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f+h fördern und heben 1-2/2020

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f+h fördern und heben 1-2/2020

MEHR ALS DIE SUMME DER

MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELSYSTEME WINFRIED BAUER, CHEFREDAKTEUR F+H Mit der neuen Schubmaststaplerbaureihe ESR 1000 ist Crown ein ››großer Wurf gelungen Wer einen Blick in das Portfolio des Flurförderzeugherstellers Crown wirft, wird vielleicht eine Gerätespezies vermissen. Es fehlen darin vollautomatisierte Flurförderzeuge. Doch das soll sich laut Ken Dufford, Vice President Europe von Crown, ändern. „Bis zu 85 Prozent der Bauteile eines Flurförderzeugs stammen aus eigener Fertigung. Nur so können wir sicher sein, dem Betreiber ein qualitativ hochwertiges Fahrzeug bereitzustellen. Um diesem Anspruch auch bei vollautomatisierten Flurförderzeugen entsprechen zu können, haben wir mit dem neu wickelten Betriebssystem Gena nun die softwaretechnischen Voraussetzungen geschaffen.“ Ein konkretes Datum, wann mit gerätetechnischen Ergebnissen zu rechnen ist, nannte Dufford nicht. Zunächst habe man sich der Überarbeitung der Schubmaststaplerbaureihe ESR gewidmet. Das Unternehmen Crown hat sich eine Zukunftsvision ins Stammbuch geschrieben: Man will fortschrittliche technologische Lösungen über den reinen Stapler hinaus kreieren. Bei der neuen Schubmaststaplerbaureihe ESR 1000 ist diese Vorgabe gelungen. DER STAPLER ALS DATEN-HUB Wobei das Wort Überarbeitung eher untertrieben ist. Die Anzahl an teils neuen Systemen, die in den Flurförderzeugen zu einer Einheit kombiniert wurden, rechtfertigt mit Fug und Recht die Bezeichnung Neuentwicklung. So kommt das zuvor bereits erwähnte Betriebssystem Gena in den ESR-Schubmaststaplern erstmals zum Einsatz. Die intuitive Software liefert alle wichtigen Daten oder Informationen übersichtlich in mehr als 25 auswählbaren Sprachen auf einem 7-Zoll-Farb- Touchscreen. Neben seiner bevorzugten Sprache kann der Fahrer außerdem aus Widgets, deren Anzahl in absehbarer Zeit steigen soll, wählen. Diese zeigen alle wichtigen Staplerfunktionen wie Geschwindigkeit, Betriebsstunden, Lenkwinkel und Batterieladestatus an. Um sie nacheinander abzurufen oder Favoriten festzulegen, streicht der Fahrer, so wie er es vom Smartphone her kennt, mit dem Finger über das Display. Servicetechnikern erleichtert die Software in Verbindung mit dem integrierten Infolink-Flottenmanagementsystem eine erweiterte Fehlerdiagnostik, einschließlich Schritt-für-Schritt-Fehlerbehebung, Setup und Kalibrierung. Die Kombination bietet neben verlässlichen Managementdaten vielfältige interaktive und illustrierte Checklisten sowie Sicherheitshinweise. Über die Wifi-Kon- 38 f+h 2020/01-02 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME nektivität sind die ESR-Schubmaststapler vernetzt und helfen dem Betreiber dabei, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Produktivität des Materialflusses im Blick zu behalten. Einem effektiven Materialfluss zugutekommt ferner das ebenfalls neue Xpress-Lower-System. Mithilfe der Ausstattungsoption beträgt die Senkgeschwindigkeit des Hubmasts 1,1 m/s. Die maximale Hubgeschwindigkeit beläuft sich auf 0,8 m/s. Vergleichsmessungen mit Staplern der Vorgängergeneration und Wettbewerbsgeräten haben laut Dufford eine Steigerung der Produktivität um bis zu 21 Prozent ergeben. In einer Arbeitsschicht ließen sich mit einem ESR- 1000-Schubmaststapler 34 Paletten mehr umschlagen. Darüber hinaus ist die Absenkfunktion regenerativ, d. h. beim Absenken des Hubmasts wird Energie in die Batterie zurückgeführt. In Verbindung mit dem ebenfalls regenerativen Bremssystem e-GEN lässt sich so bis zu elf Prozent Energie