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f+h fördern und heben 6/2015

f+h fördern und heben 6/2015

AKTUELLES I INTERVIEW

AKTUELLES I INTERVIEW Über Märkte, Potenziale und strategische Ziele f+h im Gespräch mit Christoph Dörpinghaus, Geschäftsführer Jungheinrich Italien und Regionalleiter Südeuropa Investitionsstau aufgebaut, der begann, sich im vergangenen Jahr aufzulösen und uns infolgedessen ein deutliches Umsatzwachstum beschert hat. Würde man die Länder Ihres Verantwortungsbereichs einem Ranking in Sachen Marktpotenziale unterziehen, stünde Italien, so habe ich das zumindest interpretiert, sicherlich oben an. Welche Länder folgen? Das haben Sie richtig erkannt. Italien ist für Jungheinrich sowohl im Bereich Flurförderzeuge als auch im Geschäftsfeld Logistiksysteme ein ganz wichtiger Markt. Hinsichtlich des Potenzials folgen die Türkei, die Schweiz und schließlich Griechenland. Blickt man auf die Umsätze, ergibt sich ein etwas anderes Bild: Hier folgt zunächst die Schweiz und dann die Türkei sowie Griechenland. Stichwort Griechenland, ein kleiner Markt mit aktuell großen Problemen? International agierende Unternehmen haben bezüglich ihrer Ziele und Aktivitäten klare Vorstellungen auf den jeweiligen Ländermärkten. Das ist auch beim Intralogistiker Jungheinrich nicht anders. Über die Chancen, Risiken und Potenziale wichtiger Ländermärkte sprach f+h mit Christoph Dörpinghaus, Geschäftsführer Jungheinrich Italien und Regionalleiter Südeuropa. Herr Dörpinghaus, Sie sind zum einen als Geschäftsführer Italien für Jungheinrich tätig, verantworten zum anderen als Regionalleiter darüber hinaus die Ländermärkte Schweiz, Griechenland und Türkei. Wie gestaltet sich aus Ihrer Sicht und Erfahrung die wirtschaftliche Situation in diesen Ländern? Auf der einen Seite gilt: In den von Ihnen genannten Ländern gibt es unterschiedliche Herausforderungen. Sei es die Aufhebung der Bindung des Schweizer Franken an den Euro oder die unterschied lichen wirtschaftlichen Voraussetzungen speziell in den südeuropäischen Ländern. Auf der anderen Seite hat Jungheinrich im vergangenen Jahr trotz der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den von mir verantworteten Märkten in der Intralogistik quasi von einer Sonderkonjunktur profitiert. Die hat uns in diesen Ländern ein Marktwachstum von über zehn Prozent beschert. Worauf führen Sie diese Sondersituation zurück? Lassen sie mich das am Beispiel Italien deutlich machen: Italien gehört zu unseren Kernmärkten in Europa und steht im Jungheinrich-Konzern umsatzbezogen weltweit an Nummer 3. Im italienischen Markt, der sehr stark von mittelständischen, exportstarken Unternehmen geprägt wird, hatte sich die letzten Jahren ein Sicherlich bekommt auch unsere Branche die Finanzkrise in Griechenland zu spüren, das ist doch selbstverständlich. Man muss aber auch wissen, dass das Markt volumen dort eine überschaubare Größenordnung hat. Von daher sind auch die Auswirkungen der Situation in Griechenland auf unser Geschäft dort nicht so gravierend. Von unserer Konzernleitung haben die Mitarbeiter in Griechenland eindeutig die Botschaft erhalten, dass Jungheinrich zu seiner Landesgesellschaft steht. Das ist, wie ich meine, ein wichtiges und richtiges Signal nicht nur für die Mitarbeiter, sondern ganz besonders auch für unsere Kunden. Wie definieren Sie aus Ihrer Sicht der Dinge den türkischen Markt? Die Türkei ist für Jungheinrich wirtschaftlich sehr interessant. Als Volkswirtschaft Das Interview mit Christoph Dörpinghaus (l. im Bild) führte Reiner Wesselowski, Herausgeber f+h und f+h Intralogistics 10 f+h 6/2015

