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f+h fördern und heben 7-8/2015

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INTR@LOGISTIK 4.0

INTR@LOGISTIK 4.0 FLURFÖRDERZEUGE Über Märkte, Strategien und Innovationen Jungheinrich fokussiert Absichten und Ziele Die Markteinführung des Horizontal-Kommissionierers ECE 225 von Jungheinrich zeigt, dass Flurförderzeuge nach wie vor großes Innovationspotenzial besitzen. Zudem bietet eine Markteinführung eine gute Gelegenheit etwas tiefer in die geschäftsstrategische Ausrichtung des Unternehmens zu schauen. Was die strategischen Absichten seines Unternehmens bis zum Jahre 2020 anbelangt, so hat Dr. Lars Brzoska, Vorstand Vertrieb bei Jungheinrich, eine klare Vorstellung: „Wir wollen in Europa die Nummer Eins werden, dort das Geschäft der Miet- und Gebrauchtfahrzeuge ausbauen sowie unser Servicenetzwerk und -portfolio erweitern. In Asien ist es, mit Fokus auf den chinesischen Markt, unser Ziel, alle Geschäftsbereiche signifikant auszubauen, Singapur als regionalen Hub zu realisieren und das Indiengeschäft weiter zu ent wickeln.“ Darüber hinaus möchte Brzoska sein Unternehmen zu einem der weltweit führenden Anbieter von Intralogistiklösungen machen und das weltweite Servicenetzwerk für Logistiksysteme erweitern. Und, um das Programm der strategischen Schwerpunkte zu komplettieren, „wollen wir bei den Elektro- und verbrennungsmotorischen Staplern die Marktanteile erhöhen, das Produktportfolio erweitern und optimieren sowie schließlich das Segment für kunden- und branchenorientierte Lösungen ausbauen.“ Das Produktportfolio erweitert hat Jungheinrich mit dem Horizontal-Kommissionierer ECE (Bild). „Eines der Hauptmerkmale dieser neuen Fahrzeuggeneration“, so Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Technik der Jungheinrich AG, „ist deren um bis zu zehn Prozent höhere Umschlagsleistung, die hauptsächlich aus einer komplett überarbeiteten Antriebs- und Steuerungstechnologie resultiert. Trotz der höheren erreichbaren Umschlagsleistung ließ sich der Energieverbrauch um fünf Prozent senken.“ Der ECE 220/225 ist in der Lage, Lasten von bis zu 2 500 kg zu transportieren und lässt sich mit verschiedenen Leistungsvarianten ausstatten. Auch der neue Fahrer- arbeitsplatz trägt mit seiner ergonomischen Gestaltung, verschiedenen Rückenlehnen und Plattformvarianten direkt zu einer höheren Effizienz bei. Darüber hinaus ist der neue Horizontal- Kommissionierer mit zwei unterschiedlichen Batteriekonzepten verfügbar. Das bedeutet, dass das Gerät sowohl mit Blei- Säure-Batterie (ECE 220/225) als auch Lithium-Ionen-Technologie (ECE 220i/225i) ausgestattet werden kann. Mit dem neuen Energiespeicherkonzept von Jungheinrich ist der Betreiber in der Lage, die Batterien auch während der Pausenzeit aufzuladen. Diese Batterien können innerhalb von nur eineinhalb Stunden voll aufgeladen werden. Eine halbe Stunde reicht jedoch schon aus, um die Batterie wieder für eine Schicht fit zu machen. Anwender, die Flurförderzeuge im Mehrschicht-Einsatz betreiben, können zukünftig auf einen kostenintensiven Batteriewechsel verzichten. Ebenso entfällt der finanzielle Aufwand für Laderäume, Equipment wie Krane oder Zweitbatterien und Personal für den Batteriewechsel. Sowie die Potenziale der Lithium-Ionen- Technologie den Staplereinsatz wirtschaftlicher und effizienter gestalten, so lassen 20 f+h 7-8/2015

