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f+h fördern und heben 10/2017

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f+h fördern und heben 10/2017

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME TITEL 04 05 Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels ENTWICKLUNG IM BUCHHANDEL WEITERHIN STABIL Das Buch ist nach wie vor ein wichtiges Kulturgut. Eindrucksvoll bestätigt wird diese Einschätzung auch vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Frankfurt in den Wirtschaftszahlen des Jahres 2016: Mit 9,3 Mrd. Euro hat der Buchmarkt in Deutschland im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von einem Prozent erreicht. Wichtigster Vertriebskanal – auch das ist ein Ergebnis der Veröffentlichung der Marktzahlen 2016 des Börsenvereines – ist mit einem Anteil von 47,3 Prozent (4,39 Mrd. Euro) der stationäre Buchhandel. Der Umsatz des Internet-Buchhandels, zu dem auch das Online-Geschäft der stationären Händler gezählt wird, stieg deutlich um 5,3 Prozent. Entsprechend wuchs auch der Umsatzanteil auf 18,2 Prozent an (Anteil 2015: 17,4 Prozent), das entspricht einem Gesamtumsatz von 1,69 Milliarden Euro. schiedene Aufträge sein – die Lieferscheine gedruckt und automatisch beigelegt. „Wir hatten beim Übergang von der Staustrecke zu den Druckstationen, aber auch schon vorher und auch bei nachfolgenden Schnittstellen, quasi rückwirkend zu berücksichtigen, dass der fördertechnische Endpunkt der kompletten Prozesse im Versandservice – der Sorter – nicht zum Flaschenhals wird“, beschreibt Dipl.-Ing. Hans-Uwe Tondt, Projektmanager bei Transnorm, die Anforderungen an die Fördertechnik. Sollte die Steuerung bei der Übergabe der Behälter in den Versandservice registrieren, dass die Packstationen ausgelastet sind, gelangen die Wannen automatisch erst einmal in die Pufferstrecken, mit insgesamt vier Linien. Jede dieser vier Linien kann bis zu 100 und insgesamt bis zu 400 Behälter mit durchschnittlich jeweils bis 20 Exemplare pro Wanne aufnehmen. In den Pufferstrecken verbleiben die Bücherwannen kurzzeitig solange (auch hier in Abhängigkeit vom Füllgrad und Arbeitsfortschritt an den Packstationen) bis die Steuerung automatisch den Weitertransport zu den Druckstationen und an die Packplätze auslöst. ZU DEN PACKSTATIONEN UND WEITER Für die Behälter geht es in beiden vorgenannten Abläufen nach dem Verlassen der Druckstationen weiter zu den Packplätzen der Packstraßen 1 und 2 sowie zu einem Sonderpackplatz, denen sie über die Module Rollensektionsförderer und Hubrollenausschleuser dem Gurtförderer an den Packstationen staudrucklos zugeführt werden. Dort entnehmen die Mitarbeiter die Produkte einschließlich zugehörigem Lieferschein den Behältern. Je nach Umfang, Größe, Menge und Gewicht wird dann der jeweilige Auftrag in Versandtaschen oder in Pakete verbracht. Als letzte Aktion an dieser Stelle wird dann noch das Adress-Label aufgebracht. Da die Tätigkeiten an den Packplätzen manuell ausgeführt werden, hat bei der Konzeption der Fördertechnik an dieser Stelle der Ergonomieaspekt eine wichtige Rolle gespielt. Ein bequemes und effizientes Arbeiten wurde hier mit drei übereinander angeordneten Förderstrecken erreicht. Möglich wurde dies durch die geringe Bauhöhe der jeweils eingesetzten Förderer. Von der mittleren Ebene können die Mitarbeiter die Behälter bequem abnehmen und auf den Packplatz ziehen. Dort werden dann die zum entsprechenden Auftrag gehörenden Produkte und Lieferscheine entnommen und in die passende Verpackung verbracht. Die leeren Behälter gibt der Mitarbeiter auf der unteren Förderstrecke auf, über die diese zu einer Stapelanlage gelangen. Die fertig gepackten Sendungen werden an den Packstraßen 1 und 2 (leichte Versandtaschen und kleine Pakete) auf einen Gurtförderer mit markierten Feldern versetzt aufgelegt. Die so entstehenden parallelen Paketströme werden am Ende des Gurtförderers von einem Roller Merge zusammengeführt. Zudem vereinfacht das versetzte Auflegen der Sendungen die mechanische und steuerungstechnische Vorbereitung der Zusammenführung. Schwerere Pakete geben die Mitarbeiter an einem Sonderpackplatz auf einen separaten Gurtförderer. Vereint werden die Waren- 64 f+h 2017/10 www.foerdern-und-heben.de

TITEL PRODUKTE UND SYSTEME 06 07 ströme beider Linien schließlich von einer weiteren Transnorm Roller Merge. An dieser Stelle wird dann auch die Leistung von 5 300 Sendungen erreicht, wobei das Fördergut ohne Kontakt mit seitlichen Führungselementen transportiert wird. So wird verhindert, dass sich flache Versandtaschen unter der Seitenführung verklemmen können. Vom Roller Merge geht es wieder auf einen Gurtförderer, der die Pakete und Versandtaschen schließlich dem Sorter zuführt. Dies ist zugleich auch das vorläufige Ende eines hocheffizienten Transportwegs im Versandservice, bevor die Sendungen dann über Rutschen zu den Abholstellen der Frachtdienstleister gelangen. DAS PROJEKT AUF DEN PUNKT GEBRACHT Für Transnorm war die konzeptionelle Integration der neuen Fördertechnik und ihrer Module in ein bestehendes Intralogistiksystem eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Die Realisierung vereinfacht und die Montagezeiten kurz gehalten hat sicherlich – und das ist zugleich auch ein Vorteil für den Betreiber –, dass der Fördertechnikspezialist auf ein umfangreiches Produktportfolio aus dem Standardprogramm zurückgreifen konnte. Nicht in die Rubrik Standard einordnen ließ sich hingegen die Frage der Schnittstellenthematik. Hier kam es vor allem darauf, an die Fördertechnik und deren Module so in die übergeordnete und letztlich auf die Belange der abholenden Logistikdienstleister ausgerichtete Software einzutakten, dass dieses hochkomplexe Versandsystem, mit dem Endpunkt Sorter, exakt wie ein Uhrwerk funk­ 04 Nach den Druckstationen übergeben Hubrollenausschleuser die Behälter auf die Förderstrecke zu den Packplätzen 05 In ergonomisch richtigen Höhen führen die drei Förderstrecken an den Packplätzen vorbei. Behälterzufuhr über die mittlere Strecke, Aufgabe der verpackten Sendungen auf den Gurtförderer (oben). Leerbehälteraufgabe unten 06 Auf den markierten Feldern auf dem Gurtförderer werden die versandfertigen Pakete abgelegt 07 Fördertechnisches Finale. Vor der Übergabe der Versandeinheiten auf den Sorter scannt die Infrarot-Kamera das Adresslabel tioniert. So war denn auch ein besonderer Abstimmungsbedarf zwischen den Schnittstellen Gurtförderer und Sorter erforderlich. Hier wird der Motoranlauf durch frequenzgeregelte Antriebselemente so mit dem Sorter synchronisiert, dass das jeweilige Paket auch sicher auf dem Tray des Sorters landet. Für Libri ist mit der Kapazitätserweiterung aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. „Wir werden “, bringt Demuth die weiteren Absichten auf den Punkt, „in Sachen Automatisierung sicherlich bald auf das nächste Level zusteuern und die Gesamtanlagenverfügbarkeit weiter ausbauen.“ Fotos: Transnorm www.transnorm.com Machen Sie komplexe Dinge einfach. Transport. Lager. Telematik. INFORMATIONSLOGISTIK www.wanko.de info@wanko.de 0049(0)8654 4830 Wanko.indd 1 12.10.2016 13:17:10 www.foerdern-und-heben.de f+h 2017/10 65