PERSPEKTIVEN ERFOLGSMUSTER UND LÖSUNGS- ANSÄTZE ZUR DIGITALISIERUNG IN FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Für ihre Leitstudie „Digitalisierung – Chancen und Herausforderungen für die Forschung & Entwicklung 2021“ befragte die 3DSE Management Consultants GmbH im vergangenen Jahr 76 Entscheider, Führungskräfte und weitere Experten aus der F&E von Hochtechnologie-Unternehmen. Ziel der Untersuchung war es, branchenübergreifende Erfolgsmuster für die Digitalisierung zu entschlüsseln und Lösungsansätze für die digitalen Herausforderungen in der F&E zu empfehlen. Die „Digital Economy“ konfrontiert die „Old Economy“ mit völlig anderen Herangehensweisen, agiert schnell und aggressiv und übt so einen erheblichen Druck aus. Viele Unternehmen der „Old Economy“ haben jedoch verstanden, dass Digitalisierung neben Risiken auch Chancen birgt. Wie sie agieren, hängt von der strategischen Ausrichtung, den angebotenen Produkten und Leistungen sowie der aktuellen Situation eines Unternehmens ab. Eine zentrale Erkenntnis während der Interviews war das unterschiedliche Verständnis zum Begriff Digitalisierung. Der durch den deutschsprachigen Raum geprägte Begriff Industrie 4.0 wird dabei häufig als Synonym für die Begriffe „Vernetzung“ und „IoT“ verwendet. Viele Schlagwörter wie Cloud, Apps, Updatefähigkeit, Pay Per Use, Agil, Automatisierung oder Robotik werden im gleichen Atemzug genannt. Um in diesem Begriffsdickicht Orientierung zu geben, teilt 3DSE das Thema Digitalisierung in fünf grundlegende Bausteine: n Digitalisierte Produkte und Services, n Digitalisierte Abläufe, n Kundenschnittstelle und „Ökosystem“ sowie n Digitale Grundprinzipien und n Digitale Geschäftsmodelle. Digitalisierte Produkte und Services beschreiben herkömmliche Produkte, die um Software-Funktionen und Services erweitert werden. Hierbei entstehen auch neue, hybride Produkte, die ohne Digitalisierung nicht möglich wären. Durch Digitalisierte Abläufe sorgen Unternehmen für eine Vernetzung aller Prozessbeteiligten und versprechen sich dadurch eine höhere Effizienz sowie Effektivität. Und das über alle Unternehmensbereiche hinweg, auch in der F&E. Mit der Digitalisierung rücken Unternehmen näher zum Kunden. Die Vernetzung über Kundenschnittstellen und die Gestaltung eines Ökosystems mithilfe digitaler Technologien ermöglicht es Un- ternehmen, direktes und unmittelbares Kunden- bzw. Produkt- Feedback über die Sammlung von Daten zu erhalten. Ferner werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, um mit dem Kunden über den ganzen Produktlebenszyklus in Verbindung zu bleiben. Digitale Geschäftsmodelle unterscheiden sich erheblich von traditionellen Geschäftsmodellen und liegen der neuen Art, Geschäfte zu machen zugrunde. Entweder bieten Unternehmen komplett digitale Leistungen an oder sie unterstützen Geschäftsmodelle, die mit physischen Leistungen gekoppelt sind. Digitale Grundprinzipien charakterisieren die Unternehmenskultur der „Digital Economy“ mit Unternehmen wie Apple, Google, Microsoft oder Tesla. Sie sind Grundlage dieser Unternehmen für die effektive Entwicklung digitalisierter Produkte, Services und Geschäftsmodelle sowie für die Digitalisierung unternehmensinterner Abläufe. ERWARTETER NUTZEN UND STOSSRICHTUNGEN FÜR DIE DIGITALISIERUNG VON F&E Die Studie war – mit inhaltlichem Fokus auf der F&E – branchenübergreifend auf alle Arten von Technologieunternehmen ausgerichtet. 46 f+h 2017/10 www.foerdern-und-heben.de
01 Digitale Grundprinzipien der „Digital Economy“ und Erfolgsmuster der „Old Economy“ „FAIL FAST AND EARLY: Scheitern ist gut und ermöglicht Lernen“ VS. „GRÜNDLICH DURCHDACHTER PLAN: Detailliert ausplanen, über geben und erfolgreichexekutieren“ „HOHE RISIKOBEREITSCHAFT: Think big &bold“ VS. „DETAILLIERTER UND VOLLSTÄNDIGER BUSINESS CASE: Für etwas Unkonkretes geben wir kein Geld aus“ „SPEED IS KEY: Besser 80 % und derErste als 100 % und derZweite“ VS. „VORSPRUNG DURCH ERFAHRUNG: Die langjährige Erfahrung in unserem Geschäft ist nichtkopierbar“ „DIGITALEKULTUR: „Digital“ als Unternehmens-DNA, alle Mitarbeiter denken und handeln„digital““ VS. „WIRKUNG DES CHIEF DIGITAL OFFICERS: Unser neuer Mann wird das Problem für uns lösen“ „KUNDENPROBLEM IM ZENTRUM: Nicht vom Produkt, sondern vom Kundenproblem aus gehen“ VS. „PRODUKT IM ZENTRUM: Die Kunden lieben unsere Produkte schon immer für deren Zuverlässigkeit“ www.foerdern-und-heben.de f+h 2017/10 47
PRODUKTE UND SYSTEME DIE FOKUSSIER
IM NÄCHSTEN HEFT: 11/2017 ERSCHEIN
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