Aufrufe
vor 4 Jahren

f+h fördern und heben 11/2019

  • Text
  • Fuh
  • Heben
  • Foerdern
  • Logistik
f+h fördern und heben 11/2019

PERSPEKTIVEN „WER DIE

PERSPEKTIVEN „WER DIE LOGISTIKKETTEN DER WELT STEUERT, DER STEUERT DIE WIRTSCHAFT DER WELT“ Auf dem „Zukunftskongress Logistik – 37. Dortmunder Gespräche“ drehte sich vor etwa 500 Teilnehmern alles um künstliche Intelligenz und eine neue Plattformökonomie. Unter dem Motto „Silicon Economy – Künstliche Intelligenz als Treiber neuer Geschäftsmodelle“ traf sich die Logistik-Branche in den Dortmunder Westfallenhallen zum 37. Mal, um über Herausforderungen und Chancen der Logistik zu diskutieren. Die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz (KI) werden vor allem bisherige Geschäftsmodelle verändern. Neue KI-Umgebungen und Assistenzsysteme werden schrittweise Einzug halten und die Logistik effizienter machen. Verteilte künstliche Intelligenzen verhandeln, disponieren, optimieren Bestände, simulieren Warenströme und analysieren Güter. Im Zuge dessen entstehen offene, föderale Plattformen und Datenräume: Das Ergebnis ist die Silicon Economy. Auf dem gemeinsam vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics veranstalteten „Zukunftskongress Logistik – 37. Dortmunder Gespräche“ diskutierten Referenten und Teilnehmer, wie sich Unternehmen in diesem Umfeld behaupten können. „Die Potenziale für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Logistik sind enorm und die Logistik wird die erste Branche sein, in der sich KI-Verfahren massenhaft durchsetzen werden. Vor allem aus diesem Grund muss im Logistikland Deutschland viel mehr in Ideen und neue Geschäftsmodelle investiert werden, die auf dem Einsatz künstlicher Intelligenz beruhen“, betonte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, in seiner Eröffnungs-Keynote. Deutschland ist Logistikweltmeister. Dennoch seien die Chancen im Privatkundengeschäft bereits vertan, da Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba als Monopolisten längst gesamtwirtschaftliche Geschäftsprozesse übernommen haben. Im B2B-Bereich werde die Marktführerschaft erst entschieden. „Gewinnen werden digitale Plattformen und KI-Algorithmen, die die komplette Logistik und damit einen Großteil der Wirtschaft durchdringen. Denn wer die Logistikketten der Welt steuert, der steuert auch die Wirtschaft der Welt“, so die Überzeugung von ten Hompel. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ERWECKT WISSEN ZUM LEBEN Darüber hinaus erwartete die Kongressteilnehmer eine Vortragsreihe mit Wirtschaftsvertretern. Dass die Bedeutung künstlicher Intelligenz auch in der Mobilität immer weiter zunimmt, unter- 6 f+h 2019/11 www.foerdern-und-heben.de

PERSPEKTIVEN strich Laurin Sepoetro, Manager Public Policy Germany bei Uber: „KI ist ein wichtiger Enabler für technologiebasierte Geschäftsmodelle wie das von Uber. Mit KI lässt sich die Auslastung von Fahrzeugen im Transport von Personen und Gütern weiter erhöhen und damit die Effizienz steigern.“ Von dem Weg der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft in das digitale Zeitalter berichtete Senior Underwriter Veenet Muthraja. Hatte das Publikum bereits bei der Geschäftsidee aufgehorcht, die Qualität von Gütern wie Wein zu versichern, überraschte Muthraja mit einer weiterführenden Frage: „Wie toll wäre es, wenn der Kunde das Geld schon auf seinem Konto hat, bevor er weiß, dass ein Schaden entstanden ist?“ Hier schließe sich der Kreis zur Logistik und den auf dem Kongress thematisierten Technologien. Mithilfe von Sensoren könnte der Versicherer schon während des Transports den Zustand der Ware und das Schadensrisiko überwachen. Die erhobenen Daten würden dem Kunden als Nachweis dienen, www.foerdern-und-heben.de f+h 2019/11 7