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f+h fördern und heben 10/2019

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f+h fördern und heben 10/2019

HOCH STAPELN,

HOCH STAPELN, KOMFORTABEL SITZEN − DER L16 RW VON LINDE IM PRAXISTEST Mit der Entwicklung der Rider-Serie hat Linde die Erneuerung respektive Erweiterung seines Portfolios an Fahrersitz- und Fahrerstandhubwagen abgeschlossen und ist jetzt mit 19 Modellen dieser Kategorie am Markt. Wir haben den neuen Hochhubwagen L16 RW mit Fahrersitz getestet und diesen mit dem bereits etablierten L16 AP mit Fahrerstandplattform verglichen. Bereits Ende 2018 lancierte Linde eine neue Serie an Palettenstaplern und gab dieser ein „R“ für Rider (Fahrer) in die Typenbezeichnung. Die Entwicklung der R-Serie war der Nachfrage nach kompakten und gleichzeitig komfortablen Lagertechnikgeräten mit quer angeordneten Fahrersitz geschuldet. Wir haben uns aus der Serie den L16 RW ausgesucht und getestet. Das Testfahrzeug wird von einer Lithium-Ionen-Batterie mit Energie versorgt und bringt eine Hubleistung von 1 600 kg auf die Gabel. Das „W“ in der Typenangabe steht für Wide (breite Ausführung), und soll zum Ausdruck bringen, dass dieser Stapler genügend Raum für einen komfortablen Sitz mit verstellbarer Federung bietet. Die Fahrgestellbreite von satten 970 mm ist dafür schon mal ein Indiz. Um festzustellen, wie sich der L16 RW im Vergleich mit einem Fahrerstandhubwagen schlägt, setzen wir auch einen „alten Bekannten“, den L16 AP von Linde mit hochklappbarer Standplattform, auf unserem Parcours ein. TRAGFÄHIGKEIT Beide Testkandidaten sind auf eine maximale Tragfähigkeit der Gabeln von 1600 kg ausgelegt, was unsere Tests bestätigen. Nimmt man die Option der Lastaufnahme der Tragarme des Fahrwerks hinzu, kommen wir sogar auf eine mögliche Transportlast von 2 000 kg. Der AP hebt Lasten bis in eine Höhe von 4 800 mm, während der Rider die Paletten bis auf 6 200 mm wuchtet. Auch was die Resttragfähigkeit betrifft, ist der L16 RW eine Nasenlänge voraus: Er hebt die 1 600 kg bis auf maximal 4 000 mm, während der Fahrerstandhubwagen seine Grenze bei 3 150 mm hat. In der maximalen Höhe von 6 200 mm bewältigt der L16 RW eine Last von 500 kg. HUBMASTDÄMPFUNG BEEINFLUSST ASSISTENZSYSTEM Beide Stapler sind mit dem Linde-Load-Managementsystem ausgerüstet. Der Hochhub-Assistent zeigt auf einem ansprechend gestalteten Farbdisplay das tatsächliche Gewicht auf den Lastarmen sowie die aktuelle und maximal erlaubte Hubhöhe an und greift bei sicherheitskritischen Bedienfehlern korrigierend ein. Wird der Hubmast in die Nähe der Traglastgrenze bewegt, warnt das Assistenzsystem, hebt der Bediener den Hubmast trotzdem weiter an, wird die Hubfunktion abgeschaltet. Allerdings gibt es hier in der Performance eine kleine „Unschärfe“: Zwischen den einzelnen Hubmastelementen treten immer wieder Erschütterungen auf, die 24 f+h 2019/10 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME 01 02 03 01 Wir besteigen den L16 RW ohne Schwierigkeiten und werden dabei durch einen Haltegriff unterstützt 02 Die Bodenplatte ist höhenverstellbar und mit einer Doppelpedal-Steuerung für die Wahl der Fahrtrichtung und die Geschwindigkeitsregelung ausgerüstet 03 Für eine präzise Gabelpositionierung ist der L16 RW mit Mini-Joysticks ausgestattet, die auch eine sichere Bedienung mit Handschuhen zulassen dazu führen können, dass dem System kurzzeitig ein höheres Lastgewicht suggeriert wird, was eine zu frühzeitige, unbeabsichtigte Überlastungswarnung auslösen kann. Das Load-Management-System, das wir sehr positiv bewerten, könnte seine Wirkung perfekt entfalten, wenn bei der Hubmastdämpfung für den eingehenden sowie den ausgehenden zweiten Hubmastabschnitt nachgearbeitet wird. Im Übrigen empfinden wir diese Erschütterungen auch als unangenehm. Was die Hubmastdämpfung auf Bodenniveau respektive bei maximalem Hub betrifft, ist die Performance prima. DER KOMFORT MACHT DEN UNTERSCHIED Wir vergleichen unsere Testkandidaten auf unserem Standard-Parcours: Beim RW können wir zwischen ECO- und Performance-Modus wählen. Beim Fahren respektive Beschleunigen mit und ohne Last erzielt der Fahrersitzhubwagen im Performance-Modus die besseren Geschwindigkeitswerte. Im ECO-Modus stimmen die Fahrtgeschwindigkeiten des RW und die seines älteren „Konkurrenten“ nahezu überein. Die größten Unterschiede stellen wir in Sachen Komfort fest: Unser Parcours simuliert ein Arbeitsumfeld mit kurzen und langen Wegstrecken sowie vielen Kurven. Hier punktet der Fahrersitzhubwagen: Während den ganzen Testfahrten fühlen wir uns auf dem gefederten Fahrersitz des L16 RW gut aufgehoben und können sicher und beschwerdefrei über alle Distanzen arbeiten. Darüber hinaus verfügt das Flurförderzeug über eine verstellbare Bodenplatte und ist mit einer Doppelpedal-Steuerung für die Wahl der Fahrtrichtung ausgestattet. Fahrgeschwindigkeit 1 000 kg Last [km/h] Hubgeschwindigkeit 1 000 kg Last [cm/s] Sprint über 15 m [s] Praktische Einsatzdauer bei max. Batterieleistung [h:min] Linde L16 AP Linde L16 RW Eco Linde L16 RW Performance 7,53 22,5 6,2 8,57 19,9 5,5 10,14 21,07 5 08:35 07,32 06:41 [410 Ah] [410 Ah] [550 Ah] www.foerdern-und-heben.de f+h 2019/10 25