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f+h fördern und heben 6/2017

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MATERIALFLUSS 02 Bei der

MATERIALFLUSS 02 Bei der Ausführung stationärer Fördertechnik lohnt es sich, eine Leistungsreserve vorzusehen bzw. die Kapazität für die höchste absehbare Anforderung auszulegen Quelle: Unitechnik träge individuell abarbeiten. In einer weiteren Entwicklungsstufe, in der alle intralogistischen Systeme miteinander vernetzt sind, wird eine hierarchische Steuerung der Elemente überflüssig und die einzelnen Komponenten organisieren sich selbstständig untereinander. Man spricht auch von Schwarm intelligenz. Auch im Bereich der stationären Fördertechnik können dezentrale Steuerungen zu einer größeren Autonomie und Flexibilität führen. Denkbar ist es z. B., alle Fördertechnikmodule mit einer eigenen Intelligenz auszustatten, sodass diese miteinander kommunizieren können. Auf diese Weise ließen sich Änderungen am Anlagenlayout künftig schneller und einfacher umsetzen. Anpassung an unterschiedliche Lagerbedingungen Wer eine robuste, leistungsstarke und maßgeschneiderte Lösung sucht, ist mit einer Welche Lösung für welche Aufgabe? stationären Fördertechnik i. Allg. gut bedient: Sie passt sich an unterschiedlichste Gegebenheiten im Lager an. Auch Steigungen oder die Ausführung über mehrere Ebenen sind unproblematisch und die Anforderung an die Qualität des Hallenbodens ist gering. Hingegen sind viele FTS für die Verwendung im Innenbereich konzipiert und erfordern eine gute und ebene Bodenbeschaffenheit. Die Art der Oberfläche wirkt sich auf die Bremswege der Flurförderzeuge aus. Niveauunterschiede erfordern die Integration eines Aufzugs in das Materialflusslayout, der auf die umzuschlagenden Lastgewichte plus Eigengewicht des FTF ausgelegt sein muss. Lager, in denen FTS verkehren, sollten über eine störungsfreie WLAN-Abdeckung verfügen. Ist diese nicht überall ausreichend gegeben, können Fahrzeuge nicht mehr mit dem Leitstand oder anderen Einheiten kommunizieren, was den Warenfluss negativ beeinträchtigt. Stationär Kontinuierlicher Materialtransport – Saisongetriebenes Geschäft / Schwankender – Durchsatz Hohe Durchsatzleistung – Viele Ein- und Auslagerstellen – Unebener Hallenboden – Mehrere Etagen/Ebenen/Förderniveaus – Lange Fahrstrecken – Mäßige WLAN-Qualität – FTS Redundanzen schaffen Ausfallsicherheit Da die stationäre Fördertechnik für einen kontinuierlichen Materialfluss ausgelegt ist, verfügt sie über eine ständige Energieversorgung, z. B. in Form einer 24-V-Stromversorgung. FTF, die nicht per Induktion mit dem Lebenselixier Strom versorgt werden, sind i. d. R. mit Batterien ausgestattet, die regelmäßig aufgeladen werden müssen. Dies führt zu Stillständen, die im Betriebsablauf einkalkuliert werden müssen. Eine intelligente Möglichkeit, diese Ausfallzeiten zu umgehen, ist die Anbringung von berührungslosen Ladestationen an den Haltepunkten der FTF. Dabei laden sich die Flurförderzeuge z. B. an Übergabepunkten in der Kommissionierzone automatisch auf und lassen sich so 24 Stunden am Tag unterbrechungsfrei einsetzen. Doch auch mit der besten Energieversorgung kann es aufgrund von technischen Defekten zu Ausfällen kommen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei beiden Systemen gleich hoch. Die Auswirkungen hängen jedoch von den Redundanzen ab, über die eine Anlage verfügt. So kann eine Transportaufgabe bei einer FTS-Anlage i. Allg. problemlos an andere Einheiten übergeben werden. Die stationäre Fördertechnik ist in diesem Punkt weniger flexibel: Fällt nur eine Komponente aus, droht ein Stau oder Stillstand in diesem Bereich des Materialflusssystems. Faktoren einer Kostenanalyse Neben rein logistischen Faktoren spielen auch betriebswirtschaftliche Überlegungen 16 f+h 6/2017

MATERIALFLUSS 04 03 03 Elektrohängebahnen sind eine Alternative zur klassischen stationären Fördertechnik 04 FTS bewegen sich autonom im Lager. Einige Typen sind bereits heute in der Lage, selbstständig den individuell günstigsten Fahrweg zu wählen und Hindernissen auszuweichen 05 In Zeiten von Industrie 4.0 sind die Integrationsmöglichkeiten des FTS vom Typ Weasel ein wichtiger Faktor für Anwender 05 bei der Entscheidung für eine Transportanlage eine Rolle. Bei der Kosten-Nutzen- Analyse können Unternehmen ebenfalls die Beratung eines herstellerneutralen Generalunternehmers wie Unitechnik in Anspruch nehmen. Dieser setzt z. B. die Anzahl der erforderlichen FTF in Beziehung zu der alternativ benötigten Fördertechnik in Metern. Auch die Anzahl der Übergabepunkte sowie der Anfahrstellen sollte einkalkuliert werden. Generell gilt: Mit der Zahl der Ein- und Auslagerstellen steigt der Material- und Kostenaufwand für eine stationäre Fördertechnik. Ein weit verzweigter Materialfluss wird möglicherweise zielführender per FTS abgebildet. Umgekehrt werden FTS mit kurzen Fahrwegen und hoher Förderkapazität kostenintensiv und ineffizienter. Wichtig ist außerdem, neben den Anschaffungskosten auch die Gesamtbetriebskosten der Anlage zu berücksichtigen. Auf Basis der Informationen, die aus der Kostenanalyse, den bestehenden oder angestrebten Logistikabläufen und den Anforderungen an eine Transportanlage hervorgehen, verbindet der Systemintegrator unterschiedliche Komponenten zu einem Gesamtsystem. Dabei ist auch ein Mix aus FTS und stationärer Fördertechnik denkbar. Im Ergebnis entsteht eine auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnittene individuelle Lösung mit größtmöglichem Kundennutzen. Aufmacherfoto: Fraunhofer IML, Fotolia Bearbeitung: VFV Layout Fotos: 01 – 03 Unitechnik, 04 Agilox Services, 05 SSI Schäfer www.unitechnik.com SAFEMASTER W Bidirektionales Funk-Sicherheitssystem Das neue Funk-Sicherheitsmodul UH 6900 der SAFEMASTER W Reihe für die sicherheitsgerichtete Übertragung von Not-Halt und Steuerfunktionen bietet mehr Flexibilität bei der Absicherung von Gefahrenbereichen. Durch Implementierung neuester Funktechnologien wird eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit erreicht. Zwei Sicherheitszonen können so über eine größere Entfernung drahtlos miteinander verbunden werden. Zu den Haupteinsatzgebieten gehören ausgedehnte Anlagen und mobile Anwendungen, wie vollautomatisierte Flurfördermittel und fahrerlose Transportsysteme im Bereich der Intralogistik. SIL 3 PL e 800 m Für Sicherheitsanwendungen bis Kat. 4/PLebzw.SIL CL 3 Hohe Verfügbarkeit bei großer Reichweite Zweikanalige Sicherheitseingänge und -ausgänge Steuereingänge und -ausgänge Unsere Erfahrung.Ihre Sicherheit. E. DOLD & SÖHNE KG • Postfach 1251 • D-78114 Furtwangen • Telefon 07723 6540 • Fax 07723 654356 • dold-relays@dold.com • www.dold.com