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f+h fördern und heben 5/2016

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FLURFÖRDERZEUGE Im

FLURFÖRDERZEUGE Im Einsatz – rund um die Uhr Optimierte Batterieladetechnik erhöht Verfügbarkeit von Flurförderzeugflotte Der Logistik-Standort Enns ist eine der wichtigsten Drehscheiben der europaweit aktiven Quehenberger Logistics GmbH. Um eine ständige Verfügbarkeit der Elektro-Flurförderzeuge sicherzustellen, setzt das Unternehmen auf Batterieladetechnik der Fronius International GmbH, Pettenbach. Zahnbürsten, Gummibärchen, T-Shirts, Autoreifen und Kühlschränke: Im Umschlagslager der Quehenberger Logistics GmbH im oberösterreichischen Enns gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Ständig docken Lkw an den 62 Toren der Halle an, um Waren anzuliefern oder abzuholen. Mit 25 000 m 2 Lagerfläche ist der Standort eine der größten und bedeutendsten Drehscheiben des Logistikunternehmens. Das Umschlagslager mit einer Fläche von 7 000 m 2 , das 2007 seinen Betrieb aufnahm, ist davon ein wichtiger Bestandteil. 36 Mitarbeiter sind hier rund um die Uhr im Drei-Schicht- Betrieb mit dem Ein-, Aus- und Umlagern der Ware beschäftigt. Das mittelständische Logistikunternehmen ist auf Transportmanagement, Netzwerk- und Kontraktlogistik spezialisiert. Als Teil der Augustin Quehenberger Group, die über 89 Standorte in 18 Ländern verfügt, kann die Firma auf ein umfassendes internationales Netzwerk zurückgreifen. Vor allem in Zentral- und Osteuropa ist Quehenberger aktiv, aber auch in Skandinavien. Der Standort Enns verantwortet u. a. die Transportlogistik mehrerer namhafter Lebensmittel-, Drogerie- und Textilhändler und beliefert deren Filialen in ganz Österreich sowie im Ausland. Mit QX Express betreibt das Unternehmen einen Service für kurzfristige Lieferungen. Auch Weiße Ware – wie Waschmaschinen, Kühlschränke und andere Elektrogeräte – transportiert Quehenberger je nach Bedarf zu den Händlern oder direkt zu den Kunden nach Hause, inklusive Montage. Flurförderzeuge permanent im Einsatz „Früher waren wir auf Logistik für Autoreifen spezialisiert, aber mit den Jahren hat sich unser Portfolio immer weiter vergrößert“, berichtet Thomas Putschögl, Leiter technischer Betrieb bei Quehenberger in Enns. „Heute sind wir quer durch alle Branchen vertreten und breit aufgestellt.“ Etwa 1 200 Sendungen verlassen das Umschlagslager jeden Tag. Für die Intralogistik bedeutet das Schwerstarbeit: 20 Elektro- Flurförderzeuge des Herstellers Linde sind permanent zwischen der Halle und den 46 f+h 5/2016

