Aufrufe
vor 4 Jahren

f+h fördern und heben 7-8/2019

f+h fördern und heben 7-8/2019

PERSPEKTIVEN DER

PERSPEKTIVEN DER DIGITALE ZWILLING: WUNSCH UND WIRKLICHKEIT Ob interaktive und detailgetreue Lagermodelle oder reale Trainingsumgebungen für Mitarbeiterschulungen: Wäre es nicht fantastisch, wenn sich diese Anforderungen und Wünsche in Form eines virtuellen Modells umsetzen ließen – mit einem digitalen Zwilling der Logistikanlage? Geht nicht? „Geht!“, sagen Experten. Aber wie weit ist die Technik tatsächlich fortgeschritten? Primär dient das Konzept des digitalen Zwillings dazu, Logistikanlagen modellbasiert zu entwickeln und so den Planungs- und Realisierungsprozess zu vereinfachen. Änderungen und Anpassungen werden zunächst am digitalen Zwilling simuliert und im Anschluss daran auf die reale Anlage übertragen. Vorteilhaft bei dieser Lösung ist, dass nah an der Realität simuliert, emuliert und programmiert werden kann. Was bereits möglich ist und welche Aspekte erst in Zukunft denkbar sind, weiß Ralf Lüning, Geschäftsführer der Unitechnik Systems GmbH. „Viele Aspekte lassen sich in dieser Form bereits umsetzen, planen und gestalten, aber ein Modell, das jeden einzelnen Sensor und jedes Teilgewerk der Anlage in Echtzeit ablaufen lassen kann und auch über den Projektstatus hinaus bestehen bleibt, ist in der Praxis noch Zukunftsmusik.“ INTERAKTIVES LAGERMODELL IN DER PLANUNG Systemintegrator Unitechnik setzt verschiedene Modellvarianten während der Planung einer Logistikanlage ein. Zunächst wird das Logistiksystem, bestehend aus Lager, Fördertechnik, Arbeitsplätzen und Maschinen, über ein CAD-Programm konstruiert. Die 3D- Zeichnung dient z. B. dazu, die Anordnung der einzelnen Elemente und die Abstände zueinander räumlich darzustellen. Änderungswünsche des zukünftigen Betreibers oder Layoutvarianten gehören in der Konzeptionsphase für den Vertrieb zum Tagesgeschäft. Hat das Layout einen hohen Reifegrad, ist es sinnvoll, aus der 3D-Zeichnung ein Virtual-Reality-Modell zu erstellen. Lüning: „Das Virtual- Reality-Modell ermöglicht es uns, für den Kunden via VR-Brille den geplanten Lageraufbau erlebbar zu machen. Für unseren Kunden Claas haben wir diese Art der Visualisierung zur ergonomischen 6 f+h 2019/07-08 www.foerdern-und-heben.de

Morgen entsteht beim Machen Für neue Mitarbeiter bietet die Simulation des Lagers eine gelungene Trainingsplattform und ist zudem ein gutes Hilfsmittel für die Planung von Arbeitsplätzen Gestaltung der Arbeitsplätze angewandt. Das Lagerpersonal hatte die Gelegenheit, sich aktiv an der Ausgestaltung seines zukünftigen Arbeitsplatzes zu beteiligen, und hat wertvolle Hinweise gegeben.“ Der Vorteil des VR-Modells liege dabei in der Animation der 3D- Zeichnung: Bei der Planung der Arbeitsplätze für Claas hatten die Mitarbeiter z. B. die Möglichkeit, Elemente aktiv zu greifen und mit dem Controller abzulegen. Beim virtuellen Kommissionieren bekommt der Mitarbeiter ein Gefühl für Greifhöhen und ergonomische Bewegungsabläufe. VIRTUELLE INBETRIEBNAHME Ist das grundlegende Layout der Anlage festgelegt, geht es darum, die Materialflüsse und die Lagerverwaltung zu programmieren. Dabei müssen auch autonome Subsysteme berücksichtigt werden. Um den Programmierern bereits vor der physischen Montage ein Testszenario zur Verfügung zu stellen, verwendet Unitechnik eine Emulation des physischen Systems. Wichtig für die Emulation der Anlagenteile sind z. B. die Kapazität der Fördertechnik und die im Hintergrund liegende Software zur Steuerung. Hier unterscheiden sich die Anforderungen gegenüber dem Modell, das in der Planungs- und Vertriebsphase eingesetzt wird. Im Fokus: passgenaue Logistik Finden Sie unter mehr als 1.600 Ausstellern die richtigen Partner für Ihre Themen. Vom Förder- bis zum Lagersystem. Von Verladen bis Transportieren. Von Warensicherung bis Identifikation. Software entlang der Supply Chain oder Kommunikationssysteme. Kurzum: Handfeste Antworten auf Ihre Fragen und überzeugende Lösungen für Ihre Anforderungen. 24.–26.9.2019/// Nürnberg fachpack.de/besucher-werden Europäische Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik