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f+h fördern und heben 3/2021

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f+h fördern und heben 3/2021

PERSPEKTIVEN WELCHEN

PERSPEKTIVEN WELCHEN EINFLUSS HAT COVID-19 AUF LOGISTIK UND SUPPLY CHAIN? Kurzarbeit, mobiles Arbeiten und Infektionsschutz: Die Coronavirus- Pandemie hat große Auswirkungen auf alle Bereiche der Wirtschaft. Welchen Einfluss hat Covid-19 aber ganz konkret auf Logistik und Supply Chain? Andreas Beermann und Frank Münch, beide Associate Director bei Pierau Planung, A Fortna Company, beantworten auf Basis der Erkenntnisse aus der Projektarbeit und dem direkten Austausch mit Kunden die Frage. ANDREAS BEERMANN, ASSOCIATE DIRECTOR BEI PIERAU PLANUNG, A FORTNA COMPANY Um Präsenzarbeit fortzuführen, ohne dass Abteilungen durch die Ausbreitung des Virus komplett ausfallen, haben viele unserer Kunden im Lager zusätzlich auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt 6 f+h 2021/03 www.foerdern-und-heben.de

Wir erleben zurzeit rasante Veränderungen in Nachfragemustern und Lieferketten. Bisher erfolgreiche Logistiksysteme, Distributions- und Lieferantennetzwerke sind für diese neuen Anforderungen nicht ausgelegt. Seitdem die Corona-Pandemie Anfang 2020 zu abrupten Unterbrechungen und Veränderungen von Handel, Produktion und Supply Chains geführt hat, beeinflusst sie jedes Unternehmen auf individuelle Art und Weise und in unterschiedlichem Ausmaß. Die jeweils aktuell zu erfüllenden Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie führen zu teilweise kurzfristigen Verlagerungen der Umsätze zwischen dem stationären Handel und dem E-Commerce. Die Auswirkungen auf die verschiedenen Branchen und Unternehmen waren 2020 unterschiedlich und unterlagen im Jahresverlauf starken Veränderungen – von deutlichen Gewinnern und E-Commerce-Newcomern, z. B. in den Bereichen Lebensmittel und Gesundheitswaren, bis hin zu etablierten E-Commerce-Unternehmen aus der Fashionbranche, die radikale Umsatzeinbrüche zu verzeichnen hatten. Branchenübergreifend gesehen gilt: Der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz steigt, und Unternehmen mussten und müssen Maßnahmen ergreifen, um angesichts des Umbruchs die Kontinuität ihres Geschäfts sicherzustellen. SICHERHEIT DER ARBEITNEHMER – UND SICHERUNG DER ARBEITSKRAFT Im Angesicht der Pandemie hat der Grundsatz, dass die Sicherheit und Gesundheit des Arbeitnehmers für das Unternehmen oberste Direktive sind, einen nochmal größeren Stellenwert bekommen. Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, dass die gesundheitlichen Risiken alle Mitarbeiter auf einmal betreffen. Der Gegenspieler „Corona“ kann jederzeit die Schwelle in das eigene Unternehmen überschreiten. Und damit ist nicht nur die Sicherheit der Arbeitnehmer, sondern auch die Sicherung der ganzen Arbeitskraft des Betriebs eine Herausforderung. Um diese möglichst effizient aufrechtzuerhalten, ist Telearbeit als Option zur Minimierung des Arbeitsrisikos eingeführt bzw. beschleunigt vorangetrieben worden. Doch welche Optionen bieten sich für Mitarbeiter im Lager und überall dort, wo diese Alternative entfällt? Hier gilt es, Hygienekonzepte auszuarbeiten und durchzusetzen: Regelmäßiges Händewaschen und Desinfektion, Abstandsregeln in Arbeits- und Pausenräumen sowie das Tragen von Schutzausrüstung wie Masken und Handschuhe senken das Infektionsrisiko jedes Einzelnen und verhindern eine Ausbreitung in der Logistik. „Um Präsenzarbeit fortzuführen, ohne dass Abteilungen durch die Ausbreitung des Virus komplett ausfallen und die ausgebildeten Fachkräfte nicht mehr zur Verfügung stehen, haben viele unserer Kunden im Lager zusätzlich auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt“, berichtet Beermann. „Mitarbeiter gehen ihrer Tätigkeit in kleineren Kohorten nach, ein 30-Minuten-Puffer bietet ausreichend Zeit, um Arbeitsgeräte zu reinigen und eine kontaktlose Schichtübergabe zu ermöglichen. Der notwendige direkte Austausch findet digital statt. Für Leitungspersonen bedeutet dies allerdings einen deutlichen Mehraufwand – ein Problem, das viele unserer Kunden beschäftigt.“ Niemand in der Logistikbranche hat mit solch einer Lawine von neuen Planungsparametern gerechnet, die die bisher bewährten Strukturen auf den Prüfstand stellt und flexible Anpassungsfähigkeit in solch hohem Ausmaß belohnt. In allen Arbeitsbereichen sind die Kollegen aktuell und auf unbestimmte Zukunft gezwungen, von gewohnten Pfaden abzuweichen: Arbeitsgruppenbildung als Teil eines Hygienekonzepts ist neu, die Regelung von Pausenzeiten im Sinne räumlicher Distanz ebenfalls. Die räumliche Trennung von Laufwegen in der Kommissionierung war bisher nie ein Parameter für eine gute Kommissionierstrategie, gleiches gilt für „kontaktlos“ im Rahmen der Prozessplanung von Wareneingang bis Warenausgang. Die Anlieferung der Waren und Abholung der Sendungen muss jetzt möglichst ohne direkten Kontakt zu den Frachtführern geschehen. Und der Abstand zwischen Arbeitsstationen kann nicht mehr wie bisher im Sinne eines optimalen Flächennutzungsgrads geringgehalten, sondern muss vergrößert werden. INTRA LOGISTIK LAGERSYSTEME SOFTWARE FLURFÖRDERZEUGE Stöcklin Logistik GmbH DE-57250 Netphen +49 2713 17 93 0 info-de@stoecklin.com Stöcklin Logistik AG CH-4242 Laufen +41 61 705 81 11 info@stoecklin.com Stöcklin Logistik | www.stoecklin.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/03 7