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f+h fördern und heben 4/2015

f+h fördern und heben 4/2015

FAHRERLOSE

FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME Auf neuen Wegen traditionell produzieren Fahrerloses Transportsystem optimiert Materialfluss in der Käseherstellung Auch klassische Käsereibetriebe müssen heutzutage technologisch nach aktuellen Standards ausgestattet sein, um eine immer gleichbleibende Qualität der Produkte sicherzustellen. So auch im Käse-Reifezentrum einer österreichischen Molkerei. Hier kommt seit 2014 ein fahrerloses Transportsystem als Teil der automatisierten Intralogistik zum Einsatz. Anzeige Automatik-Krananlagen hochdynamisch - bis 12 Meter Hubhöhe www.herrmannhieber.de Die Obersteirische Molkerei eGen – kurz OM – mit Unternehmenshauptsitz in Knittelfeld sowie Produktionsstandorten in Kapfenberg und Spielberg, zählt zu den führenden Molkereibetrieben Österreichs. Eines der Standbeine des genossenschaftlich strukturierten Unternehmens ist, neben der Frischmilchproduktion, die Herstellung von mehrfach prämierten Hart- und Schnittkäse. Etwa 5 000 Tonnen dieser Spezialitäten stellt OM in einem Jahr her. Der Käse wird in Knittelfeld in der „Käseküche“ produziert, gelangt danach in ein Salzbad und wird schließlich als „grüner Käse“ nach Spielberg in eine vollautomatisierte Käse-Reifungsanlage verbracht. Während der Reifungsprozesse werden die Käseblöcke und -laibe in definierten Zeitabständen gewendet, bestrichen und gebürstet. Aufgrund der sich europaweit verändernden Marktbedingungen für Milchproduzenten – steigende Produktionsmengen u. a. durch Wegfall der EU-Milchquote – entstand in Spielberg ein neues Kühl-, Rei­ 22 f+h 4/2015 Hermann+Hieber-3.indd 1 09.03.2015 08:42:17

FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME 01 Vor der Käsepflegemaschine werden die Reifegestelle auf eine Zufuhrförderstrecke gesetzt fe- und Verpackungszentrum für Käse. Dazu Siegfried Bärnthaler, Betriebsleiter bei OM: „Der Ursprungstandort Knittelfeld war leider nicht mehr erweiterbar. Durch einen Zufall fanden wir aber das Gelände für das neue Zentrum im nur wenige Kilometer entfernten Spielberg.“ Das neue Reifezentrum mit seinen drei Reiferäumen in der ersten Ausbaustufe und der Käsepflegeanlage nahm Anfang 2014 seinen Betrieb auf. Aus gestattet wurde das Reifezentrum in Spielberg mit Lager- und Transporttechnik der MLR System GmbH, Ludwigsburg. „Vor der Realisierung haben wir uns genau über die materialflusstechnischen Möglichkeiten informiert“, so Bärnthaler, „und uns dabei auch ein Reifelager in Steingaden im Allgäu angeschaut, wo bereits ein fahrer loses Transportsystem von MLR eingesetzt wird. Diese Lösung überzeugte uns.“ Für den Transport der Reifegestelle innerhalb des neuen Käsereifezentrums kommt nun auch bei OM ein Fahrerloses Transportsystem zum Einsatz. Das Blocklager „fest im Griff“ SMARTER PRODUCT USABILITY MILLIMETERGENAUE POSITIONS- ERKENNUNG – DAS NEUE BPS 300i www.leuze.de control. Jeder der gleich großen Reiferäume in Spielberg ist als Blocklager konzipiert worden, das in Längsrichtung von einem Mittelgang durchzogen wird. Vom Mittelgang aus werden die Reifegestelle, in denen die Käselaibe und -blöcke auf Holzbrettern auf zehn Ebenen bevorratet sind, rechtwinklig zu beiden Seiten in parallelen Reihen eingelagert. Dabei stehen die Gestelle, die jeweils eine Charge bilden, dreifach tief und hoch. Jedes der Gestelle (2 250 × 1 920 × 2 335 mm, L × B × H) hat ein Gewicht von bis zu 3 350 kg. Die Reiferäume sind zu beiden Seiten eines breiten Gangs angeordnet. Jeder Raum bildet dabei eine Klimazone und ist zu diesem Gang hin mit einem Schnelllauftor verschlossen. Die Flurförderzeuge können nur über diesen Gang in die Reiferäume gelangen und müssen dabei das Schnelllauftor durchfahren, das sich beim Passieren der Fahrzeuge automatisch öffnet und schließt. Für die Beschickung des Kühl- und Reifelagers kommen zwei, mithilfe von Magnetnavigation frei verfahrbare Flurförderzeuge vom Typ Phoenix SS-3.4 Mr zum Einsatz. Diese dreirädrigen Radarmstapler sind mit einer Hubplattform als Lastaufnahavailability control. Leuze.indd 1 12.03.2015 13:41:46 f+h 4/2015 23