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f+h fördern und heben 4/2021

f+h fördern und heben 4/2021

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME FRACHTVERMESSUNG WIE IM FLUGE Der innerbetriebliche Materialfluss birgt vielfach großes Effizienzpotenzial. Mithilfe von Frachtvermessungssystemen der AKL-tec GmbH aus Alsdorf, die die Abmessungen und das Volumen palettierter Ware automatisiert erfassen, hat sich ein KEP-Dienstleister beim Neubau eines Umschlaglagers in den Niederlanden dieses erschlossen.

PRODUKTE UND SYSTEME Für KEP-Logistiker gehören das Sortieren und Verteilen von Palettenware zum Tagesgeschäft. Die Herausforderung bei dem Dienstleister besteht u. a. darin, zu gering deklarierte Fracht zu erkennen und so die Rentabilität und Effizienz der Prozesse zu steigern. Vor diesem Hintergrund kommen in der neuen Umschlaghalle zur Frachtverarbeitung- und -vermessung zwei „Apache Flying Forklift IMO“- sowie ein „Apache p8 Dual Zone“-System der AKL-tec GmbH zum Einsatz. Rückgrat der innerbetrieblichen Abläufe bilden Flurförderzeuge, die mit einem industrietauglichen Tablet, einem Long-Range-Barcode-Handscanner sowie Wiegegabeln ausgerüstet sind. „Wir haben eine App beziehungsweise eine grafische Nutzeroberfläche entwickelt, die den kompletten Prozess direkt am Stapler abbildet und keinen Raum für logistische Fehler lässt. Damit zielen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz ab, den der Betreiber sich von uns gewünscht hat“, erklärt Rüdiger Elben, Geschäftsführer der AKL-tec GmbH. DATENERFASSUNG IM VORBEIFAHREN Bei der Aufnahme der Fracht werden zunächst die im Frachtlabel hinterlegten Informationen per Handscanner gelesen und die Fracht gewogen, sodass diese Daten für das Flurförderzeug gespeichert werden können. Aus dem Barcode wird schließlich das voraussichtliche Ziel ermittelt. Darüber hinaus kann der Fahrer auf dem Tablet-Display sehen, welches Messsystem er nutzen sollte. Die Gabelstapler bewegen sich in einem halleninternen Kreisverkehr, der am Entladepunkt und am Bereitstellungspunkt vorbeiführt. In diesen Rundlauf sind die „Apache Flying Forklift IMO“-Systeme, die Warenabmessungen von max. 210 × 210 cm (L × B) rechtlich relevant erfassen können, an zwei gegenüberliegenden Seiten integriert. Der zu seinem Ziel fahrende Stapler kommt i. d. R. automatisch an einem Flying-Forklift-Checkpunkt vorbei. Das System basiert auf einem einfachen und unterbrechungsfreien Messprozess, der die Frachtdimensionen während der Durchfahrt erfasst. Der Staplerfahrer muss nur das Tempo drosseln. Ist die Geschwindigkeit an die Messgeschwindigkeit angepasst, wird mithilfe von drei Lasertastköpfen die Fracht in Bezug auf ihre Länge, Breite sowie Höhe und das Volumen erkannt. Gleichzeitig detektiert die Kamera das Flurförderzeug. Nach der Identifikation des Staplers wird dieser bei der Messung ausgeblendet, sodass nur die relevanten Frachtdaten ermittelt werden können. Gleichzeitig werden zwei Fotos der Fracht aufgenommen. Der nicht zur Fracht gehörende Hintergrund wird dabei ausgeblendet bzw. per Blurring unscharf gemacht. Nach der Erfassung aller definierten Werte wird der komplettierte Datensatz an die Archivsysteme und das IT-System des KEP- Dienstleisters übermittelt und lässt sich zur Optimierung und Planung der Prozesse verwenden. Da die Systeme aus dem Hause AKL-tec gewerberechtlich zugelassen (legal-for-trade) sind, steht der Nutzung der erhobenen Daten für die Abrechnung der Transportkosten z. B. nach Gewicht der Fracht nichts im Wege. „Der Apache Flying Forklift ist eine effektive Variante, um die Frachtdaten rechtlich relevant zu erfassen“, so Elben und ergänzt, dass die Frachtdatenerfassung ohne Zeitverzug stattfinde. SPERRGUTSTATION KOMMT MIT FRACHTGUT NAHEZU JEDER FORM UND GRÖSSE ZURECHT Sollte ein Objekt z. B. aufgrund seiner Abmessungen für eine Messung während der Durchfahrt ungeeignet sein, greift Plan B in Form der statischen „Apache p8 Dual Zone“. Nach Abschluss der Tätigkeiten Verwiegen und Vermessen erhält der Mitarbeiter die Information des Zielplatzes, da auch an der Großgutstation alle Daten zeitgleich erfasst und unmittelbar in das IT-System des Betreibers eingespeist werden. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei der Dual Zone um zwei unabhängige Messzonen, deren Einrichtung vor dem Hintergrund der vom Betreiber geforderten Umschlagsleistung geschah. Während z. B. Objekt A zwecks Werteermittlung in einer freien Messzone platziert wird, kann ein Staplerfahrer das nächste Frachtgut bereits auf der zweiten Fläche abstellen. Entsprechend den Anforderungen lässt sich die Messfläche individuell und flexibel erweitern, um z. B. auch die Abmessungen von Langgut zu erfassen. Auch in diesen Fällen können alle Messdaten aufgrund der Konformitätsbewertung des Messsystems für die Abrechnung genutzt werden. Für den KEP-Dienstleister stehen Schnelligkeit, Genauigkeit und Effizienz ganz oben auf der Agenda – Anforderungen, denen man mit der Implementierung der Systeme aus dem Hause AKL-tec voll und ganz Rechnung trägt. „Im Vorfeld der Systemauswahl haben wir intensive Gespräche geführt und die Lösung mit dem Betreiber gemeinsam erarbeitet. Uns war es wichtig, dass unser Kunde in Sachen Frachtvermessung für alle Herausforderungen gewappnet ist, die Prozesse fließen und es nirgends hakt“, blickt Firmenchef Elben zurück und ergänzt: „Generell gilt, dass die Rahmenbedingungen vor Ort sowie die Frachteigenschaften großen Einfluss auf die Ausstattung des Frachtvermessungssystems haben. Darauf jeweils eine individuelle Antwort zu finden, ist unser Metier.“ Fotos: AKL-tec www.akl-tec.de 01 01 Die erfassten Daten werden in Echtzeit an das IT-System des Betreibers übertragen 02 In der „Apache p8 Dual Zone“ wird Sperrgut erfasst 02 www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/04 25