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f+h fördern und heben 04/2020

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f+h fördern und heben 04/2020

PERSPEKTIVEN Vor allem

PERSPEKTIVEN Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen schreckt der mit der Einführung verbundene Aufwand. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein und welche Migrationsstrategie verspricht aus Ihrer Erfahrung den größten Erfolg? Peter Altes: Selbstverständlich sollte jedes Projekt für sich betrachtet und bewertet werden. Allerdings kann ich hier Ihrer Frage nicht ganz folgen. Wie beschrieben, ist OPC UA bereits nahezu überall verfügbar. Damit auch in Zukunft die Vernetzung von Prozessen und Anlagen hersteller- und technikunabhängig stattfinden kann, müssen die Stakeholder OPC UA vermutlich oftmals nur einfordern. Wie beschrieben, gibt es viele Vorteile. Elmar Büchler: OPC UA ist im Vergleich zu MQTT ein recht komplexes Protokoll und daher etwas aufwändiger. Seine Nutzung ist mit Sicherheit jedoch immer noch ressourcenschonender und zeitsparender als der Einsatz mehrerer klassischer Kommunikationsprotokolle, verschiedener Geräte, diverser Gateways, Steuerungen und Middleware, um eine entsprechende Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist dies aber nicht die eigentliche Herausforderung. Oftmals sind einfach nicht die erforderlichen MES- und ERP-Lösungen vorhanden, die für mehr Transparenz in der Produktion, Auftragsverwaltung, Rückverfolgung und der Qualitätssicherung sorgen könnten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Ihre Einführung ist zumeist mit hohem Aufwand, hohen Kosten sowie Umstrukturierungen und Änderungen von Prozessen verbunden. Dagegen ist der tatsächliche Aufwand, z. B. einen RFID-Reader über OPC UA an ein entsprechendes System anzubinden, vergleichsweise gering. Diese Aufgabe ist im Best Case innerhalb von wenigen Minuten zu bewältigen. IMPRESSUM erscheint 2020 im 70. Jahrgang, ISSN 0341-2636 Herausgeber Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We) Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de Redaktion Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB), Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340, E-Mail: w.bauer@vfmz.de (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK), Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW), Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de Redaktionsassistenz: Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag) Gestaltung Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein, Mario Wüst Chef vom Dienst Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer Sales Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de Annemarie Benthin, Auftragsdisposition Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de Anzeigenpreisliste Nr. 67: gültig ab 1. Oktober 2019 Leserservice vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266 Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit (Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de). Preise und Lieferbedingungen: Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten) Jahresabonnement: Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten) Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten) Abonnements verlängern sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden. 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PERSPEKTIVEN Foto: Stahl Cranesystems Bernd Wieseler: Da OPC UA eine Kommunikation mit überliegenden Systemen einfach darstellen kann, ist es leicht möglich, in bestehenden Anlagen oder Applikationen moderne Endgeräte zur Verbesserung des Materialflusses einzubinden. Dies zeigt sich gut bei Identifikationslösungen in der Intralogistik. Durch den Aufbau von Lesestellen in Produktion oder Warenlager können die Ware und der Warenfluss eindeutig identifiziert und analysiert werden. Der so optimierte Materialfluss steigert die Produktivität und die Flexibilität einer Produktion. Entsprechende Identifikationslösungen lassen sich vielfach auch nachträglich in laufende Systeme einbinden, da diese nicht direkt in Automationssysteme integriert werden müssen, sondern autark laufen und direkt mit den überliegenden Systemen sprechen. Produktion oder Warehouse-Management werden mit solchen Lösungen ohne großen Aufwand „Industrie 4.0“-ready. Derartige Migrationsstrategien sind aus meiner Sicht sehr erfolgversprechend, da nicht direkt alles umgestellt werden muss. Die direkten Vorteile der neuen Technologien und Kommunikationsarten hingegen kann der Anwender sofort nutzen und somit unmittelbar einen wirtschaftlichen Vorteil für sein Unternehmen erschließen. Stefan Elspass: Es bietet sich an dieser Stelle die Mitarbeit in entsprechenden Arbeitskreisen des VDMA oder anderer Institutionen an. Einige dieser Institutionen verfolgen speziell die Förderung kleinerer bis mittelständiger Unternehmen. Interessant wäre möglicherweise ein Einstieg über Partnerschaften mit anderen fördertechnischen Herstellern anzustreben. Speziell dort, wo heute schon Vorteile in der steuerungstechnischen Kopplung bestimmter Produkte erkennbar sind oder sinnvoll erscheinen, böte sich eine Zusammenarbeit mit anderen ausgesuchten Anbietern an, um eigene und ausgesuchte fremde Produkte und Services über OPC UA aufeinander abzustimmen und so für Endkunden verfügbar zu machen. Andreas Höll: Zunächst muss sich z. B. ein Anlagenbauer Gedanken zu den Anwendungsfällen machen – losgelöst von der Technologie. Davon leitet er dann ab, welche Informationen bereitgestellt werden könnten oder aufgenommen werden. Dies ist mit den weiteren beteiligten Partnern zu klären, damit eine einheitliche Strategie verfolgt wird und die Mehrwerte für alle beschrieben werden. Technisch sind die nächsten Schritte die angestrebten Standardisierungen der Dateninhalte mithilfe von Companion Spezifikationen für OPC UA, welche für unterschiedliche Komponenten zurzeit laufen oder bereits abgeschlossen sind. Damit reduziert sich das Risiko für kleinere Unternehmen beim Einsatz der Technologie OPC UA, da sich aus der Standardisierung eine Zukunftssicherheit ergibt. Bereits heute bieten die Standards eine vereinfachte Integration von Komponenten in Systeme und damit einer Reduzierung im Aufwand bei der Erstintegration. Dirk Bauerkämper: Obwohl OPC UA vom Ansatz her die ganzheitliche und interoperable Automatisierung und Digitalisierung verspricht, ist statt eines komplexen Migrationsversuchs heute vielleicht eher eine schrittweise Annäherung sinnvoll. Im Gegensatz zur unteren Automatisierungsebene verfügen alle modernen Steuerungsgeräte heute über einen OPC-UA-Stack, der die Kommunikation und Anwendung von OPC UA horizontal in dieser Ebene und vertikal ab der Steuerungsebene erlaubt. Ein Anwendungsfall kann z. B. sein, die Daten aus der Automatisierung per OPC UA zunächst „Industrie 4.0-tauglich“ zu machen, wobei die Anwendung selbst weitgehend unberührt bleibt. Daten werden aus der Steuerungsebene mithilfe eines OPC-UA-Gateways ein- und ausgekoppelt und für weitere Anwendungen zur Verfügung gestellt. Begünstigend kommt hinzu, dass die Präferenz von OPC UA für die IIoT-Kommunikation viele Hardware und Softwarekomponenten in dieser Richtung verfügbar gemacht hat. Parametersätze aus Datenbänken lassen sich so z. B. den Automatisierungsgeräten für die Flexibilisierung der Fertigung zur Verfügung stellen. In der anderen Richtung können Daten aus der Fabrik zusammen mit ERP- oder MES-Daten für Industrial Analytics verwendet werden, um etwa Predictive Maintenance oder Predictive Quality als sinnvolle Anwendungsfälle zu ermöglichen. www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/04 23