Aufrufe
vor 2 Jahren

f+h fördern und heben 1-2/2022

  • Text
  • Komponenten
  • Anforderungen
  • Edia
  • Retrofit
  • Produkte
  • Mitsubishi
  • Retrofits
  • Systeme
  • Einsatz
  • Mithilfe
f+h fördern und heben 1-2/2022

SOFTWARE-RETROFIT:

SOFTWARE-RETROFIT: SEQUENZIELL ODER EIN RELEASEWECHSEL IM BIG BANG? Der Begriff „Retrofit“ bezeichnet in der Intralogistik die Modernisierung von Maschinen, Betriebsmitteln sowie Softwaresystemen. Was heißt es nun im konkreten Fall, wenn ein Softwaresystem in einem Lager modernisiert wird? Welche Auswirkungen auf den laufenden Betrieb sind zu erwarten? Die Herangehensweise bei einem Software-Retrofit ist immer in enger Abstimmung mit dem Anlagenbetreiber und seinen individuellen Bedürfnissen zu finden. Zumeist handelt es sich nicht nur um eine reine Modernisierung des bestehenden Systems, sondern auch um eine Erweiterung hinsichtlich der Prozesse und eingesetzten Softwaresysteme. Das bedeutet, dass neben den vorhandenen Rahmenbedingungen sich auch neue Herausforderungen auftun, die in der Analyse, der Planung und der Umsetzung Berücksichtigung finden müssen. Grundsätzlich kann man zwei Lösungsansätze verfolgen: die Umstellung in mehreren Prozessstufen, wobei sich Anpassungen im Rahmen der Umstellung partiell durchführen und Ausfälle leichter auffangen lassen, und die Umstellung im Big Bang. Eine Big-Bang-Adaption bedeutet die direkte Umstellung auf eine neue Softwaregeneration, bei der alle alten Systeme zu einem bestimmten Zeitpunkt auf das voll funktionsfähige neue System wechseln. Im Zentrum des Releasewechsels steht immer der problemlose Ablauf, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Es geht darum, alle notwendigen Maßnahmen im Zuge der Umstellung so zu ergreifen, dass sich die Aufträge im gewohnten Zeitraum und ohne Verzögerung abarbeiten lassen: Ware am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, in richtiger Menge und in richtiger Qualität. Unerlässlich ist eine Softwarelösung, die sich nahtlos in die Abläufe einfügt und sich zukunftsorientiert den Herausforderungen des Warenlagers stellt. Wamas ist eine modular aufgebaute, standardisierte intralogistische Softwarelösung, die alle logistischen Prozesse und Funktionen eines manuellen, teil- oder vollautomatisierten Lagers plant, steuert, optimiert und überwacht. Sie lässt sich individuell anpassen und fügt sich durch ihre offene Schnittstellen-Architektur nahtlos in die IT-Landschaft ein und bietet aufgrund der Skalierbarkeit Investitionsschutz. SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR NEUEN SOFTWAREVERSION Eine Softwarelösung im laufenden Betrieb eines Logistikunternehmens zu implementieren, ist eine große Herausforderung und bedarf zuallererst einer akribischen Analyse des Ist-Zustands und einer genauen Vorstellung des Soll-Zustands. Es gilt die Lösung stringent in die IT-Landschaft zu integrieren. Wobei die Modularität und offene Systemarchitektur von Wamas die Anbindung an ERP und Transport-Systeme oder Komponenten von Drittanbietern einfach ermöglicht. Im Zuge der Projektplanung und Simulation ist das Pflichtenheft ein wichtiges Instrument, in dem neben den Spezifikationen auch die notwendigen Migrationsschritte definiert werden. Die Umstellung in definierten Schritten erlaubt die Evaluierung der implementierten Teilaufgaben sowie die partielle Anpassung des neuen Systems und ferner die Möglichkeit, einen gesicherten Schritt zurückzumachen. Potenziellen Ausfällen lässt sich mit klar definierten Notfall-Szenarien entgegenwirken. Darunter fällt z. B. die Möglichkeit der Vorkommissionierung, der teilweisen 12 f+h 2022/01-02 www.foerdern-und-heben.de