FLURFÖRDERZEUGE Multimedia Content sich per Intralogistik 4.0 – in Ergänzung zu Industrie 4.0 –, die Prozesse im Lager effizient und nachhaltig ausführen. Komplexität beherrschen mit Intralogistik 4.0 Das Herzstück einer intralogistischen Systemlösung ist die effiziente und nachhaltige Steuerung aller Lagerprozesse. Das Lager- Equipment kommuniziert dabei direkt mit dem zentralen IT-System. Beispiel: Intelligente Flurförderzeuge verfügen schon heute über verschiedene Sensoren, sammeln Daten aus ihrer Umgebung und sind in der Lage, diverse Tätigkeiten halb- oder vollautomatisch zu verrichten. Die Information aber, was sie wohin transportieren sollen, erhalten sie vom Lagerverwaltungssystem. Damit die Daten in diesem System stets aktuell sind, muss der dortige Informationsfluss aber auch immer wieder mit dem realen, physischen Materialfluss synchronisiert werden. Gerade in der Logistik sind heute die unterschiedlichsten Software-Varianten im Einsatz. Die Folge ist, dass zentrale IT-Systeme und Lager-Equipment nicht auf „Augenhöhe“ „Die Lithium-Ionen-Technologie ist heute bereits wirtschaftlich“ Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstand Technik bei Jungheinrich „Bei allem, was wir tun, steht der Kundennutzen im Vordergrund“ Dr. Lars Brzoska, Vorstand Vertrieb bei Jungheinrich Beim Horizontal-Kommissionierer ECE 225 HP-LJ lassen sich Standplattform und Bedieneinheit für das Kommissionieren in der zweiten Regalebene anheben kommunizieren. Genau hier liegen die Herausforderungen moderner Intralogistiklösungen. Brzoska: „Damit diese beiden Logistikkomponenten überhaupt und dann auch fehlerfrei miteinander kommunizieren können, hat Jungheinrich mit dem Logistik-Interface eine entsprechende Schnittstellensoftware auf den Markt gebracht. Ein klassisches Beispiel für Intra logistik 4.0, wie ich meine.“ Einen nachhaltigen Eindruck über die Potenziale innovativer Technologien und ergonomischer Gestaltung des ECE 225 vermittelt unser f+h-Staplertest in f+h 5/2015, auf den Seiten 14 bis 17. www.bit.ly/Staplertest In der Praxis seien hiermit Einsparpotenziale von mehr als 20 Prozent erreichbar, z. B. beim Einsatz der Lagernavigation im Schmalgang: Die Stapler erhalten – „übersetzt“ durch das Logistik-Interface – den Auftrag Ware einzulagern oder abzuholen. Der Fahrer wird zur richtigen Regalgasse geführt und muss dort nur noch „Gas“ geben. Fehlfahrten werden dabei verhindert. Gleiches gilt für langes Suchen des richtigen Palettenstellplatzes sowie fehlerhaftes ein- und auslagern. Hat ein Unternehmen z. B. fünf Schmalgangstapler im Einsatz, spart sich der Betreiber nach Auskunft von Jung heinrich mit der Lagernavigation einen Stapler und alle damit verbundenen Kosten. Brzoska: „Jungheinrich ist in allen Bereichen der Intralogistik 4.0 gut aufgestellt. Die Höhe des Automatisierungsgrades ist jedoch nicht der alleinige Schlüssel zu einer erfolgreichen Intralogistik. Im Mittelpunkt muss stets eine an den konkreten Bedürfnissen des Kunden ausgerichtete Lösung stehen – egal ist, ob es sich um Materialflusskonzepte für manuelle, halbautomatische oder vollautomatische Systeme handelt. Wir werden auf der Cemat im kommenden Jahr der Weltöffentlichkeit innovative Lösungen präsentieren.“ We Fotos: Jungheinrich, VFV Grafik/Bearbeitung: VFV Grafik www.jungheinrich.de f+h 7-8/2015 21