INTERVIEW I AKTUELLES mit strategischem Wachstumspotenzial weist das Land allerdings keine lineare Entwicklung auf und hängt zudem vom „billigen“ Geld ab, das in der Vergangenheit unter anderem aus China und den USA gekommen ist. Da ist eine ernst zu nehmende Konsumund Immobilienblase entstanden. Aber trotzdem ist die Türkei, nicht zuletzt wegen ihrer jungen Bevölkerung und deren Konsumbedürfnissen, ein Zukunftsmarkt. Ich denke hier zum Beispiel an das in der Türkei stetig wachsende Segment des E-Commerce und die sich daraus ergebenden Potenziale für die Intralogistik und damit auch für unser Business. Aber lassen Sie mich auch noch ein Wort zur Schweiz sagen. Von den Auswirkungen bezüglich der Loslösung des Schweizer Franken an den Euro mal abgesehen, ist die Schweiz der Anwendermarkt meines Verantwortungsbereichs, der von einem hohen Bedarf an automatisierten Lösungen geprägt und damit für unser Geschäftsfeld Logistiksysteme von großer Bedeutung ist. In der Schweiz ist Jungheinrich im Systemgeschäft seit Jahren klar die Nummer 1! Wie präsentieren sich über alles betrachtet „Ihre“ Ländermärkte in den Anwendungsfeldern Flurförderzeuge und Logistiksysteme? Natürlich unterscheidet sich die Bedarfs situation für Flurförderzeuge und Logistiksysteme in den verschiedenen Ländermärkten. So sind strategische Wachstumsmärkte häufig erst einmal hauptsächlich Anwendermärkte für Flurförderzeuge. Wogegen etablierte Märkte ein wichtiges Anwendungsfeld auch für komplexe integrierte Logistiksysteme sind. Und exakt diese beiden Merkmale sind denn auch der Grund für den Erfolg des Jungheinrich- Geschäftsmodells. Wir verkaufen eben nicht nur Gabelstapler und bieten dazu vollumfängliche Service- und Wartungsdienstleistungen, sondern sind auch Partner und Lösungsanbieter, wenn es um die Planung und Realisierung von teil- und vollautomatischen Intralogistiksystemen geht. Ein Geschäftsmodell, das in den jeweiligen Bereichen gut ausgebildete Mitarbeiter verlangt … ... ganz eindeutig, die fachliche Qualifikation und Kompetenz unserer Mitarbeiter spielt in der Kundenwahrnehmung eine bedeutende Rolle und ist, wenn Sie so wollen, die Eintrittskarte für den Aufbau anhaltend guter Geschäftsbeziehungen – im Gleichklang mit dem Qualitätsanspruch an unsere Produkte und Dienstleistungen. Wir wollen bei der Kundenwahrnehmung die Nummer Eins sein. Und dafür tun wir sehr viel. So durchlaufen unsere Mitarbeiter eine intensive Ausbildung und werden kontinuierlich geschult. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für einen hohen Wissensstandard. Aber lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch eins anmerken: Jungheinrich steht – und das sage ich nicht aus Überheblichkeit, wohl aber mit einem gewissen Stolz – bei den Mitarbeitern als Arbeitgeber hoch im Kurs. Und das gilt nicht nur für meine Ländermärkte. „Unser Anspruch ist es, in den jeweiligen Ländermärkten ein strategisch angelegtes Wachstum zu erreichen“ Bedeutung, dass unsere Mitarbeiter diesen Premium-Anspruch mit ihrer eigenen Qualifikation und Begeisterung nach draußen tragen. Im Kern all unserer Anstrengungen steht der Kunde und es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass all das, was wir tun, zu seiner vollsten Zufriedenheit geschieht. Vielen Dank für das Gespräch Fotos: Jungheinrich Wir schaffen logistische Verbindungen. Individuelle Planung und Konstruktion direkt vom Hersteller – Made in Germany www.butt.de Wo sehen Sie für Ihre Arbeit zukünftig die größten Herausforderungen in den von Ihnen verantworteten Ländermärkten? Die wichtigste Herausforderung ist es natürlich, in meinen Märkten für Wachstum zu sorgen. Wohlwissend, dass das zum Beispiel nur über technologisch innovative und einsatzeffiziente Flurförderzeuge, problemlösungsorientierte Logistik systeme und selbstverständlich über höchste Qualität vom Produkt bis zum Kundendienst erreichbar ist. All diese Aspekte leben wir hier, wie ich das schon sagte, mit einem engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter-Team vom Vertrieb über den Service bis hin zum Innendienst. Für uns als Premium-Anbieter ist es von größter Butt GmbH Zum Kuhberg 6-12 D26197 Großenkneten Wärmegedämmte Verladeschleuse Wärmegedämmte Verladeschleuse Tel.: +49(0)4435 9618-0 Fax: +49(0)4435 9618-15 butt@butt de · www butt de BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0 Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15 D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de f+h 6/2015 11 Butt.indd 1 07.11.2014 13:36:38