einsparen. Eine weitere optionale Ausstattung soll dem Fahrer die Arbeit beim Palettenumschlag in den oberen Regalebenen erleichtern. Die Rede ist von der automatisierten Hubhöhenvorwahl Auto Height Select. Beim Anheben des Hubmasts zeigt das Display die aktuelle Regalebene an und informiert den Fahrer, wenn die gewünschte Höhe erreicht ist. Sollte der Stapler in Lagerzonen mit unterschiedlichen Regalhöhen zum Einsatz kommen, lassen sich die entsprechenden Daten problemlos in der Software hinterlegen. Eine ebenfalls sinnvolle Option ist die Resttragfähigkeitsanzeige (Capacity Data Monitor). Auf einem Display sieht der Fahrer das Lastgewicht, die Hubhöhe und die Resttragfähigkeit auf einen Blick. Farblich gekennzeichnete Grafiken informieren ihn über den aktuellen Status, damit er mit der Ladung innerhalb der Sicherheitsgrenzen bleibt. Die ebenfalls optionale Neigepositionshilfe Tilt Position Assist gleicht die Durchbiegung von Hubmast und Gabelträger aus und richtet die Gabeln für eine präzisere Positionierung automatisch parallel zum Boden aus. Für eine bessere Sicht ganz nah am Regal und an der Palette lassen sich darüber hinaus optional Kameras an Gabeln und am Hubmast installieren. Um die Leistungsfähigkeit des Fahrers über die Arbeitsschicht zu erhalten, lassen sich Fahrersitz, Bedienelemente sowie Armlehne und Bildschirm gemäß den Bedürfnissen und der individuellen Körpergröße des jeweiligen Fahrers anpassen. Dem trägt darüber hinaus der seitlich versetzte Freisichtmast von Crown Rechnung. Das optionale Panorama-Fahrerschutzdach verbessert die Sicht nach oben. Zur Standardausstattung aller Modelle gehören auch das System für optimierte Kurvengeschwindigkeiten sowie die patentierte Ontrac-Traktionskontrolle, die das Durchdrehen bzw. Rutschen der Räder beim Beschleunigen und Bremsen sowie bei Gegenstromverzögerung verhindert. DREI MODELLVARIANTEN VERFÜGBAR Zur neuen Schubmaststaplerbaureihe gehört mit dem ESR 1020 eine Variante mit schmalem Chassis, einer Hubhöhe von max. 9 090 mm, einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 10 km/h und Tragfähigkeiten von 1,4 bzw. 1,6 Tonnen. Die Breite von 1 120 mm macht dieses Modell für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot interessant. Der ESR 1040 hat eine Breite von 1 285 mm, die maximale Hubhöhe liegt bei 9 450 mm, die Tragfähigkeiten bei 1,4 oder 1,6 Tonnen und die Fahrgeschwindigkeit bei bis zu 10 km/h. Abgerundet wird die Baureihe durch das Modell 1060, das Palettenstellplätze in Höhen von 13 560 mm erreicht. Verfügbar ist der 1,4- oder 1,6- bzw. 2-Tonner auch mit Kühlhauskabine. Alle Geräte, deren Produktion für die weltweiten Märkte im Werk Roding stattfindet, lassen sich für den Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien vorbereiten. Die eingangs erwähnte Vision von Crown ist somit Realität geworden. Die neue Schubmaststaplergeneration ESR 1000 vereint bzw. nutzt zweifelsohne sinnvoll aktuelle Technologien. Schade nur, dass einige von diesen den Materialfluss schneller und sicherer machenden Systeme nur als optionale Ausstattungsvarianten verfügbar sind. Aber vielleicht lässt sich daran in Zukunft noch etwas ändern. Falls dem so sein sollte, werden wir es Ihnen sofort verraten – wir bleiben für Sie am Ball; ebenso was aus der Ankündigung von Dufford in puncto automatisierte Geräte wird. Winfried Bauer Bis zu mehr Produktivität mit Xpress Lower Fotos: Crown, f+h, Karte auf S. 38: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap, Lizenz: ODbL 1.0 www.crown.com Checklisten- Grafiken vorprogrammierte Sicherheitserinnerungen Bis zu Energieeinsparung durch regeneratives Bremsen und Senken www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/01-02 39