RETROFIT F+H EXTRA Auslagerung bzw. manuellen Lagerung. Auch das Personal kann an neue Prozesse oder Dialoge herangeführt werden und die Dokumentation über die Software-Realisierung zieht schrittweise bis zur Implementierung mit. VON EINEM TAG AUF DEN ANDEREN: DER BIG BANG Eine Big-Bang-Adaption bedeutet die direkte Umstellung auf eine neue intralogistische Softwarelösung an einem konkret definierten Tag. Diese Art der Migration gilt als die herausforderndste Entscheidung im Retrofit und verlangt dem Projektteam absolutes Vertrauen in die Migration und die Stabilität der Software lösung ab. Schließlich muss das neue System von Anfang an das volle Auftrags- und Datenvolumen abhandeln können. Die Randzeiten für Bugfixing sind begrenzt und die Durchführung der Ramp-up-Phase erfordert hohe Konzentration. Die Vorteile eines Big Bangs sind der rasche Go Live sowie die Vermeidung der parallelen Verwendung mehrerer Warehouse Management Systeme zum ERP. Der Ressourcen- und somit Koordinationsaufwand im Vorfeld ist jedoch höher, da alle Prozesse zeitgleich umgestellt werden. Eine intensive Vorbereitungszeit und somit Zusammenarbeit mit dem Anlagenbetreiber ist genauso unumgänglich wie ein professionelles Projektmanagement. Für die Experten von SSI Schäfer steht die intensive und vertrauensvolle Kommunikation mit dem Anlagenbetreiber und die Bereitstellung eines kompetenten Teams, das in uneingeschränkter Transparenz die Projektleitung und -steuerung übernimmt, an erster Stelle. Laut Karoline Poderschnig, Project Manager IT, SSI Schäfer, zeigt die Erfahrung: „Regelmäßige und offene Kommunikation zwischen SSI Schäfer und dem Anlagenbetreiber, das gemeinsame Verständnis für die Zielsetzung sowie die Vorteile des Retrofits führen zu größtmöglicher Akzeptanz und damit in weiterer Folge auch zum gewünschten Erfolg.“ SCHNELL, SICHER, UNTERBRECHUNGSFREI: DER BIG BANG BEI LANDI Seit rund zwei Jahrzehnten vertraut die Landi Schweiz AG auf die Kompetenzen von SSI Schäfer. Die nationale Einkaufs-, Logistikund Marketingorganisation für die 270 Landi-Läden lagert, kommissioniert und versendet im Zentrallager in Dotzingen unter Zuhilfenahme von manuellen bis hin zu vollautomatisierten Systemen das umfassende Sortiment aus dem Agrar- und Lebensmittelbereich. 2003 installierte SSI Schäfer bei Landi das Warehouse Management System Wamas Version 3. 17 Jahre später löste eine neue Softwaregeneration von Wamas, die Version 5, das mittlerweile in die Jahre gekommene System ab. Dies fand vor dem Hintergrund statt, die Prozesse im Lager zu optimieren und auf nachhaltige Beine zu stellen. Das umfassende Vertrauen in die standardisierten sowie individuell ergänzten Kundenprozesse in Wamas, das Projektmanagement und die begleitenden Qualitätssicherungsmaßnahmen ermöglichten den Releasewechsel im Big Bang – eine Migration, bei der zwei Softwaregenerationen übersprungen wurden. Die direkte Umstellung auf die neue Version wurde schnell, problemlos und ohne nennenswerte Beeinträchtigung des laufenden Betriebs vollzogen. Das schaffte nicht nur die Voraussetzungen für die Versorgungssicherheit der Landi-Läden, sondern erfüllte gleichzeitig alle Qualitätsansprüche. Fotos: SSI Schäfer www.ssi-schaefer.com Butt GmbH Zum Kuhberg 6-12 D26197 Großenkneten KAROLINE PODERSCHNIG, PROJECT MANAGER IT, SSI SCHÄFER Der Erfolg eines Projekts, hängt maßgeblich von der Zusammenarbeit mit dem Anlagenbetreiber zusammen Wir schaffen logistische Verbindungen. Individuelle Planung und Konstruktion direkt vom Hersteller – Made in Germany www.butt.de Wärmegedämmte Verladeschleuse Wärmegedämmte Verladeschleuse Tel.: +49(0)4435 9618-0 Fax: +49(0)4435 9618-15 butt@butt de · www butt de BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0 Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15 D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de www.foerdern-und-heben.de f+h 2022/01-02 13 Butt.indd 1 07.11.2014 13:36:38