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f+h fördern und heben 5/2021

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f+h fördern und heben 5/2021

DIGITALISIERTE PROZESSE

DIGITALISIERTE PROZESSE STELLEN SCHNELLE UND FEHLERFREIE AUFTRAGSABWICKLUNG SICHER Das Unternehmen Pepperl+Fuchs hat mit dem Intralogistik-Spezialisten SSI Schäfer ein intelligentes Digitalisierungs- und Automatisierungskonzept für das Distributionszentrum in Katy im Bundesstaat Texas/USA entwickelt. Nachdem das kurz zuvor fertig gestellte Gebäude im Jahr 2017 durch den Hurrikan Harvey beschädigt wurde, beschlossen die Partner, das System zu verbessern und widerstandsfähiger gegen derartige Ereignisse zu machen. Das Ergebnis ist ein zukunftsfähiges Distributionszentrum, das alle Prozesse vom Wareneingang über die Auftragsbearbeitung bis hin zur Wartung mithilfe von Echtzeitdaten optimiert. Quelle dieser Daten sind rund 1 000 in den Lager- und Materialflusssystemen installierte Sensoren. Pepperl+Fuchs ist eines der führenden Unternehmen in den Bereichen Entwicklung und Herstellung von Sensoren und Automatisierungskomponenten für verschiedene Industrien. In der Intralogistik sorgen die Sensorlösungen des Anbieters für sichere Prozessabläufe, schnelle Durchlaufzeiten und die optimale Nutzung von Lagerplätzen. Zum Spektrum der potenziellen Anwendungen gehören die Identifikation, Positionierung sowie der Kollisionsschutz und die Datenübertragung. Als die Automatisierungsexperten ein neues Distributionszentrum in den USA benötigten, entschied sich das Unternehmen für die Metropolregion Houston im Bundesstaat Texas. Der ausgewählte Standort Katy befindet sich in der Nähe des Hafens von Houston, dem zweitgrößten Seehafen der USA und einem wichtigen Hauptumschlagzentrum der Öl- und Gasindustrie. Strategisch gesehen, ist das Distributionszentrum somit am idealen Standort platziert, um Abnehmer mit Technologien für den elektrischen Explosionsschutz zu versorgen. Der nahe gelegene Flughafen ist zugleich ein wichtiges Drehkreuz für den Luftverkehr. Auf einer Fläche von 10 000 m 2 realisierte das Unternehmen zusammen mit SSI Schäfer als Partner für die Intralogistik eine hoch automatisierte Anlage. Doch kurz vor der Eröffnung des neuen Logistikzentrums, riss Hurrikan Harvey im August 2017 Teile des Hallendachs vom Gebäude und beschädigte dabei auch das Automatische Kleinteilelager. Extreme Regenfälle und eine Sturmflut vom Atlantik überfluteten in Houston damals zahlreiche Häuser und Straßen. Das eindringende Wasser führte auch im Distributionszentrum zu massiven Schäden, sodass die Anlage im Prinzip ein zweites Mal errichtet werden musste. Mit dem Wiederaufbau verband das Projektteam gleichzeitig das Ziel, das System zu verbessern und widerstandsfähiger ge- 18 f+h 2021/05 www.foerdern-und-heben.de

TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME 01 01+02+03 Zahlreiche Sensoren von Pepperl+Fuchs übermitteln ihre Daten in Echtzeit an die Software-Systeme Wamas und Wamas Lighthouse zur Anlagensteuerung und Erhebung von Leistungskennzahlen gen derartige Ereignisse zu machen. Mittlerweile lässt sich mit Fug und Recht konstatieren, dass der Standort zu den technologisch fortschrittlichsten Fulfillment Centern in Nordamerika gehört. Doch der Reihe nach. VOLL DIGITALISIERTES LOGISTIKZENTRUM Ziel des Neubaus war es, Aufträge mit hoher Geschwindigkeit fehlerfrei abwickeln zu können, um die Kunden schnell mit den gewünschten Produkten zu versorgen. Um mithilfe geeigneter Management- und Analysetools einen ganzheitlichen Blick auf die Abwicklungsprozesse zu ermöglichen, sollten alle Prozesse digitalisiert werden. Als Automatisierungsanbieter wollte Pepperl+Fuchs, dass in der Anlage die eigenen Sensortechnologien zum Einsatz kommen. Nach diesen Zielvorgaben und der sorgfältigen Aufnahme aller Bedürfnisse erarbeitete SSI Schäfer ein Lager- und Materialflusskonzept mit einem hohen Digitalisierungsgrad. Nadine Schuchmann, Logistics Process Manager von Pepperl+Fuchs, lobt die Zusammenarbeit: „Wir haben SSI Schäfer als unseren Partner ausgewählt, weil wir wussten, dass sie professionell arbeiten. Zudem wollten wir fortschrittliche Technologien, zum Beispiel Wamas Lighthouse, nutzen, um unsere Systeme zu überwachen und zukünftig erfolgreich zu bleiben.“ Die komplette Intralogistikanlage umfasst mehr als 28 000 Stellplätze, darunter sowohl manuell bediente Regale für Paletten und Langgut als auch ein Automatisches Kleinteilelager mit Regalbediengeräten vom Typ SSI Miniload für Kartonware, halbautomatische Kommissionierarbeitsplätze sowie eine Fördertechnikanlage. Die installierte Logistiksoftware Wamas verbindet alle Intralogistik-Komponenten der Anlage zu einem intelligenten System. Sie verwaltet und steuert alle eingebundenen Prozesse von der Auftragsbearbeitung über Warenbewegungs- und Ressourcenoptimierung bis hin zur Bereitstellung und Analyse von Logistikkennzahlen über Wamas Lighthouse. 02 03 Im neuen Distributionszentrum erfassen ca. 1 000 Sensoren aus dem Hause Pepperl+Fuchs Daten über alle relevanten Prozesse und übermitteln diese an die Logistiksoftware, darunter zum Beispiel 2D-Scanner zur Kontrolle bei der „Put to Light“-Kommissionierung oder Abstandssensoren der automatischen Fördertechnikanlage. Als zentrale Informationsplattform visualisiert Wamas Lighthouse die komplette Anlage inklusive Materialfluss, analysiert Leistungskennzahlen und leitet diese an die verschiedenen Anwendergruppen und Entscheidungsträger weiter. Die durch dieses digitale Echtzeit-Abbild der operativen Leistung erreichte Transparenz bildet die Basis für schnelle Entscheidungen, um Engpässe zu vermeiden oder proaktiv präventive Wartungsmaßnahmen und andere wichtige Tätigkeiten an der Anlage anzustoßen. www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/05 19