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f+h fördern und heben 12/2018

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f+h fördern und heben 12/2018

PERSPEKTIVEN MEHR ALS

PERSPEKTIVEN MEHR ALS ZWEI MILLIONEN RETOUREN WENIGER DURCH KI Ein anderes, aber nicht weniger kostenintensives Problem hat das Multichannel-Unternehmen Otto mithilfe der KI gelöst. Die Rede ist von Retouren. Pro Jahr verursachen Waren-Rücksendungen bei Otto Kosten von mehreren Millionen Euro. Eine Datenanalyse ergab, dass Kunden, die ihre bestellte Ware innerhalb von zwei Tagen erhalten, im Schnitt weniger zurücksenden. Zudem bevorzugen Kunden es, ihre Bestellung in einer Lieferung zu erhalten und nicht verteilt über mehrere Sendungen. Da Otto Artikel anderer Hersteller verkauft und einen großen Teil davon nicht auf Lager hat, ergab sich eine verzwickte Lage: Entweder wartet man, bis alle Artikel einer Bestellung eingetroffen sind, um sie dann in einer Lieferung zu versenden, was vielfach länger als zwei Tage dauert. Oder man versendet sofort nach Wareneingang, was dann zu mehreren Lieferungen führt. Otto setzte einen Deep-Learning-Algorithmus ein, der ursprünglich aus der Teilchenphysik stammt. Die KI analysierte rund drei Milliarden Datensätze und 200 Variablen, darunter Transaktionen, Suchanfragen auf der Website und Wettervorhersagen, um daraus eine Vorhersage über die Käufe der nächsten Woche abzuleiten. Das KI-System sagt mit einer Genauigkeit von 90 Prozent vorher, was innerhalb der nächsten 30 Tage verkauft werden wird. Somit lassen sich jetzt monatlich ca. 200 000 Artikel im Voraus ordern und bei Bestellung schneller in einer einzigen Sendung verschicken. Das Ergebnis: Seit Einführung des KI-Systems ist die Anzahl der Retouren pro Jahr um mehr als zwei Millionen Artikel zurückge gangen. Weniger Pakete bedeutet zudem eine Reduzierung der Umweltbelastung. FAZIT KI ist allgegenwärtig und entfacht eine regelrechte Euphorie. Dabei kann schnell der Eindruck entstehen, als sei die Technologie bereits weit genug ausgereift, um den Menschen auf vielen Fachgebieten KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN DER LOGISTIK Begriffe, Anwendungen und Perspektiven ssi-schaefer.com der Intralogistik nicht nur zu ersetzen, sondern an Leistung sogar zu übertreffen. Doch noch befindet sich KI für Anwendungen in der operativen Logistik in den Anfängen ihrer Entwicklung. Dabei sollte man auch nie aus den Augen verlieren, dass in einer integrierten Supply Chain das Lagersystem in der Lage sein muss, auf die Aufgaben der KI zu reagieren, denn sonst erhält man wieder nur eine Stand-alone-Lösung. Eine schrittweise Integration von KI-Technologien in ein umfassendes und skalierbares Logistiksoftwaresystem scheint daher momentan die beste Strategie zu sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Kontrolle über das System nicht verloren geht. Und es sollte immer Fallback-Strategien für unvorhersehbare Veränderungen geben. Nur so lassen sich die Voraussetzungen für die permanente Funktionsfähigkeit eines Lagers schaffen. Autor: Markus Klug ist Team Leader Data Science & Simulation, SSI Schäfer Foto/Grafiken: SSI Schäfer www.ssi-schaefer.com SSI SCHÄFER Whitepaper OKT. 2018 WHITEPAPER In einem Whitepaper hat SSI Schäfer Definitionen der Begrifflichkeiten der Künstlichen Intelligenz zusammengefasst. Des Weiteren werden Methoden im Feld der Künstlichen Intelligenz vorgestellt. Über den nachfolgenden Link können Sie das Whitepaper herunterladen. bit.ly/whitepaper_ki Auf welche Bereiche haben KI-Technologien vor allem Einfluss? Produktivität Kommunikation Lagerverwaltung KI steigert die Produktivität im Lager deutlich, vor allem bei Online-Retailern durch automatisches Berechnen besserer Lösungen. Lagermitarbeiter und Supervisoren müssen zeitnah miteinander kommunizieren, um auf Veränderungen oder Störungen zu reagieren. Vernetzte KI-gesteuerte Roboter schaffen die Voraussetzungen für eine nahezu zeitgleiche und fehlerfreie Kommunikation und tragen damit zur Produktivitätssteigerung bei. Schon in wenigen Jahren werden große Bereiche im Lager komplett automatisiert arbeiten. KI-Technologien werden dabei mehr und mehr zu integralen Bestandteilen, vor allem auch bei kurz- und mittelfristigen Prognosen. Quelle: SSI Schäfer Personalkosten Robotik Lagerbestand Effektiverer Einsatz von Personal durch KI-gesteuerte Einsatzplanung führt zu geringeren Personalkosten oder höherer Sicherheit durch Bildung von Reserven, z. B. im Krankheitsfall. KI-gesteuerte Roboter verkürzen die Kommissionierzeiten deutlich. KI-Technologien führen zur Reduktion von Lagerbeständen und schnelleren Durchlaufzeiten. 8 f+h 2018/12 www.foerdern-und-heben.de

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