FLURFÖRDERZEUGE Zum „Roboter“ avanciert Linde stellt automatisierte Flurförderzeuge vor Auf der internationalen Pressekonferenz im März dieses Jahres wurden die ersten serienreifen Geräte von Linde Robotics vorgestellt. Die Basis bilden serienmäßige Lagertechnik-Geräte, die mithilfe einer Steuerung zu Fahrerlosen Transportfahrzeugen avancieren. N eue technologische Entwicklungen rücken fahrerlose, automatisierte Flurförderzeuge in den Blickpunkt eines noch effizienteren innerbetrieblichen Materialflusses. Zusammen mit Balyo, einem Hersteller von Automatisierungslösungen, stellt sich Linde Material Handling für die Zukunft als Komplettanbieter für systemgesteuerte Flurförderzeuge auf. Die unter Linde Robotics entwickelten Fahrzeuge basieren auf den serienmäßigen Lager technik- Geräten von Linde, erweitert durch eine automatisierte Steuerung von Balyo (Bild 01). Sie navigieren im Lager mithilfe erlernter örtlicher Strukturen wie Mauern, Regalen oder Pfeilern, und eignen sich so für verschiedene Transportanwendungen (Bild 02). Darüber hinaus lassen sie sich mit Warehouse-Management- und ERP-Systemen verknüpfen. Damit bewegen sich die Flurförderzeuge in Richtung Industrie 4.0, wo sich Maschinen zukünftig weitgehend selbst organisieren und miteinander kommunizieren sollen. Voraussetzungen analysieren Eine Automatisierung im Lager lohnt sich nach Angaben von Linde Robotics insbesondere für jene Betreiber, deren Lasthandling-Prozesse eine geringe Wertschöpfung aufweisen, sich häufig wiederholen und längere Wegstrecken umfassen. Laufen die Geräte zudem mindestens im Zwei-Schicht- Betrieb, sollen die Voraussetzungen erfüllt sein, um von den Vorteilen einer systemgesteuerten Logistik zu profitieren. Dazu zählen z. B. eine höhere Transparenz der Abläufe und damit verbundene Produktivitätssteigerungen sowie eine Optimierung betrieblicher Ressourcen. 01 Die systemgesteuerten Flurförderzeuge navigieren selbstständig mithilfe erlernter örtlicher Strukturen sowie integrierter Sensorik Mit dem automatisierten Hochhubwagen Linde L-Matic L HP und dem automatisierten Schlepper Linde P-Matic kamen kürzlich die ersten Modelle auf den Markt. Der Hochhubwagen Linde L-Matic L HP verfügt über eine Tragfähigkeit von 1,2 Tonnen und beschleunigt auf max. 1,6 m/s – unabhängig davon, ob mit oder ohne Last. Eine maximale Geschwindigkeit von 2 m/s erreicht der Schlepper Linde P-Matic, geeignet für bis zu fünf Tonnen Anhängelast. Standardgeräte als Basis Basis der automatisierten Modelle ist das jeweilige Linde-Standardgerät mit etablierten Ausstattungsmerkmalen z. B. wartungsfreiem 3-kW-Drehstrom-Fahrmotor, automatisch einfallenden Bremsen an Steigungen, seitlichem Batteriewechsel und weiteren Der Link zum Video Erleben Sie die automatisierten Geräte in Aktion sowie eine virtuelle Tour durch die Staplerfertigung von Linde. https://vimeo.com/128585906 16 f+h 6/2015
FLURFÖRDERZEUGE Zusatzoptionen. Die automatisierten Matic- Versionen verfügen über die gleichen Standard-Features, sind darüber hinaus mit einem Navigationslaser, Sicherheitsscannern an Front und Heck, einer 3-D-Kamera oder einem Sicherheitslaser, einer Computereinheit mit 7-Zoll-LCD-Bildschirm sowie visuellen und akustischen Warneinrichtungen plus einem Notausschalter an beiden Seiten ausgerüstet. Mithilfe dieser Ausstattung können die Geräte zusammen mit Personen oder anderen Fahrzeugen in derselben Umgebung arbeiten. Hindernisse werden in Echtzeit erkannt und das Roboterverhalten dynamisch angepasst. Im Gegensatz zu traditionellen FTS oder automatisierten Geräten mit Laser-Reflektoren kommen die Linde Robotik-Geräte ohne eine spezielle Infrastruktur aus. Sie orientieren sich vielmehr an vorhandenen Strukturen wie Wänden, Regalen oder