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f+h fördern und heben 7-8/2015

f+h fördern und heben 7-8/2015

FLURFÖRDERZEUGE I

FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST Auf leisen Sohlen Der Elektro-Vierradstapler Edia EX FB25CN von Mitsubishi zeigt, was in ihm steckt Zu Beginn des Jahres 2014 durfte die Redaktion f+h im finnischen Produktionswerk den Prototyp des Elektro-Vierradstaplers Edia EX von Mitsubishi erstmals aus der Nähe betrachten. Nun ist die Zeit reif, das Serienmodell in seiner finalen Abstimmung ausgiebig zu testen. Bei den Staplertests der vergangenen Jahre hatten wir es immer wieder mit Flurförderzeugen zu tun, die vom ersten Moment an einen positiven Eindruck hinterlassen. Der Edia EX FB25CN aus dem Hause Mitsubishi ist wieder so ein Kandidat. Der Frontstapler präsentiert sich schlicht, aber dennoch solide und auf einfache Weise zugänglich. Trotz seiner betont sachlichen Erscheinung ist der Elektro-Stapler keinesfalls karg ausgestattet. Ganz im Gegenteil: Das Flurförderzeug lässt in diesem Punkt nahezu keine Wünsche offen, verzichtet hat der Hersteller dabei aber auf Schnickschnack jedweder Art. Bei der Konzeption stand ganz offensichtlich im Vordergrund, dem Betreiber einen Stapler an die Hand zu geben, der sich durch eine hohe Produktivität auszeichnet. Entsprechend gespannt war das Testteam, ob sich dieser Eindruck auch im praktischen Einsatz bewahrheitet. Solide Konstruktion Die 80-V-Edia-EX-Serie von Mitsubishi wird mit Tragfähigkeiten zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen angeboten. Darüber hinaus sind die 2,5- und 3-Tonnen-Modelle auch in einer kompakteren Ausführung verfügbar – erkennbar am Buchstaben C in der Typenbezeichnung. Unser Teststapler FB25CN ist demzufolge solch ein kompaktes Modell, verfügt über eine Tragfähigkeit von 2,5 Tonnen und bietet Platz für eine 80-V-Batterie mit max. 620 Ah (Bild 01). Ausgerüstet ist das Flurförderzeug mit einem Triplex- Hubmast mit Freihub und integriertem Seitenschieber des Herstellers Bolzoni. Die maximale Hubhöhe beträgt 4 750 mm. Bei einem Lastschwerpunkt von 500 mm bringt der Stapler eine Last von 2 500 kg bis auf die maximale Hubhöhe. Bei der ersten Inaugenscheinnahme des Testgeräts fällt dessen ordentliche Bauweise auf. Alle Blechteile sind abgerundet und auch das Gegengewicht hinterlässt einen angemessenen Eindruck. Der Ein- und Ausstieg ist großzügig bemessen (Bild 02) und mit einer angenehm niedrig liegenden Trittstufe auf einer Höhe von 44 cm versehen. Der lange Handgriff am Dachprofil und der Bügel am Fahrersitz unterstützen das Einsteigen: Wir finden beim Einstieg mit beiden Händen sicheren Halt. Die Bodenplatte ist frei von Hindernissen (Bild 03) und auch das Platzangebot auf Schulterhöhe ist großzügig bemessen. Individuelle Einstellmöglichkeiten Der Fahrersitz vom Typ MSG65 des Unternehmens Grammer lässt sich auf einfache Weise auf das korrekte Körpergewicht des Fahrers justieren, auch die Sitzposition findet unser Wohlwollen. Die Armlehne „Ergocentric“ können wir in der Höhe und in der Tiefe auf unsere Bedürfnisse verstellen, mithilfe der integrierten Minihebel lassen sich die Mastfunktionen präzise steuern (Bild 04). Im Umfeld des Arbeitsplatzes sind ausreichend Ablagemöglichkeiten für Arbeitsutensilien vorhanden. Für das Rückwärtsfahren finden wir mit der rechten Hand ausreichend Halt an einem dafür vorgesehenen Bereich im rechten Ablagefach, der praktischerweise mit einer zusätzlichen Drucktaste für die Hupe versehen ist. Während des Neigens kann man mit dem Daumen die zur optionalen Ausstattung gehörende F2-Taste betätigen, um den Mast in eine exakt senkrechte Position zu bringen. Alternativ lässt sich auch ein anderer Neigungswinkel vorprogrammieren, der dann durch Betätigung der F2-Taste automatisch angefahren wird. Auf dem Farbdisplay im Armaturenbrett (Bild 05) wird die exakte Neigung des Hubmasts in Winkelgrad angezeigt. 14 f+h 7-8/2015

STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE 01 Der Stapler Edia EX FB25CN verfügt zum Wechseln der Batterie über eine große Seitentür 02 Der große Handgriff links und der Bügel am Fahrersitz sorgen für Sicherheit beim Einsteigen Der Mast auf unserem Teststapler ist auf einer Hubhöhe von zwei Metern mit einem Magnetschalter ausgerüstet. Sobald sich die Gabeln oberhalb des Magnetschalters befinden, werden diverse Funktionen zugeschaltet, die zuvor vom Servicetechniker programmiert wurden. Auf diese Weise lassen sich etwa die Neigungsgeschwindigkeiten, der Grad der automatischen Abbremsung in einer Kurve, die Beschleunigung, die Verzögerung sowie die Fahrgeschwindigkeit bestimmen. Wie man es bei einem modernen Stapler erwarten darf, lassen sich nahezu alle Eigenschaften präzise und wunsch gemäß regeln. Zwei Betriebsmodi wählbar Der Fahrer des 2,5-Tonners kann über den Schlüsselstand des Zündschlosses zwei verschiedene Betriebsmodi auswählen (Bild 06). Während im Eco-Modus die Leistungen auf die Energieoptimierung ausgerichtet sind, steht im Pro-Modus die Produktivität im Vordergrund. Unabhängig von der gewählten Betriebsart fällt uns beim Losfahren sofort auf, dass der Mitsubishi beispiellos leise und geschmeidig reagiert. Nahezu geräuschlos setzt sich das Flurförderzeug in Bewegung und trotz gewisser Unebenheiten aufgrund der Verbundplastersteine auf unserem Testparcours sind auf dem Fahrersitz kaum Erschütterungen zu spüren. Auch beim Heben und Absenken verhält sich der Stapler auffallend leise. Hierzu trägt die Mastdämpfung ihr Scherflein bei. Eine willkommene Verbesserung wären allerdings eine automatische Reduzierung der Hubgeschwindigkeit bei Erreichen des maximalen Hubs sowie eine Soft-Landing-Funktion beim Absetzen der Gabel auf z. B. dem Hallenboden. In der Praxis hilfreich ist die optionale Gewichtsanzeige, die den Fahrer auf dem Display darüber informiert, welche Masse sich aktuell auf der Gabel befindet. Die Testergebnisse In den verschiedenen Konstellationen, also sowohl mit als auch ohne Last, im Eco- wie im Pro-Modus, sind die Hub- und Fahrgeschwindigkeiten durchweg in Ordnung. Im Vergleich mit anderen getesteten Staplern in dieser Klasse sogar überdurchschnittlich. Die Beschleunigung liegt etwas unter dem Durchschnitt, was aber vor allem der im System hinterlegten Verzögerung sowie dem sanften Anfahren des Staplers geschuldet ist. Vorteil dieser Abstimmung ist ein günstiger Energieverbrauch, der sich auch während unseres Tests bestätigte. Sowohl im direkten Energiebedarf in kWh als auch im Verbrauch pro 100 umgeschlagener Paletten Hubgeschwindigkeit mit 1600 kg Last (cm/s) Edia Edia Durchschnittswerte der bisher von uns getesteten 2,5-Tonnen- Elektrostapler 2) Batteriekapazität: Fahrgeschwindigkeit mit 1 600 kg Last (km/h) 03 Die Beinfreiheit ist großzügig bemessen und das Armaturenbrett ist schön abgerundet gestaltet zeigte sich der FB25CN weniger „durstig“ als vergleichbare Kandidaten aus unserer Testhistorie. Seine Produktivität erwies sich im Eco-Modus eher durchschnittlich, im Pro-Modus schlagen wir während des Tests fünf Prozent mehr Paletten als der Durchschnitt um. Beschleunigung über 27,2 m (s) Praktische Einsatzdauer bei max. Batteriegröße (Stunden:Minuten) f+h 7-8/2015 15