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f+h fördern und heben 11/2019

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f+h fördern und heben 11/2019

PRODUKTE UND SYSTEME 02

PRODUKTE UND SYSTEME 02 03 02 Das automatisch bestimmte Porto komplettiert die Informationen auf dem Versandlabel 03 Über den Drehtisch gelangt der Karton auf die Fördertechnik, die diesen auf die entsprechende Staustrecke im Versandbereich transportiert KLARES ANFORDERUNGSPROFIL DEFINIERT Das strategische Ziel der Happyshops Geschäftsführer Frank Noack und Robert Letsch international stärker zu wachsen sowie die steigende Nachfrage nach Produkten aus dem Happyshops-Portfolio vor allem aber der Personalmangel und dessen Auswirkungen auf die Versandqualität machten schnell deutlich, dass hier der automatisierten Intralogistik eine zentrale Bedeutung zuteilwird. Ein Anforderungsprofil mit dessen Umsetzung der Onlineversandhändler die AMI Förder- und Lagertechnik GmbH beauftragte. „Die Entscheidung für AMI“, so Noack, „basierte auf den positiven Erfahrungen, die wir bereits vor einigen Jahren mit der Planung und Realisierung einer Förderanlage im Versand gemacht haben. Uns hat seinerzeit die fachliche Kompetenz von der Planung bis zur Inbetriebnahme ebenso überzeugt wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Und so haben wir auch für das neue Projekt direkt den Kontakt zu AMI gesucht.“ Über dem zu realisierenden Intralogistikprojekt standen für den Lösungsanbieter die generellen Anforderungen nach Steigerung der Versandleistung und höherer Effizienz im kompletten Intralogistikprozess. Ein weiterer Aspekt, der aktuell und intensiv in vielen Branchen der Industrie und des Handels diskutiert wird, musste Eingang in die Planung und Konzeption der automatisierten Intralogistik finden. Die Rede ist vom Fachkräfte- bzw. vom Personalmangel allgemein. Noack: „Mit unserem Standort Merseburg befinden wir uns mitten in der Logistik-Region Leipzig, Halle, Bad Hersfeld. Das hat zur Folge, dass wir hier kaum Fachkräfte oder Personal mit geringerer Qualifikation finden, das den Anforderungen an die Tätigkeiten in den Versandbereichen entspricht.“ So passierte es, trotz intensiver Schulung und immer wieder, dass sich Mitarbeiter, die an den Packplätzen eingesetzt waren, bei der Entscheidung für das richtige Porto und den passenden Etikettenaufkleber für die jeweilige Sendung unsicher zeigten und mitunter mehre Minuten dafür benötigten. Für Sven Jesberg, Vertriebstechniker bei der AMI Förder- und Lagertechnik GmbH, war schnell klar, „dass wir hier nur mit einer automatisierten Intralogistik zum Ziel kommen, die diese besondere Personalproblematik berücksichtigt, die jeweiligen Subsysteme miteinander vernetzt und die komplette Intralogistikanlage inklusive aller Prozesse über unsere Logistics Solutions Software steuert.“ DIE REALISIERUNG Ausgestattet mit einem Barcodescanner und einem Kommissionierwagen laufen die Mitarbeiter wegeoptimiert die Gassen des chaotisch verwalteten Fachbodenlagers ab, in dem auf 8 200 Regalböden insgesamt etwa 500 000 Artikel mit 23 500 verschiedenen Produkten untergebracht sind und bestücken dabei ihren Wagen mit den von den Kunden online bestellten Artikeln. Auf diese Weise kann jeder Mitarbeiter bis zu 16 Sendungen kommissionieren. Sind die Bestellaufträge komplett, werden sie an die jeweiligen Packplätze transportiert. Die dortigen Mitarbeiter übernehmen die Artikel, legen sie in den passenden Karton und versehen diesen seitlich mit einem Barcodelabel, über dem sich im weiteren Verlauf der Auftrag jederzeit identifizieren lässt. Dann – und das ist zugleich auch der Startpunkt des vollautomatisierten Prozesses – wird der noch offene Karton auf eine Förderstrecke übergeben und zu einem vollautomatischen Verschließer transportiert. Hat er diesen passiert, durchläuft das jetzt verschlossene Paket einen Barcodescanner vor einer Volumenmesswaage. Dieser identifiziert den gepackten Auftrag über den seitlich am Karton befindlichen Barcode. Anschließend wird das Packstück vermessen und gewogen. Die bestehenden Auftragsdaten werden um die, für den weiteren Vorgang notwendigen, neu gewonnenen Informationen ergänzt. Die nun vollständigen Daten der entsprechenden Versandeinheit werden an ein von Happyshops eigenentwickeltes Softwaremodul gesendet. Aus den Inhalten zum Wohnort des Empfängers, den Abmessungen des Versandkartons sowie dem Gewicht des Packstücks berechnet dieses Modul den kostenoptimalsten Frachtführer für die Transportdienstleistung. Diese Information wird an die übergeordnete Leitstandsoftware von AMI WLS-4.0 weitergeleitet. Im weiteren Verlauf gelangt der Karton auf der Intralogistikanlage unter 42 f+h 2019/11 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME einen Etikettendruckspender, wo dann das eigentliche Versandlabel erstellt und während des Durchlaufs aufgebracht wird. So mit richtigem Empfänger und automatisch bestimmtem Porto versehen, gelangt das jeweilige Paket über einen in die Förderanlage integrierten Drehtisch und Umsetzer auf die Staustrecke des entsprechenden Transportdienstleisters. Vom System wird der jeweilige Dienstleister über die für ihn zur Auslieferung bereitstehenden Sendungen informiert: Das nächste Spielvergnügen ist gesichert. ÜBER ALLEM STEHT DIE SOFTWARE Für den problemlosen Betrieb der automatischen Intralogistikanlage bei Happyshops sind alle Teilprozesse – von der Bestellung bis zum Versand – und Systemelemente wie der Drehtisch oder die Portokostenermittlung über die Logistic Solution Software AMI WLS-4.0, die hier als Middleware fungiert, miteinander vernetzt. Jesberg: „Wir haben hier ein Leitsystem installiert, das, neben den Middleware-Funktionen, auch die Steuerung des Materialflusses ab dem Start des Versandablaufs übernimmt. Zudem fungiert un sere Lösung als Protokoll-Übersetzer und Datenkonzentrator.“ FAZIT Die mit der Realisierung der AMI-Anlage anvisierten Ergebnisse bringt Noack so auf den Punkt: „Seitdem die automatisierte Intralogistik in Betrieb ist, verzeichnen wir im Versand eine Leistungssteigerung von 30 Prozent.“ Dafür steht der ab den Packplätzen beginnende vollautomatisierte Ablauf der Portobestimmung ebenso wie die Vernetzung aller Teilsysteme über die Logistics Solution Software AMI WLS-4.0 und deren Leitstandfunktion. Das gilt auch für zwei zusätzliche Packplätze, an denen Paletten versandfertig gemacht werden. Inklusive dieser beiden Plätze verfügt die neue Intralogistik über zehn Packplätze. Zudem hat man bei Happyshops mit der Anlage und der automatisierten Portobestimmung eine Lösung gefunden, sich in gewissem Rahmen von der Problematik des Personalmangels unabhängig zu machen, indem sich die Qualifizierungsanforderungen für Mitarbeiter deutlich reduzieren ließen. In die Zukunft der Intralogistik geblickt, möchte man sich mit den Möglichkeiten der Automatisierung des Wareneingangs und der Kommissionierung auseinandersetzen. Noack: „Der Spielemarkt entwickelt sich ständig weiter. Darauf müssen wir uns als Onlinehändler auch in puncto Intralogistik einstellen, um letztlich die Kundenanforderungen optimal zu erfüllen und unsere geschäftsstrategischen Ziele zu erreichen.“ Fotos: AMI Förder- und Lagertechnik www.ami-foerdertechnik.de 04 04 Bereitstellung der Versandeinheiten für den Transportdienstleister IMPRESSUM erscheint 2019 im 69. Jahrgang, ISSN 0341-2636 Herausgeber Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We) Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de Redaktion Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB), Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340, E-Mail: w.bauer@vfmz.de (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK), Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW), Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de Redaktionsassistenz: Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag) Gestaltung Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein, Mario Wüst Chef vom Dienst Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer Anzeigen Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de Anzeigenpreisliste Nr. 67: gültig ab 1. Oktober 2019 Leserservice vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266 Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit (Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de). Preise und Lieferbedingungen: Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten) Jahresabonnement: Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten) Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten) Abonnements verlängern sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden. 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