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f+h fördern und heben 6/2015

f+h fördern und heben 6/2015

LOGISTIKMANAGEMENT

LOGISTIKMANAGEMENT folio. „Eine Herausforderung war für uns die Integration der Bestandsanlage in die Betriebserweiterung“, so Arne Pierau, Geschäftsführender Gesellschafter der Pierau Unternehmensberatung GmbH, der das Projekt von Beginn an begleitete. „Aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Conrad und unserer Erfahrung aus den Vorprojekten, speziell der Planung des Zentrallagers, kennen wir die Abläufe innerhalb des Logistikzentrums im Detail.“ Nach Auftragseingang starten die Sendungen im zentralen, im aktuellen Entwicklungsschritt erweiterten Kartonaufrichterbereich. Das Lagerverwaltungssystem ermittelt die korrekte Kartongröße für jede Verpackungseinheit und veranlasst danach das automatische Aufrichten der Versandkartons. Ein Teil der Verpackungen wird auch in Zukunft zunächst in zweistufiger Kommissionierung über die Bestandsanlage geführt, denn hier sollen alle Artikel bevorratet werden, die u. a. aufgrund von Größe und Gewicht nicht für das neu installierte Shuttle-System in der Erweiterung geeignet sind. Für den Großteil der Sendungen geschieht die Entnahme der Artikel jedoch komplett aus dem Shuttlelager mit seinen 200 000 Stellplätzen und bis zu 12 000 Lagerbewegungen pro Stunde. Zur Abwicklung im Shuttlelager ist ein einstufiger Verarbeitungsprozess, bei dem die Ware direkt vom Lagerbehälter in den Versandkarton gelegt wird, vorgesehen. Gegenüber der Bestandsanlage ließ sich der Sendungsdurchsatz verdoppeln. Ein Novum des neu entstanden Systems ist die Steuerung der Shuttle per SAP EWM, für deren Realisierung eine enge Abstimmung mit dem Softwarepartner igz und TGW, dem Hersteller der Shuttletechnik, erforderlich war. In den 15 jeweils 60 m langen Regalgassen kommen 375 Shuttle zum Einsatz. Wenn es die Artikelansprache erfordert, wechseln die Fahrzeuge über Heber die Lagerebene. So ließ sich die Investition in die Shuttletechnik in Kombination mit den geplanten Lagerplätzen gegenüber den ebenen-gebundenen Systemen im Rahmen halten, ohne Erweiterungspotenziale zu blockieren. Täglich werden bei Conrad Electronic im Schnitt mehr als 40 000 Pakete in über 150 Länder versandt − die neue Logistik soll den Versand von bis zu 100 000 Paketen pro Tag ermöglichen. Konsequente Umsetzung von „Ware zum Mann“ Die Vorzone des Shuttlelagers umfasst drei Kommissionierebenen: Die beiden unteren Ebenen dienen der Endkundenbearbeitung (Bild 01), in der dritten Ebene wird die Ware für die Filialen (Bild 02) kommissioniert. Shuttle transportieren die Behälter mit den Artikeln zu den jeweiligen Kommissionierplätzen, die nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgelegt sind. Conrad steht nun ein auftragsbezogenes Endkundensystem zur Verfügung, das konsequent das Prinzip „Ware zum Mann“ umsetzt – d. h., die Lagerware wird direkt aus den Lagerbehältern in die Versandkartons gelegt. Eine Herausforderung war hierbei, dass die Filialbelieferung und der Endkundenversand auf den identi- 01 Auf der unteren Kommissionierebene werden die Endkundensendungen bearbeitet 14 f+h 6/2015

02 Alle Kommissionierarbeitsplätze sind nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet schen Warenbestand sowie auf den identischen Behälter im Shuttlelager zurückgreifen. Hier galt es, genaue Kommissionierstrategien zu definieren, um Engpässe und Blockaden zu verhindern. Zu diesem Zweck wurde parallel zur Auftragsvergabe eine Simulation der Prozesse durchgeführt. „Da die Hälfte des Sortiments empirisch hochgerechnet werden musste, war die Simulationsphase länger als bei anderen Projekten“, erklärt Pierau. „Außerdem bestand die Notwendigkeit, Artikeleigenschaften für die neuen virtuellen Artikel zu generieren sowie Annahmen für den zukünftigen Bestand und die Anlieferzyklen zu mutmaßen.“ Auch im Hinblick auf die Sequenzierung wurden neue Wege beschritten. Die traditionelle Herangehensweise hätte Sequenzpuffer zur Zwischenspeicherung der Lagerbehälter erforderlich gemacht, bis sich der korrekte Versandkarton am Entnahmeplatz anmeldet. Bei Conrad wurde stattdessen eine manuelle Sequenzierung realisiert, die keine Fördertechnik benötigt, sondern mit Ablageflächen arbeitet. Die richtige Dimensionierung dieser Sequenzierung wurde in der Simulation validiert. Während der Planungsarbeit standen die wichtigsten fördertechnischen Abwicklungen bereits fest, sodass sich der Erweiterungsbau mit den Sozialräumen für die Mitarbeiter exakt darauf auslegen ließ. Inbetriebnahme und Hochlaufphase fanden parallel zum Versand im Weihnachtsgeschäft 2014 statt, ohne die Auslieferung zu beeinträchtigen. Fotos: Conrad Electronic SE www.pierau-planung.de Wir bewegen die Fördertechnik PM320HS - ø32 PM500ME - ø50 PM500XE - ø50 PM500VE - ø50 PM500FE - ø50 PM605FE - ø60,5 F-RAT-S 180° umsEtzuNG Motorrolle PM605XE - ø60,5 PM605KT - ø60,5 90° umsEtzuNG Kühlraum -30° Mechanische bremse REtRoFit / ÄNDERNuG MAXIMALE FÖRDERBAND- LEISTUNG Längere Betriebszeiten Flexco ® -Rivet Hinged Transportbandverbindungssystem Für anspruchsvollste Materialförderung. Längere Betriebszeiten Flexco ® -Bolt Solid Plate Starke, undurchlässige Verbindung mit ausgezeichneter Haltekraft. Verminderter Bandschlupf Flex-Lag ® keramischer Trommelbelag Verhindert Bandschlupf und verlängert die Lebensdauer von Bändern und Trommeln. Weniger Rücktrag Mineline ® MMP Kopfabstreifer für mittlere Beanspruchung Optimale Bandreinigung ohne Einsatz von aggressiven Bandabstreifern für schwere Belastungen. aussoRtiERuNG VERstauuNG Steuerplatine CB018 CBM-105 CB030 CB016B HB510 HBK-608 HBR-605 LCX-901 IB-P01 IB-E03 Zweigniederlassung Deutschland - Neumeyerstraße 48 - D – 90411 NÜRNBERG Tel : +49 911 25 26 200 / Fax : +49 911 25 26 201 / info@itoh-denki.de w w w.it o h-denki.de FREE Flow Flexco Europe GmbH Leidringer Strasse 40-42 D-72348 Rosenfeld Tel.. +49/7428-94060 Fax: +49/7428-9406260 europe@flexco.com www.flexco.com f+h 6/2015 15 ITOH.indd 1 18.05.2015 Flexco.indd 14:17:19 1 05.05.2015 07:39:55