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f+h fördern und heben 4/2016

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SOFTWARE I TITEL Neues

SOFTWARE I TITEL Neues Herz für ein Lager WMS im laufenden Betrieb modernisiert Bei dem Unternehmen Wika, einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Druck-, Temperatur- und Füllstandsmesstechnik, steht die Liefertreue im Fokus. Auch während des Austauschs des alten Lagerverwaltungssystems gegen ein neues Warehouse-Management- System (WMS) galt es, weiterhin lieferfähig zu sein und die Waren pünktlich und schnell zum Kunden bringen. Lesen Sie mehr. 20 f+h 4/2016

Das Unternehmen Wika mit Hauptsitz in Klingenberg am Main beschäftigt derzeit 7 900 Mitarbeiter. Täglich verlassen rd. 200 000 Einheiten die Werke in aller Welt. „Dafür brauchen wir ein hoch verfügbares Logistiksystem“, betont Michael Werner, Logistikleiter bei der Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG. Seit Jahren steht die Liefertreue bei dem Unternehmen im Fokus. „Allein für die Logistik liegt das Ziel für die Liefertermintreue bei mehr als 99 Prozent“, ergänzt Werner. Um die Liefertreue auch zukünftig sicherstellen zu können, stattete die Viastore Software GmbH, Stuttgart, das Lager mit dem individuell an die Anforderungen des Betreibers angepassten Viadat WMS aus. 9 500 verschiedene Artikel auf Lager Kernstück der Logistikprozesse ist das Distributions- und Produktionslager, das aus einem sechsgassigen automatischen Kleinteilelager mit 48 000 Stellplätzen, einem zweigassigen automatischen Paletten- Hochregallager mit 1 036 Stellplätzen (Bild 01) sowie einem kleinen manuellen Lager besteht. Circa 9 500 verschiedene Artikel werden hier bevorratet – von Dichtungen mit einem Gewicht von nur wenigen Gramm bis zu mehreren 100 kg schweren Geräten. Das Lager ist direkt an die Produktion angebunden – zum Transport der in der Fertigung benötigten Artikel über Fördertechnikbahnen werden dieselben blauen Behälter genutzt, in denen sich die Waren auch im Kleinteilelager befinden. Ein Großteil der Zulieferteile und Rohstoffe werden von den Lieferanten oder von anderen Niederlassungen des Unternehmens bereits in diesen Kunststoffbehältern angeliefert. Für den Versand der Fertigteile und die Zusammenstellung der benötigten Artikel ist das Kleinteilelager an 16 Kommissionierplätze angeschlossen. Das Paletten lager verfügt über drei weitere Kommissionierplätze. Zur Steuerung aller Logistik-Prozesse nutzte Wika bisher ein Lagerverwaltungssystem, das eng mit dem ERP-System Microsoft Dynamics AX (dem früheren Axapta) verknüpft ist. Ende 2012 kündigte der Anbieter jedoch den Support für das System. „Wir mussten uns nach einer Alternative umschauen“, so Werner. Dabei half ihm eine Fachzeitschrift, in der 120 Anbieter von Warehouse-Management-Systemen genannt waren. Die Zahl der potenziellen Lieferanten für ein neues WMS reduzierte sich allerdings rasch, als die Mitarbeiter sie mit ihrem Anforderungskatalog abglichen. „Spätestens bei der Integration des Systems auf unsere SQL-Server mussten viele Anbieter passen“, erinnert sich Klaus Grosch von der IT-Anwendungsentwicklung bei Wika. Den Zuschlag für die Implementierung eines neuen Warehouse-Management-Systems erhielt schließlich Viastore. Grund für die Wahl der Software war deren hohe Parametrisierbarkeit, wie Uwe Fersch, technischer Manager für Lager und Versand- Logistik bei Wika, erläutert: „Unsere Gegebenheiten und Warenströme ändern sich permanent. Daher benötigen wir ein flexibles System, bei dem vom Wareneingang bis zum Versand alle Prozesse angepasst werden können – und das möglichst schnell, damit wir unsere Liefertreue einhalten können.“ Zudem sollte die Software schon möglichst viele Funktionen integriert haben, die der Betreiber in seinem Lastenheft gelistet hatte. Dazu gehörte auch die Kommunikation mit dem vorhandenen ERP-System. Grosch diesbezüglich: „Wir haben fast keinen Anbieter gefunden, der seine Lösung 01 Im zweigassigen automatischen Paletten-Hochregallager finden 1 036 Paletten Platz f+h 4/2016 21