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f+h fördern und heben 9/2018

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f+h fördern und heben 9/2018

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME SICHERES GEFAHRGUTHANDLING IN EXPLOSIVEN ATMOSPHÄREN Wo bei der Lagerbewirtschaftung brennbarer Stoffe sich explosionsfähige Staub- oder Gasgemische bilden können, dürfen weder Funken noch statische Entladungen entstehen. Aus diesem Grund unterliegen Ausrüstung, Betrieb und Wartung der eingesetzten Flurförderzeuge, strengen Vorschriften. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, nutzt die Chemion Logistik in Leverkusen einen Kommissionier-Stapler von Still in Ex-Schutz-Ausführung. 50 f+h 2018/09 www.foerdern-und-heben.de

01 Seit 2001 ist die Chemion Logistik eigenständiger Standortlogistiker und Spezialist für den Umgang mit Gefahrgut- und Lagerklassen für die chemische Industrie. An den Chempark-Standorten in Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen und den beiden Außenlagern in Duisburg werden etwa 700 000 Paletten pro Jahr umgeschlagen. Mit rd. 70 000 Palettenstellplätzen in Block-, Regal- sowie Schmalgangregalund Freilagern ist der Dienstleister bestens für die Stückgutaufträge der chemischen Industrie gerüstet – ganz gleich, ob es sich um Feststoffe oder Flüssigkeiten handelt. STOFFE MIT HOHEM GEFAHRENPOTENZIAL LAGERN In 51 Regalgassen verfügt das Gefahrgutlager im Chempark Leverkusen über eine Stellplatzkapazität von mehr als 6 100 Paletten. Jeweils 200 Paletten pro Tag passieren den Warenein- und -ausgang. In den 25 Hochregal-Gassen übernimmt ein explosionsgeschützter MX-X-Schmalgangstapler von Still das Handling der Ladungsträger. Hubert Kubitza, verantwortlich für die Stückgutlogistik von Chemion Logistik im Chempark Leverkusen: „Gemäß Bundes-Immissionsschutzverordnung ist unser Stückgutlager für Stoffe mit besonders hohem Gefahrenpotenzial zertifiziert. Austretende Lösungsmittel der abgefüllten Basis-Chemie können verdunsten und sich mit dem Sauerstoff der Luft zu einem explosiven Gemisch vereinigen. Die räumlichen Bereiche, in denen solche Atmosphären auftreten können, müssen deshalb als explosionsgefährdete Zonen gesondert gekennzeichnet sein.“ Gegen eventuelle Leckagen sei das Gefahrstofflager ferner mit Auffangwannen ausgestattet, und zur Verflüchtigung der explosiven Dämpfe auf der Front- und Rückseite ohne Außenwände offen gebaut. Auf die Ausführung und den Betrieb von Ex-Schutz-Geräten hat die Art der explosionsgefährdeten Atmosphäre Einfluss. Maßgeblich für den Betreiber ist die Atex-Richtlinie 2014/34/EU. So werden z. B. die Gefahrenzonen für explosive Gasgemische in drei Klassen aufgegliedert, in denen keine wirksamen Zündquellen vorhanden sein dürfen. Zu den wirksamen Zündquellen zählen auch Elektro-Flurförderzeuge, die nicht speziell gekapselt sind. Ferner dürfen Elektrostapler in einer explosionsfähigen Atmosphäre nur betrieben werden, wenn deren maximale Oberflächentemperaturen unterhalb der Zündtemperatur des umgebenden explosionsfähigen Gemisches bleibt. Zur einfachen Beurteilung wurden sechs Temperaturklassen definiert. In diese Klassen sind die Flurförderzeuge entsprechend der maximal erreichbaren Temperatur eingeteilt. „In unserem Gefahrstofflager treten explosive Gaskonzentrationen selten und nur kurzzeitig auf. Für den MX-X werden folglich für die Gefahrenzone 2 in der Gerätekategorie die Ex-Schutz-Umbauten 3G sowie die Temperaturklasse 4 verlangt“, so Adrian Koll, für den Einsatz und die Vermietung der Flurförderzeuge verantwortliche Manager von Chemion Logistik. „Die maximale Abstrahltemperatur des MX-X darf also 135 Grad Celsius nicht überschreiten. In unserem Mietpool sind nahezu 2 200 Flurförderzeuge verfügbar − davon 500 Geräte in explosionsgeschützter Ausführung.“ 01 Gegen explosive Gasgemische sind Abschirmungen und Kapselungen der potenziellen Zündquellen vorgeschrieben www.foerdern-und-heben.de f+h 2018/07-08 51