen. Die detaillierten und qualitativ hochwertigen Informationsangebote, die sich durch Supply- Chain-Visibility realisieren lassen, verbessern die Möglichkeit, managementgeleitete Top-down/Bottom-up-Analysen sowie Benchmarks und Forecasts durchzuführen. Auch das Abrufen von KPIs auf wöchentlicher und monatlicher Basis wird erleichtert. So lassen sich Optimierungspotenziale kurz-, mittel- und langfristig heben. Kurzfristig können z. B. die Frachtenkonsolidierung im Herkunftsland verbessert sowie What-if-Szenarien zum Abgleich von Kosten versus Terminplanung durchgespielt werden. Mittel- bis langfristige Optimierungen sind die Einführung eines standardisierten Supply-Chain-Management-Strategieprozesses und das Erarbeiten von Emergency- Plänen (z. B. im Falle von Naturkatastrophen). Aber auch die Erstellung eines Rankings von Lieferanten und Dienstleistern bezüglich ihrer Performance hilft dabei, die Qualität der Zusammenarbeit mit Supply- Chain-Partnern zu überprüfen. Erfolgsfaktoren zur Umsetzung von Supply-Chain-Visibility Bevor das eigentliche Supply-Chain-Visibility-Projekt beginnen kann und das Softwaretool zur Unterstützung ausgewählt wird, sollten u. a. folgende strategische Entscheidungen im Vorfeld getroffen werden: n Welche Ziele verfolgt das Unternehmen mit Supply-Chain-Visibility? n Sollen vornehmlich die Kosten reduziert oder der Service gesteigert werden? n Welche Kennzahlen sind für die Entscheidungsfindung auf strategischer und auf operativer Ebene erforderlich? n Welcher Supply-Chain-Visibility-Reifegrad soll mit dem Projekt erreicht werden? n Welcher Umfang soll abgedeckt werden (z. B. Prozesse, Funktionalität, Integration von Supply-Chain-Partnern)? n Was sind die weiteren kritischen Erfolgsfaktoren in einem Supply-Chain-Visibility- Projekt? Für das zukünftige Supply-Chain-Visibility-Tool muss zunächst Klarheit über die funktionalen Anforderungen gewonnen werden. Hierzu ist ein Sollmodell der betroffenen Supply-Chain- und Logistikprozesse mit den Prozesseignern zu entwickeln. Idealerweise geschieht die Dokumentation der Prozesse mithilfe des Modellierungsstandards BPMN 2.0. Ausgehend von diesen Prozessen werden die funktionalen Anforderungen an eine zukünftiges Tool abgeleitet und in einem IT-Lastenheft zusammengefasst. Ferner ist herauszuarbeiten, was sich im Unternehmen mit Supply-Chain-Visibility in Bezug auf Organisation, Prozessen und IT verändern wird. Charakteristisch für solche Projekte sind viele interne Akteure (Vertrieb, Einkauf, Produktion, Logistik etc.) sowie externe Beteiligte (Kunden, Lieferanten, Logistikdienstleister, sonstige Dienstleister etc.). Vor diesem Hintergrund ist das Projekt von Beginn an mit geeigneten Change-Management-Maßnahmen zu begleiten. Kosten-Nutzen-Verhältnis kalkulieren Supply-Chain-Visibility soll Transparenz schaffen, indem alle Waren- und Informationsflüsse permanent überwacht werden Um die Wirtschaftlichkeit der Investition in Supply-Chain-Visibility nachzuweisen, ist die Erstellung eines Business-Case unabdingbar. Der Nutzen aus der erhöhten Transparenz, der vor allem darin besteht, strategische, taktische und operative Entscheidungen auf aktuellen und verlässlichen Informationen treffen zu können, führt zu reduzierten Logistikkosten (z. B. reduzierte Luftfrachtanteile, niedrigere Bestände). Es gilt, diese Effekte soweit wie möglich zu quantifizieren. Für das Supply-Chain-Visibility-Tool ist das zukünftige Softwarebetriebsmodell zu wählen. Da Supply-Chain-Visibility sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Integration bedeutet, ist es ratsam auf webbasierte Lösungen zu gehen, die als Softwareas-a-Service angeboten wird. Die Inbetriebnahme des Tools erfordert neben strukturieren Funktions- und Integrationstests vor allem eine fundierte Qualifizierung der beteiligten Personen. Hier ist es sinnvoll, die Mitarbeiter in den Prozessen und in der Anwendung des Systems zu schulen. Darüber hinaus müssen auch die Supply-Chain-Partner, die das Tool verwenden, geschult werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Implementierung der Supply-Chain-Visibility-Software zunächst in einem Piloten gefolgt von mehreren Roll-outs vonstattengehen sollte. Vor allem in der Pilot-Implementierung werden wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die für die nachfolgenden Realisierungsschritte von hohem Nutzen sind. Grafik: Miebach Consulting www.miebach.com 14 f+h 10/2016

Smarte Intralogistiklösungen für den Handel „Die globalisierten Märkte in Zeiten der Digitalisierung fordern Lösungen und Konzepte zur Automatisierung der Logistik, um zum Beispiel Prozessketten zu verkürzen. Impulsgeber ist dabei unter anderem der wachsende E-Commerce-Markt“, erklärt Stefan Brenner, Geschäftsführer, AMI Förder- und Lagertechnik GmbH. Wichtige Treiber für die zunehmend automatisierte Intralogistik im Handel sind im Zuge dessen die erhöhten Anforderungen an eine einwandfreie Kommissionierung, ein exaktes Retouren-Management und die Realisierung des energieeffizienten Anlagenbetriebs sowie zügige Versandbereitstellung in Distributions- und Paketverteilzentren. Die Lösungen von AMI unterstützen diese Faktoren und sorgen für eine höhere Wertschöpfung in den Logistikprozessen. Das Unternehmen bietet branchenübergreifende Intralo gistiklösungen, die den Wandel u. a. in Richtung der Smart Solutions unterstützen. Hier sind z. B. Komplettlösungen für Logistikzentren – vom Warenein- bis zum -ausgang – mit integrierter Automatisierung gefragt. Gleichzeitig sollen Flexibilität und Unabhängigkeit zu den automatisierten Systemen gegeben sein. Entsprechende modulare Förder-, Lagerund Automatisierungslösungen von AMI stehen dafür. In den Kunden projekten des Unternehmens sind zunehmend automatisierte Komponenten und 30 bis 40 Prozent Sonderlösungen gefordert. Brenner: „Die Logistikbranche spielt in den internationalen Handelsflüssen eine maßgeb liche Rolle. Dabei bieten sich neue Chancen, zum Beispiel durch die steigende Bedeutung intraregionaler Märkte, den boomenden Onlinehandel und das Angebot spezieller Leistungen für eine Reihe von Industriezweigen. Die moderne Fördertechnik nimmt im Konstrukt der Intralogistik nach wie vor einen hohen Stellenwert ein. Denn sie trägt zu höherer Effizienz in der Logistikkette, gesteigerter Lieferfähigkeit, Kosteneinsparungen und vielem mehr bei.“ www.ami-foerdertechnik.de Dachser kürt Sieger von „Logistik Masters“ Erstmalig verleiht der Logistikdienstleister im Rahmen des BVL Kongresses in Berlin die Preise für den Wissenswettbewerb „Logistik Masters 2016“. Neben den besten Bachelor- und Master-Studierenden werden auch die Professoren der drei Sieger Hochschulen ausgezeichnet. Die Preisverleihung ist eingebettet in die Fachsequenz „Arbeitswelt 4.0“ und wird von Dr. Andreas Froschmayer, Corporate Director Corporate Development, Strategy & PR bei Dachser, eröffnet. Im Rahmen der Fachausstellung informiert Dachser die Kongressbesucher am eigenen Stand über die intelligente Verzahnung globaler Supply Chains: Unter dem Schlagwort „Interlocking“ verknüpft das Unternehmen sein interkontinentales Luft- und Seefracht-Netz mit dem europäischen flächendeckenden Landverkehrsnetz und bietet Kunden so alle Facetten logistischer Dienstleistung aus einer Hand an. Geben Sie Ihrem Lager den richtigen Dreh. www.dachser.com Fachbodenregale Schwerlastregale www.schulte-lagertechnik.de