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f+h fördern und heben 11/2016

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AUS DER FORSCHUNG I

AUS DER FORSCHUNG I SERIE 07 CAD-Darstellung einer Spanneinheit als Spannwerkzeug 06 Umlenkrad (CAD-Darstellung) 08 Eingriffverhältnisse im Antrieb (CAD-Darstellung) bau, leichter Stahlbau und Komponenten des Fördersystems gliedern. Mithilfe der Umlenkeinrichtung sind Richtungsänderungen des Seilförderers bis zu 180° möglich. Das Umlenkrad ist hängend über einem Radlager an einer Trägerplatte befestigt (Bild 06) und wird über Seilreibung angetrieben. Für eine störungsfreie Umlenkung sind enge Fertigungs- und Längentoleranzen einzuhalten, die sich aus den geometrischen Verhältnissen von Teilung und Radius ergeben. Um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Transportwagen sicherzustellen, muss die Gesamtförderlänge (Seillänge) ein ganzzahliges Vielfaches der Wagenteilung (Abstand von einem Transportwagen zum anderen) aufweisen. Der daraus resultierende Längenunterschied wird durch die Spanneinheit kompensiert. An mindestens einem der Umlenkräder wird eine Spanneinheit (Bild 07) montiert, die zwei Aufgaben erfüllt: Zum einen wird eine Grundspannung des Seils für den störungsfreien Lauf eingestellt und zum anderen lässt sich hier die Teilungsgenauigkeit feinjustieren. Den Antrieb der Förderanlage stellt ein Kettenantrieb mit einer Rollenkette sicher. Dieser wird in einem geradlinigen Segment der Laufbahn integriert. Um einen form- Glossar Gewirke (auch Gewirk oder Wirkwaren genannt) sind aus Fadensystemen durch Maschenbildung auf einer Wirkmaschine industriell hergestellte Stoffe. Sie gehören zu den Maschenwaren. Wirk- und Strickware gehören beide zu den Maschenwaren, bei denen eine Fadenschlinge in eine andere geschlungen wird. Beim Stricken oder Häkeln wird jedoch eine Masche neben der anderen hergestellt (Faden verläuft horizontal, entlang einer Maschenreihe), während in Wirkware der Faden übereinander stehende Maschen bildet (Faden verläuft senkrecht und bildet mit dem benachbarten Faden ein Maschenstäbchen). Wirkwaren sind nur maschinell herstellbar. Im Gegensatz zu den Maschenwaren stehen die Webwaren, bei denen zwei über Kreuz stehende Fadensysteme (Kette und Schuss) miteinander verwoben werden. Quelle: Wikipedia schlüssigen Antrieb sicherzustellen, muss die Wagenteilung (Wagenabstand) ein ganzzahliges Vielfaches der Kettenteilung betragen (Bild 08). Der Antrieb ist vergleichbar mit einer Triebstockverzahnung. Zwei quer zur Förderrichtung angeordnete Stifte, die am Laufwagen befestigt sind, greifen links und rechts der Kette in die Lücken zwischen den überstehenden Stiften der Rollenkette ein. So schleppt die Antriebskette die Laufwagen mit und setzt den Förderer in Bewegung. Um die Gewichtskräfte des Förder- 09 Blick auf die Pilot-Anlage guts aufzunehmen, werden Laufwagen in regelmäßigen Abständen am Seil befestigt. Das Seil fungiert dabei ausschließlich als Zugorgan. Als Tragorgan dienen zwei Rollen, die sich unter einem Winkel von 45° auf einer Laufbahn abstützen. Das komplette Fördersystem zeigt Bild 09. Fazit Mit dem Bau und der Erprobung der Pilotanlage wurde nachgewiesen, dass es möglich ist, Hängefördersysteme mit hochfesten textilen Seilen als Zugmittel auszurüsten. Notwendige Anpassungen stellen Teilungsgenauigkeit, Krafteinleitung und formschlüssigen Antrieb sicher. Das Funktionskonzept wurde vollständig an das Faserseil angepasst. Sinnvoll für die Zukunft ist es, Systembausteine wie Weichen und Übergabestationen zu entwickeln. Des Weiteren ist die Anbringung von Positionsmarken am Seil für die Anordnung der Transportwagen sinnvoll, sodass ein komplexes Montagewerkzeug überflüssig wird. (Ende) Fotos und Grafiken: Aufmacherfoto, 04, 05 TU Chemnitz; 06 – 08 AKE GmbH Zum besseren Verständnis sind die Bilder in Teil I und Teil II fortlaufend nummeriert. Teil I des Beitrags ist in f+h 10/2016 erschienen. www.tu-chemnitz.de www.stfi.de 20 f+h 11/2016