Säulen. Diese Lösung ist vergleichsweise einfacher zu installieren und lässt sich zudem leicht an zukünftige Änderungen der Umgebung anpassen. Zudem fügen sich die Fahrzeuge einfach in bestehende Flotten oder Lagerlayouts ein und erlauben einen schrittweisen Ausbau. Für die Inbetriebnahme vermessen die Servicetechniker vor Ort mithilfe von Scannern die Gegebenheiten des zukünftigen Arbeitsbereichs und erstellen daraus eine virtuelle Karte. Variable Hindernisse wie Paletten oder Kisten werden aus der Karte gelöscht. Übrig bleiben alle festen Installationen und Gebäudestrukturen. Auf deren Basis legen die Techniker die Fahrwege fest, an denen sich die Fahrzeuge später orientieren. Nach einer kurzen Anlernphase sind die Geräte einsatzbereit und meiden zukünftig jene Areale, die in der Karte als Sperrzonen hinterlegt sind. Variable Hindernisse erkennen sie mithilfe ihrer eingebauten Sensorik. Die Geräte sind infolge der Automatisierung jedoch nicht in ihrer ursprünglichen Nutzung beschränkt. Sowie ein Mitarbeiter etwa die Deichsel des Hochhubwagen für deren Bedienung herunter klappt, schaltet die Steuerung selbstständig auf manuellen Handbetrieb um. So lassen sich die Matic- Geräte auch auf herkömmliche Weise für solche Aufgaben nutzen, die unabhängig von der übergeordneten Steuerung zu bearbeiten sind. Unter dem Dach von Linde Robotics sind für das laufende und das kommende Jahr weitere automatisierte Modelle geplant. Auf die vorgestellten Hochhubwagen und Schlepper sollen bald Niederhubwagen, Hochhubwagen mit höherer Tragfähigkeit sowie Schubmaststapler und Schmalganggeräte folgen. Besichtigung der Fertigung Im Rahmen der Pressekonferenz hatten wir zudem die Möglichkeit, die Linde-Fertigung in Châtellerault, Frankreich, zu besichtigen. Während der kompletten Veranstaltung haben wir für Sie zahlreiche Sequenzen aufgenommen und in einem Videoclip verpackt. 02 Ein sinnvoller Einsatz ergibt sich bei sich häufig wiederholenden, längeren Wegstrecken und mindestens im 2-Schicht-Betrieb Unter dem im Kasten angegebenen Link erleben Sie die vorgestellten Geräte in Aktion und darüber hinaus eine virtuelle Tour durch die Fertigung von Linde. Fotos: Linde Material Handling www.linde-mh.de IMPRESSUM Materialfluss, Warenwirtschaft und Logistik-Management erscheint 2015 im 65. Jahrgang, ISSN 0341-2636 Herausgeber Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We) Tel. 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de Redaktion Chefredakteur: Holger Seybold, Tel.: 06131/992-254, Fax: 06131/992-340, E-Mail: h.seybold@vfmz.de (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Redakteure: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB), Tel. 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW), Tel. 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK), Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de Redaktionsassistenz: Monika Schäfer, Tel.: 06131/992-361, E-Mail: m.schaefer@vfmz.de, Eva Helmstetter, Gisela Kettenbach, Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag) Grafik und Layout Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder, Conny Grothe, Melanie Lerch, Mario Wüst Chef vom Dienst Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer Anzeigen Andreas Zepig (verantwortlich für den Anzeigenteil) Tel. 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung Tel. 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de Anzeigenpreisliste Nr. 62: gültig ab 1. Oktober 2014 www.vereinigte-fachverlage.info Leserservice vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266 Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit (Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de). 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