KRANE UND HEBEZEUGE der DIN EN 13001 vor, der sich mit den Grenzzuständen und den Sicherheitsnachweisen von Drahtseilen in Seiltrieben befasst, und erläuterte die Unterschiede zur bisherigen Norm DIN 15020 und zur ISO 16625. Neben einem statischen Festigkeitsnachweis wird nach der neuen Europanorm sowohl für die laufenden Seile als auch für feststehende Seile ein Nachweis der Betriebsfestigkeit gefordert. Bei den laufenden Seilen werden die Belastungen und die Biegewechsel durch den Seilkraftverlaufsparameter erfasst, feststehende Seile werden als Teil der Krankonstruktion angesehen und deshalb durch den Spannungsverlaufsparameter eingestuft und bemessen. Aus den von Kunze durchgeführten Vergleichsrechnungen ist ersichtlich, dass dabei Seiltriebe nach neuer Norm eine geringere Sicherheit haben können, sodass er allen Anwendern empfiehlt, Vergleichsrechnungen durchzuführen, um das bisherige Sicherheitsniveau nicht zu verringern. Ein praktisches Beispiel, wie es an vorhandenen Kranen immer wieder auftreten kann, erläuterte Dipl.-Ing. Hüseyin Eren vom Ingenieurbüro Horst Wehner, Bremen. Er untersuchte einen Schadensfall der Betriebsfestigkeit an einem Kran, der ursprünglich nach DIN 15018 berechnet worden war und bei dem die jetzt durchgeführte Nachrechnung nach DIN EN 13001-3-1 die genaueren Einstufungsmöglichkeiten (z. B. Zugänglichkeit der Schadensstelle, Gefährdungsgrad des Schadens) zeigte und dadurch auch Aussagen zur Lebensdauer ermöglichen. Einen ähnlichen Vergleich behandelte Dipl.-Ing. Björn Asmus der ASKU-Scholten GmbH, Duisburg, in seinem Vortrag, in dem er die Auswahl von geschmiedeten Lasthaken nach der bisherigen Norm DIN 15400 mit der letzten Fassung der DIN EN 13001-3-5 verglich. Dabei ergibt sich, dass vor allem bei höherwertigen Stahlgüteklassen die zulässige Belastbarkeit der Lasthaken nach neuer Norm geringer ist, sodass bei Umbau- oder Modernisierungsarbeiten an vorhandenen Kranen größere Haken erforderlich sind. Dieser Umstand kann wiederum zu weiteren Umbauarbeiten führen z. B. neue Unterflasche, andere Seilrollenabstände sowie Änderung der Hubseilabläufe und Anpassung vorhandener Lastaufnahmemittel. Erfahrungen aus der Praxis Der Kranhersteller Liebherr hat bereits Erfahrungen bei der Berechnung von Kranen nach DIN EN 13001 gesammelt. Dipl.-Ing. Christoph Eiwan berichtete über die Berechnung von Turmdrehkranen und verglich die grundlegenden Prinzipien der alten und neuen Normen sowie die Lasteinwirkungen und die Lastkombinationen miteinander. Auch für die Berechnung von Augenstäben und Schweißnähten, deren Bemessung in dem Vortrag besonders betrachtet wurde, sollten Ergänzungen und Erläuterungen aufgenommen werden, um die Hintergründe der gewählten Verfahren und damit die richtige Anwendung erkennen zu können. Über ein spezielles Problem bei der Konstruktion von Fahrzeugkranen bei der Anwendung der DIN EN 13001 berichtete Dipl.-Ing. Hans-Dieter Willim vom Liebherr-Werk in Ehingen. Es handelt sich dabei um die zusätzliche Berücksichtigung der Mehrlagenwicklung bei der Seilbemessung durch die dafür festgelegten höheren Teilsicherheitsbeiwerte. Auch dabei muss die Lebensdauer des Seils, das in Mehrlagenwicklung aufgetrommelt wird, für die Bemessung vorgegeben werden. Berechnungsmodelle für dynamische Lasteinwirkungen Zum Abschluss der Veranstaltung hielt Dr.