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f+h fördern und heben 9/2020

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Das Interview mit Stefan

Das Interview mit Stefan Brenner führte Winfried Bauer, Chefredakteur f+h Foto: f+h „WIR SIND ERST DANN MIT EINER LÖSUNG ZUFRIEDEN, WENN ES DER KUNDE AUCH IST“ Die Logistik hält große Teile unserer Wirtschaft in Schwung, wie in den zurückliegenden Monaten großen Teilen der Bevölkerung bewusst wurde. Damit die dafür notwendigen Prozesse in den Wertschöpfungsketten aber auch problemlos ablaufen können, ist auf Seiten der Intralogistikanbieter Know-how erforderlich. Bei der AMI Förder- und Lagertechnik GmbH, ist dies zweifelsfrei vorhanden. Bei einem Besuch der Redaktion f+h am Firmensitz in Luckenbach stand AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner zu Fragen rund um das Selbstverständnis und die Ziele seines Unternehmens Rede und Antwort. 6 f+h 2020/09 www.foerdern-und-heben.de

AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE Als mögliche Folge der Corona- Krise ist vielfach die Rede davon, dass sich in vielen Bereichen der Wirtschaft eine Beschleunigung in puncto Automatisierung zeigen wird. Wie bewerten Sie diese Einschätzungen? Stefan Brenner: Unabhängig von der aktuellen Corona-Pandemie, müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie wir zukünftig die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen auch in Krisenzeiten aufrechterhalten. In Bezug auf die Coronakrise sollten diese Überlegungen aber schnell in konkrete Maßnahmen münden. Dies schon vor dem Hintergrund, dass immer neue Corona-Hotspots in Deutschland aufflammen. Aufgrund dieses geradezu unberechenbaren Infektionsgeschehens kommt es auch schon fast einem Blick in die Glaskugel gleich, Aussagen darüber zu treffen, inwieweit die Coronakrise unserer Wirtschaft möglicherweise noch zusetzen wird. Doch zurück zu Ihrer eigentlichen Frage. Mitten in der Coronakrise legt die AMI Förder- und Lagertechnik GmbH in puncto Umsatz zu. Wir stehen momentan vor der Herausforderung, die Projekte, die, um nur einige Beispiele zu nennen, aus den Branchen E-Commerce sowie Großund Einzelhandel, Lebensmittelindustrie, Tabakwarenindustrie aber auch dem Maschinenbau stammen, termingerecht abzuarbeiten. Von Projektverschiebungen aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bei unseren Kunden sind wir bis dato verschont geblieben. In den zurückliegenden Wochen und Monaten erfahren wir erfreulicherweise sogar eine hohe Nachfrage nach unseren Lösungen, aus der sich bereits konkrete neue Projekte, auch im Bereich der automatisierten Materialfluss- und Lagertechnik, ergeben haben. Somit kann ich die Einschätzung, dass die Corona-Pandemie der Automatisierung in der Industrie Impulse verleiht bestätigen. Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu bleiben? Stefan Brenner: Es ist uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Produktion auf einen 2-Schicht-Betrieb umzustellen. Dies hört sich einfach an, war für uns jedoch ein organisatorischer Kraftakt. Wir haben nun an allen Fertigungsstationen zwei unabhängig voneinander agierende Mannschaften am Start. Dies ließ sich umsetzen, weil alle Kollegen, in der Produktion ebenso wie in den administrativen Bereichen, an einem Strang gezogen und eine hohe Flexibilität an den Tag gelegt haben. Unsere Handlungs- und damit Lieferfähigkeit verdanken wir aber auch unserer hohen Fertigungstiefe. Etwa 87 Prozent der Komponenten für unsere Systeme, zu denen unter anderem automatisierte Anlagen der Fördertechnik, Kommissionierung und der Versandbereitstellung gehören, stellen wir selbst her. Damit gelingt es uns außerdem, unserem hohen Qualitätsanspruch Rechnung zu tragen. Neben der hohen Qualität der Produkte made in Luckenbach ist ein weiterer von Ihnen vehement vertretener Anspruch in der Unternehmensphilosophie die enge Partnerschaft mit den Kunden. Was steht hinter diesem Anspruch? Stefan Brenner: Lassen Sie mich dies an einem konkreten Beispiel erläutern. Einer unserer Großkunden ist ein führender Onlineversandhändler. Im Rahmen der Zusammenarbeit haben wir die Niederlassungen des Unternehmens mit Intralogistiksystemen ausgestattet. Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Bestellungen bei dem Onlineversandhändler über Nacht explodiert sind, ist das Management mit der Frage an uns herangetreten, wie wir den sicheren Anlagenbetrieb in den Verteilzentren unterstützen können. Unsere Antwort: Wir haben kurzfristig Stand-by-Personal zur Anlagenbetreuung bereitgestellt. Eine derartig schnelle Reaktion ist für uns gelebte Partnerschaft und schweißt natürlich zusammen. Möglich wurde diese schnelle Reaktion dadurch, ich sagte dies bereits in einer meiner Antworten auf eine Ihrer vorherigen Fragen, weil wir bei AMI alle gemeinsam ein Ziel verfolgen: Wir sind erst dann mit einer Lösung zufrieden, wenn es der Kunde auch ist. Erlauben Sie mir an der Stelle aber noch einige weitere wichtige Anmerkungen zum Thema Kundenbeziehungen. Elementar sind diesbezüglich auch unsere umfangreichen Serviceleistungen, die von der Ferndiagnose bis hin zum Vor-Ort-Einsatz reichen. Zur Erfüllung zielführender Service- sowie Wartungs- und Instandhaltungsleistungen steht ein gut ausgebildetes und motiviertes Team von AMI-Servicetechnikern an sieben Tagen in der Woche, und rund um die Uhr, bereit, um im Bedarfsfall die Verfügbarkeit eigener, aber auch von Fremdanlagen zu sichern. In diesem Kontext vermeidet die regelmäßige Überprüfung, Inspektion oder Wartung ungeplante Stillstände, gibt mehr Flexibilität bei der Einplanung von Reparaturen, reduziert die Instandhaltungskosten und trägt zur Werterhaltung der jeweiligen Intralogistikanlage bei. Im Störungsfall stehen dem Service-Team moderne Technologien, zum Beispiel der Fernzugang oder der Telefonsupport zur Verfügung. Sollte eine Störung auf diesen Wegen nicht behoben werden können, sind unsere Servicetechniker schnell vor Ort. Da wir die Komponenten und Module der Anlagen nahezu ausschließlich selbst produzieren, ist eine zeitnahe Lieferung von Ersatzteilen für uns keine Besonderheit, sondern Standard. Und last but not least bieten wir ein breit gefächertes Schulungs- und Trainingsangebot zur Qualifizierung von Mitarbeitern der Kunden für Aufgaben im Service an. Das Schulungsprogramm wird gemeinsam mit den Kunden entwickelt und auf deren Bedürfnisse zugeschnitten, auf Wunsch in seinem Unternehmen oder in den Schulungsräumen und in unserem Technikum in Luckenbach durchgeführt. www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/09 7