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f+h fördern und heben 10/2017

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f+h fördern und heben 10/2017

WO FRISCHE UND QUALITÄT

WO FRISCHE UND QUALITÄT ZÄHLT Wohl kein anderes Warensegment stellt die Logistiker vor so hohe Herausforderungen wie Obst und Gemüse. Gilt es doch Anforderungen hinsichtlich der Produkt-Sensibilität und Ergonomie automatisiert zu lösen. Dies ist jedoch in Systemen mit geringen Artikelspektren aufgrund der Kommissionierleistungen kosteneffizient oftmals nur schwer umsetzbar. Abhilfe schafft ein neues System von Witron. Die Welt wird immer vernetzter und in der Logistik spüren unsere Kunden und wir diesen Trend ganz besonders. Informationen und Algorithmen spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle“, so Helmut Prieschenk, Geschäftsführer der Witron Logistik + Informatik GmbH. Um die physische Welt mit der digitalen verknüpfen zu können, müsse ein Paradigmenwechsel stattfinden – weg von einer linearen Supply Chain, hin zu Echtzeit-Logistiknetzwerken. „Auf dem Weg dahin müssen wir ‚End-to-End‘ denken und handeln.“ Produktion, Lieferanten, Intralogistik, Transport und Konsumenten würden in diesem Netzwerk aufgrund einer Vielzahl an Daten und Informationen immer mehr zu einem vernetzten Wirkungsgefüge. Ziel sei die übergreifende Optimierung des Wertschöpfungsnetzwerks. Um dies zu schaffen, müssten zwei entscheidende Dinge Realität werden: Die vertikale und horizontale Durchgängigkeit des „Ökosystems Intralogistik“ sowie die Integration der unterschiedlichen Netzwerkteilnehmer via Standardschnittstellen. Der Generalunternehmer hat hierfür das Witron-4.0-Portal geschaffen – ein intelligentes Portal, das die optimale Anbindung von Witron-Systemen an und in die Außenwelt sicherstellt. Eines dieser Systeme, das „Optimal Fresh Picking (OFP)“, hat der Hersteller auf die Anforderungen in der Frischelogistik abgestimmt. EINZELSTÜCK- UND VOLLEINHEITEN- KOMMISSIONIERUNG IN EINEM SYSTEM Die zum Patent angemeldete Lösung vereint alle Anwendungsfälle in einem System: Denn sowohl die filialgerechte Kommissionierung von Vollbehältern bzw. Kartonagen als auch das die Einzelstückkommissionierung (Piece-Picking) aus Behältern und Kartons werden integriert aus einem automatisierten System abgewickelt – bei einem ausgewogenen Einsatz von Fördertechnik. Die Basisvariante lässt sich bedarfsgerecht erweitern. Zusätzliche Module können problemlos in das Gesamtkonzept integriert werden. Alle IT-, Mechanik- und Stahlbaukomponenten werden von Witron selbst entwickelt und designt. Die Bewegungen im System werden auf ein Minimum reduziert. Einlagerung und Nachschub finden produktschonend durch Dynamic Mini Loads (DMLs) statt – kleine, energieeffiziente Regalbediengeräte, mit doppelter Lastaufnahme. Zwei Geräte pro Gasse sorgen für Redundanz und stellen den Nachschub zur Kommissionierung sicher. In jeder Kommissionierebene sind alle Artikel in einer Art Kommissionierfront aufgestellt. Sechsfachtiefe (bzw. bei 66 f+h 2017/10 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME 01 02 ›› „State-of-the-Art“-Logistiksystem WINFRIED BAUER, CHEFREDAKTEUR F+H Wie es der Markt von Witron gewohnt ist, wurde mit „Optimal Fresh Picking“ ein entwickelt Halbbehälter zwölffachtiefe), artikelreine Durchlaufkanäle entlang der Behältergasse ermöglichen einen intelligenten Nachschub: zum einen durch kurze Wege von Lagerfach zum Durchlaufkanal (ohne zusätzliche Fördertechnikverbindungen), zum anderen aufgrund des Nachschubs von mehreren Behältern pro RBG-Bewegung. Alle Kommissionierebenen arbeiten unabhängig voneinander, wodurch sich mehrere Aufträge unterschiedlicher Filialen parallel bearbeiten lassen. In jeder Kommissionierebene wird die Bestellung einer Filiale komplett fertig kommissioniert. Vollbehälter bzw. Kartonagen unterschiedlicher Größe werden mithilfe eines Kommissionier- Shuttles direkt aus der Pickfront entnommen und auf einen Abtransportförderer abgegeben. Die Bereitstellung der Artikel in den Modulen geschieht gemäß dem Filial-Layout, somit lassen sich kurze Fahrwege des Shuttles realisieren. Ebenso, wie bereits beim Nachschub per DML, entfallen somit auch beim Shuttle die weiten Fahrten, z. B. zum Gassenende. Die Abtransportbahn bewegt die Ladungsträger direkt zu automatischen Maschinen, wo sie ohne zusätzliche Pufferung auf Paletten bzw. Rollcontainer gestapelt werden. 03 01 In der OFP-Pickfront werden die Artikel bis zu zwölffachtief gelagert 02 Regalbediengeräte übernehmen das produktschonende Handling der Behälter 03 Automatische Vollbehälter-Kommissionierung per Shuttle www.foerdern-und-heben.de f+h 2017/10 67