- Ing. Michael Kleeberger vom Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss und Logistik der Technischen Universität München einen Vortrag über die Ergebnisse seiner umfangreichen Untersuchungen im Rahmen eines DFG-Projekts zur dynamischen Beanspruchung von Gittermast-Auslegern von Fahrzeugkranen und den Vergleich mit den Ergebnissen der quasistatischen Auslegung nach DIN EN 13001. Dabei betrachtete er sowohl die Ausführung solcher Anlagen mit einem Hauptauslegersystem als auch mit einem zusätzlichen Derrickausleger und einem wippbarem Hilfsausleger für das Drehen, das Wippen und das Heben der Last vom Boden. Da starrkörperkinetische Modelle der EN nicht zur Berechnung der dynamischen Beanspruchungen genannter Systeme geeignet sind, wurden andere Schwingungsmodelle untersucht. Im Ergebnis dieser Arbeiten stellte Kleeberger fest, dass die gewählten Modelle die dynamischen Beanspruchungen der Auslegersysteme gut darstellen, die erforderlichen Teilsicherheitsbeiwerte problemlos berücksichtigt werden konnten und sich so die Genauigkeit der Berechnungen verbessern ließ. Die vielen Diskussionen, die teilweise schon während der Vorträge stattfanden, bewiesen wieder einmal das große Interesse der von diesen neuen Normen betroffenen Berechnungsingenieure besonders der Kranhersteller. Es bleibt zu hoffen, dass die inhaltlichen Anmerkungen und Hinweise der Teilnehmer zu den einzelnen Teilen dieser Norm zügig den zuständigen Gremien zugeführt werden, damit sie Eingang finden können. Erst wenn absehbar ist, dass die jeweils aktuelle Fassung der europäischen Normen für Krane einen längeren Zeitraum ohne Änderungen Bestand haben wird, können weitere Erfahrungsaustausche dieser Art entfallen. Fotos: Fotolia Bearbeitung: Grafik VFV, Sonja Schirmer Literaturhinweise: [1] Wehner, D.: DIN EN 13001 – Neue Europanorm für Krane, Fördern und Heben (2015) 1-2, S.70-71 [2] Wehner, D.: Neue Europanorm für die Berechnung von Kranen, Fördern und Heben (2013) 1-2, S. 66-68 [3] Wehner, D.: Neue Berechnungsnorm im Praxistest, Fördern und Heben (2007) 3, S. 104-106 [4] N. N. DIN EN 13001: Krane, Konstruktion allgemein, Beuth-Verlag Berlin 70 f+h 3/2017
MARKT Wissen, wann der Fachmann ran muss Jeder Betrieb muss seine Arbeitsmittel im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung regelmäßig durch Sachkundige prüfen lassen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Arbeitssicherheit und hilft Unfälle zu vermeiden. Aber längst nicht jeder verfügt über das notwendige Know-how für eine Sachkundigenprüfung. Abhilfe schaffen die Mitarbeiter des Dolezych Prüfservices. Der Prüfservice ist bundesweit unterwegs. Verschiedene Kompetenz- und Servicestandorte sorgen für kurze Anfahrtswege. Das Leistungsspektrum reicht von der Prüfung von Anschlag- und Lastaufnahmemitteln bis hin zur Inspektion von Trag- und Hubseilen bei Brücken- und Hallenkrananlagen. Wenn es technisch möglich ist, werden auch Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus kümmern sich die Prüfer um die Dokumentation der Prüfergebnisse. Denn eine sorgfältige Prüfdokumentation ist zum einen der Nachweis dafür, dass die Prüfpflichten gemäß DGUV-Vorschriften