Aufrufe
vor 2 Jahren

f+h fördern und heben 1-2/2022

  • Text
  • Komponenten
  • Anforderungen
  • Edia
  • Retrofit
  • Produkte
  • Mitsubishi
  • Retrofits
  • Systeme
  • Einsatz
  • Mithilfe
f+h fördern und heben 1-2/2022

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME PHOENIX CONTACT UND SERVUS INTRALOGISTICS MACHEN MIT NUTZUNG VON PLCNEXT TECHNOLOGY LAGER- UND MATERIALFLUSSSYSTEM ZUKUNFTSFÄHIG Die in Nanjing ansässige chinesische Tochtergesellschaft von Phoenix Contact wächst stetig. Aus diesem Grund müssen die räumlichen Kapazitäten angepasst werden. Im neuen Logistikzentrum kommen die Steuerungen des offenen Ecosystems PLCnext Technology zum Einsatz. Phoenix Contact begann seine Geschäftstätigkeit in China bereits im Jahr 1994. Mittlerweile handelt es sich bei diesem Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsstandort um die zweitgrößte internationale Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe. Daher ist im Süden von Nanjing eine neue Fertigungsstätte errichtet worden, in der Reihenklemmen für den chinesischen Markt hergestellt werden. Im Zuge dessen wurde ferner in ein Logistikzentrum investiert. Integraler Bestandteil des Logistikzentrums ist ein Automatisches Kleinteilelager (AKL), das der Versorgung der Produktionsanlagen mit Bauteilen dient. Darüber hinaus fungiert das Gebäude als Zwischenlager für die fertiggestellten Bauteile und bietet dem Kommissionierbereich Platz. Die innerbetriebliche Logistik umfasst den Transport der Kunststoffteile direkt von den Spritzgussmaschinen zur Zwischenlagerung sowie die Belieferung der Anlage zur thermischen Konditionierung der Bauteile und Weiterleitung an die Endmontagelinien. Die komplettierten Produkte werden anschließend bis zur Kommissionierung im AKL zwischengepfuffert. Dabei befördern selbstfahrende Transportroboter – auch als Autonomus Robot Carrier (ARC) oder Shuttle bezeichnet – die Bauteile zu und von den Fertigungsanlagen sowie zu den Kommissionierplätzen. Wie schon an anderen Standorten der Phoenix Contact-Gruppe verwendet die Tochtergesellschaft in Nanjing das Carrier-System der Servus Intralogistics GmbH, Dornbirn/Österreich. 36 SHUTTLES ÜBERNEHMEN ALLE LOGISTIK-PROZESSE Das 60 m lange, 20 m breite und 17 m hohe AKL verfügt über fünf Gassen mit 55 400 Stellplätzen (Behältergröße: 600 × 400 × 20 mm). Alle logistischen Prozesse werden mit 36 Shuttles ausgeführt, die im angrenzenden Produktionsgebäude die Transportaufgaben für alle auf zwei Ebenen befindlichen Fertigungsanlagen übernehmen. Zur Automatisierung des AKL nutzt Servus Intralogistics das Automatisierungssystem PLCnext Technology von Phoenix Contact. PLCnext Technology ist ein offenes Ecosystem für die Automatisierung, das alle Anforderungen der IoT-Welt erfüllt. Die Kombination aus offener Steuerungsplattform, modularer Engineering-Software, digitalem App Store und systemischer Cloud-Integration ermöglicht eine einfache Adaption an sich verändernde Rahmenbedingungen sowie den effizienten Einsatz von existierenden und zukünftigen Softwarediensten. Im Logistikzentrum

PRODUKTE UND SYSTEME steuern 20 PLCnext-Controller vom Typ AXC F 2152 die Elevatoren, Weichen, Palettiersysteme sowie die kompletten Sicherheitssysteme der Lösung. Die SPSen regeln die Antriebe der Rollenbahnen, Weichen und Fahrgassenheber, um die Shuttle in die richtige Ebene und korrekte Gasse zu bringen. Die Vernetzung der Automatisierungskomponenten findet durchgängig Ethernet-basiert über den Kommunikationsstandard Profinet statt. KOMMUNIKATION MIT DEM LOGISTIK-SERVER VIA OPC UA Die PLCnext-Steuerungen sind über den Datenaustausch-Standard OPC UA direkt mit dem Logistik-Server von Servus Intralogistics verbunden, der die Logistiksteuerung und Transportplanung übernimmt. Jeweils beim Erreichen eines neuen Wegpunkts, der durch einen RFID-Transponder definiert ist, melden die Shuttles ihre Position auf dem Transportweg an den Logistik-Server. Treffen die Shuttles auf eine Weiche oder einen Fahrgassenheber, erhält der PLCnext-Controller AXC F 2152 über OPC UA eine neue Zielposition, führt diese aus und schickt den Transportroboter so zur entsprechenden Zielposition. Abschließend wird die neue Position des Betriebsmittels an den Logistik-Server zurückgemeldet. Im Kommissionierbereich scannen die AXC F 2152 die ankommenden Transportbehälter mithilfe eines Barcode-Scanners und senden die Identifikationsnummer über OPC UA an den Logistik- Server. Dieser erkennt den Transportauftrag und antwortet mit der nächsten Zielposition für das Shuttle. Aufgrund ihrer offenen Plattformarchitektur mit dem IEC- 61131-Laufzeitsystem und dem integrierten OPC-UA-Server bieten die PLCnext-Steuerungen gute Voraussetzungen zur Lösung dieser Aufgabe, denn sie können ohne zusätzliche Gateways via OPC UA Daten mit dem in der IT befindlichen Logistik-Server austauschen. Der in die PLCnext-Controller eingebaute Web- HMI-Server ermöglicht die Handbedienung vor Ort und zeigt Statusinformationen zur Anlage an. 01 SICHERHEITSLÖSUNG OHNE SAFETY-SPS Die funktionale Sicherheit der Anlagen wurde steuerungsübergreifend für das komplette AKL mit der Safetybridge Technology umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine netzwerk- und steuerungsunabhängige Sicherheitslösung, mit der sich sicherheitsgerichtete Signale über Standard-Profinet-Netzwerke übertragen und auswerten lassen. Die Technologie funktioniert ohne den Einsatz einer Sicherheitssteuerung, weil die Sicherheitslogik in den sicheren LPSDO-Ausgangsmodulen implementiert ist. Die lokalen sicheren Sensoren – z. B. Schutztürschalter, Lichtschranken oder Nothalt-Taster – werden in den jeweiligen Steuerungen mit sicheren Eingangsmodulen der Produktfamilie Axioline F erfasst und in der übergreifenden Safetybridge-Sicherheitslogik 01 PLCnext-Controller vom Typ AXC F 2152 steuern die Fahrgassenheber im AKL 02 Im Logistikzentrum kommen die PLCnext-Controller vom Typ AXC F 2152 zum Einsatz 02 www.foerdern-und-heben.de f+h 2022/01-02 19