FLURFÖRDERZEUGE Lkw unterwegs. Sie müssen jederzeit verfügbar sein, daher setzt Quehenberger auch Wechselbatterien ein, die an einer zentralen Ladestation bereitstehen. „Unsere Stapler kommen auf etwa 150 Betriebsstunden pro Woche“, beschreibt Putschögl das Arbeitspensum der Flurförderzeuge. „Ohne Batteriewechsel wäre das nicht zu schaffen.“ In der Vergangenheit habe es dabei jedoch immer wieder Schwierigkeiten gegeben: Für die Mitarbeiter sei nicht ersichtlich gewesen, wie lange die Batterien jeweils an die Ladegeräte angeschlossen waren. Darunter habe die Auslastung des Batteriepools gelitten. Putschögl erinnert sich: „Vielfach hat ein Fahrer aus Bequemlichkeit einfach die nächstbeste Batterie genommen – unabhängig davon, ob diese bereits vollgeladen und abgekühlt war. Dadurch sank nicht nur die Verfügbarkeit der Flurförderzeuge, sondern auch die Lebensdauer der Antriebsbatterien.“ 2015 entschied sich Quehenberger, die komplette Flurförderzeugflotte am Standort Enns auszutauschen und technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei rückte auch die Batterieladetechnik in den Fokus der Verantwortlichen: „Unser Ziel war ein System, das die ständige Verfügbarkeit unserer Flurförderzeuge sicherstellt und gleichzeitig die Batterien möglichst schonend sowie energie- und kosteneffizient lädt“, umreißt Putschögl die Anforderungen. Im Rahmen der Recherche sei man auf den Batterieladesystem-Anbieter Fronius mit Sitz im oberösterreichischen Pettenbach aufmerksam geworden. „Die Firma Quehenberger hat vorab eine Berechnung bei uns in Auftrag gegeben, um das Einsparpotenzial bei der Batterieladetechnik zu ermitteln“, schildert Leopold Grammerstätter, Fachberater für Batterieladesysteme bei Fronius. „Eingesetzt werden die Ladegeräte vom Typ Selectiva, die für einen energieeffizienten Ladeprozess sorgen, sowie das Informations- und Managementsystem Cool Battery Guide Easy, das eine optimale Auslastung des Batteriepools ermöglicht. Der Anwender profitiert damit nicht nur von einer einsatzbereiten Staplerflotte, sondern auch von geringeren Betriebskosten.“ Schließlich verbrauchen die Selectiva- Ladegeräte mit dem eigens entwickelten Ri- Ladeprozess bis zu 30 Prozent weniger Energie als alternative Lösungen. Zudem ist die Ladung schonend, was die Lebensdauer der Batterien verlängert. Quehenberger entschloss sich daher, den Logistikstandort mit 42 Fronius-Geräten auszustatten. Ladeprozess schont die Batterie Der Ri-Ladeprozess richtet sich nach keiner vorgegebenen Kennlinie, sondern geht auf Alter, Temperatur und Ladezustand der jeweiligen Batterie ein. Von diesen Faktoren hängt ihr Innenwiderstand – auch Ri genannt – ab, und der hat wiederum Einfluss auf den Ladestrom. Damit hat jeder Ladezyklus eine einzigartige Kennlinie, angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Batterie. Dieser Vorgang minimiert die Überladung zu Beginn des Ladevorgangs und während der Nachladephase, die für hohe Energieverluste und für die Erwärmung der Batterie verantwortlich ist. Das Resultat: Ein niedrigerer Stromverbrauch, ein geringerer CO 2 -Ausstoß und eine schonendere Ladung als bei anderen Systemen, betont Grammerstätter. All dies wirkt sich positiv auf die Gesamtbetriebskosten aus. Um die höchstmögliche Verfügbarkeit der Flurförderzeugflotte sicherzustellen, installierte Fronius zusätzlich das Informations- und Managementsystem Cool Battery Guide Easy. Dessen Aufgabe ist es, den Staplerfahrer intuitiv zur am längsten vollgeladenen und damit kühlsten Batterie zu führen. „An jedem Ladegerät ist ein LED- Streifen angebracht. Das Gerät, bei dem der Ladevorgang am längsten abgeschlossen ist, leuchtet blau – damit erkennt der Fahrer auf einen Blick, welche Batterie er nehmen muss“, so Alexander Grünhagen, Lagerleiter bei Quehenberger. „Auf diese Weise sind alle Batterien gleich oft im Einsatz und verlassen die Ladestation immer komplett geladen. Das verlängert ihre Lebensdauer und steigert gleichzeitig die Leistung und Verfügbarkeit unserer Stapler.“ Die Gasentwicklung beim Laden der Batterien ist mit den neuen Geräten geringer – und damit auch die Geruchsbelästigung. Ferner verlieren die Batterien aufgrund der schonenden Ladung weniger Wasser, sodass das häufige und zeitaufwändige Auffüllen entfällt. Zudem können die Selectiva- Geräte unterschiedliche Batterietypen flexibel laden. Das erleichtert den Wechselprozess, denn die Mitarbeiter müssen keine Gedanken mehr an die richtige Zuordnung von Batterie und Ladegerät verschwenden. Foto: Fronius www.fronius.com 11. Hamburger Staplertagung Maschinenelemente 07. Juli 2016 FACHTAGUNG &FACHAUSSTELLUNG I NFORMATIONEN UND ANMELDUNG UNTER WWW.STAPLERTAGUNG.DE f+h 5/2016 47