MARKT Neuer Werkstückträger reduziert Taktzeiten Unter dem Motto „Logistik 4.0 – Konzepte, Lösungen und Technologien“ öffnet das Teamlogistikforum am 22. November seine Tore in Paderborn. Der Veranstalter, die Team GmbH, hat hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Praxis für das Forum gewinnen können. Das Forum möchte eine Entscheidungshilfe sein und Anregungen geben, wie mit intelligenten Konzepten, modernen Technologien und Softwaresystemen vernetzte Logistik lösungen gestaltet werden können, die einen nachhaltigen Mehrwert in den Unternehmen schaffen. Gemäß diesem Anspruch beleuchten die Referenten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Vielfältige Workshops und eine Ausstellung, in der sich ca. 30 Unternehmen engagieren, bieten den Teilnehmern einen umfassenden Zugang zum Thema. Die eintägige Veranstaltung ist für Führungskräfte aus Logistik und IT kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.team-logistikforum.de. Optimierung der Fertigung ganz im Sinne des Lean-Managements Die Lösungen der Wuppermann Intralogistik GmbH stellen die bedarfsgerechte inner- und überbetriebliche Materialbereitstellung sicher und vereinfachen so die Abläufe in der Fertigung. Anwender können die Durchlauf- und Lieferzeiten nachhaltig reduzieren. Zum Produktportfolio gehören z. B. Lifter (Bild) für unterschiedliche Hubhöhen und Traglasten, Paletten mit Zentralverriegelung sowie Bodenroller in diversen Abmessungen. Ergänzt wird die Produktlinie durch ein Parkbucht- und Bahnhof-System, das ein sicheres Einparken der Materialwagen und Bodenroller sowie eine Materialbereitstellung gemäß dem FiFo-Prinzip sicherstellt. Die Konstruktion und Fertigung der Produkte findet im eigenen Hause statt. www.wuppermann.de Mit dem Fokus auf höhere Produktivität von Montagesystemen entwickelte Bosch Rexroth den Werkstückträger „Booster WB2“. Die Applikationslösung verringert unproduktive Werkstückträger- Wechselzeiten auf ein Minimum: Eingesetzt in Kombination mit dem Transfersystem „TS 2plus“, beschleunigt der Booster den Transport und bringt die Produkte auf demselben Werkstückträger zum nächsten Bearbeitungsschritt. Darüber hinaus sorgt der Booster aufgrund seiner Wiederholgenauigkeit für eine höhere Produktqualität. Die einzelnen Werkstückträger werden von einem Linearmotor automatisch positioniert. Durch die flexible Ansteuerung ist sequenziell getaktetes Fahren, Fahren im Pulk und Reversieren möglich. Die präzise Positionierung geschieht ohne zusätzliche Indexierung, sodass Positioniereinheiten oder weitere Handling-Systeme nicht erforderlich sind. www.boschrexroth.com Intralogistiklösung für den Klein- und Mittelstand entwickelt Leistungsfähige Lagerautomaten sind in der Großindustrie Standard. Das Start-up-Unternehmen Hoffschmidt Engineering bringt mit seinem Lagerturm „George“ nun eine Automationslösung für kleine und mittelständische Betriebe an den Markt. George ist ein Lagerturm, mit dem sich Kleinteile schnell und effizient ein- und auslagern lassen. Die einzulagernden Teile wie Schrauben oder Nieten werden in einen Eurobehälter gelegt und per Touchscreen vom System erfasst. Das System lagert die Ware automatisch ein – das Auslagern geschieht nach demselben Verfahren. Das Fassungsvermögen der unterschiedlichen Modelle reicht von 95 bis 311 Eurobehältern. Bei einer gleichbleibenden Stellfläche von etwa 2 × 2 m variiert die Höhe des Lagerturms zwischen 2 und 6 m. www.this-is-george.de Bremsentechnologie 4.0 — jetzt upgraden! ROBA ® -brake-checker: Permanentes Bremsen-Monitoring von Schaltzustand, Temperatur und Verschleiß www.mayr.com Ihr zuverlässiger Partner Mayr.indd 1 21.10.2016 11:17:27 f+h 11/2016 21