erfüllt wurden. Aus den Daten lassen sich ferner z. B. konkrete Angaben zur durchschnittlichen Lebensdauer einzelner Produkte ableiten oder frühzeitig ein erhöhter Verschleiß bei spezifischen Einsätzen erkennen. Die konsequente Nutzung dieser Daten hilft, die Stand- und Wiederbeschaffungszeiten von Produkten zu verbessern. www.dolezych.de/pruefservice FILTER BESTELLT. GEWARTET. FILTER EINGEBAUT. WARNMELDUNG. FILTER BESCHÄDIGT. STILLSTANDSZEIT. GEÄRGERT. MASCHINE LÄUFT. Ultraschallsensor für vielfältige Anwendungen Gerade einmal so klein wie die Entertaste einer PC-Tastatur hat der neue Ultraschall-Reflextaster U1KT001 von Wenglor eine Reichweite von 400 mm. Zwei voneinander unabhängige Schaltausgänge können via IO-Link oder Teach-in eingelernt werden, um Flüssigkeiten sowie dunkle, transparente oder spiegelnde Objekte an zwei beliebigen Schaltpunkten zu erfassen. Die Vielfalt der Anwendungen ist dabei groß: Von der Füllstandsmessung von Flüssigkeiten oder Schüttgütern, über die Durchhangkontrolle der Materialzufuhr bei Druck- oder Verpackungsanlagen bis hin zur Prüfung von Stapelhöhen in Lagersystemen lassen sich komplexe Messaufgaben problemlos automatisieren – selbst bei auftretenden Störfaktoren wie Fremdlicht, Nebel oder Staub. www.wenglor.com Überlastsicherung als Komplettlösung zertifiziert Ein Gesamtkonzept für Überlastsicherungen für Portal- und Brückenkrane hat Hirschmann MCS entwickelt und zertifizieren lassen. Das Konzept besteht aus der „cScale True Safety“-Steuerung und den fSens-Kraftsensoren. Die Zertifizierung umfasst alle Sicherheitsfunktionen und Sicherheitsketten. Mithilfe eines browserbasierten Service-Tools ist die Parametrisierung, Kalibrierung und Kontrolle möglich. Dies gilt sowohl für die Wartung vor Ort als auch für Fernwartung. Optional einstellbare Funktionen sind z. B. die Hubbegrenzung für die Winden mit einem Hubendschalter zur Blockierung der Aufwärtsbewegung, die Seillagenbegrenzung für die Winden mit Blockierung der Abwärtsbewegung, die horizontale und vertikale Schieflastüberwachung oder die Unterschreitung der Mindestlast und Funktionsüberwachung oder die Überwachung der Einzelstranglasten. Der Datenlogger zeigt Fehler- und Ereignismeldungen, Zustandsinformationen, analoge Messwerte sowie errechnete Werte an. DIESEL PARTIKELFILTER Im Handumdrehen wieder betriebsbereit! Sie müssen Partikelfilter für Ihre mobilen Maschinen oder Anlagen nachrüsten? Deshalb suchen Sie nach einer einfachen und unkomplizierten Lösung, die funktioniert, ohne den Betrieb durch unnötig lange Stillstandszeiten aufzuhalten? Die Filter von Johnson Matthey sind standardmäßig in vielen Größen und Ausführungen erhältlich –maßgeschneidert für ihren Einsatzort. Funktionale Einbau-Kits und ausführliche Montageanleitungen machen die Nachrüstung besonders einfach. Ihre Vorteile • Hohe Verfügbarkeit und schnelle Lieferung • Top-Qualität • Praktisch wartungsfrei • Hohe Haltbarkeit • Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis Rufen Sie uns an: (06196) 703813 Johnson Matthey GmbH & Co. KG Otto-Volger-Straße 9b D –65843 Sulzbach/Ts. Tel. +49 6196 703813 Fax +49 6196 72450 nonroad@matthey.com www.jmdpf.de www.hirschmann-mcs.com
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