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f+h fördern und heben 1-2/2022

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f+h fördern und heben 1-2/2022

02 03 04 Quelle:

02 03 04 Quelle: Andersom Testing/f+h Vom luftgefederten Fahrersitz (Grammer MSG65) aus bietet sich ein guter Blick über die Arbeitsumgebung. Die A-Säulen des Fahrerschutzdachs sind für einen 5-Tonner vergleichsweise schlank. Die Armaturen befinden sich in einer ergonomischen Höhe und sind dabei leicht abgeschrägt. Rechter Hand finden wir erfreulich viele Ablagefächer u. a. für Trinkbehälter. Ein Ablagefach scheint extra für Schutzbrillen ausgelegt zu sein, eine Möglichkeit, die wir bei einem Gabelstapler noch nicht gesehen haben. Ob dieses Fach tatsächlich dafür gedacht ist, wissen wir nicht. In der Regel ist der Bereich bei vergleichbaren Staplern mit geschlossener Fahrerkabine für die Bedieneinheit der Heizung vorgesehen. Unser Teststapler ist mit einem Haltegriff inkl. Signal-Hupe an der B-Säule des Fahrerschutzdachs ausgestattet. So finden wir zusätzlichen Halt und Kontrolle beim Rückwärtsfahren. Das Gegengewicht ist abgeschrägt, was die Sicht beim Rückwärtsfahren verbessert. Allerdings ist auf unserem Teststapler im mittleren Bereich des Gegengewichts ein großzügiges Ablagefach (optional) montiert, was die Sicht wieder einschränkt. Unser Vorschlag wäre, diese Ablagemöglichkeit auf der linken Seite zu platzieren. Zum Teststapler Abmessungen und technische Daten Länge bis zur Vorderseite des Gabelrückens Gerätebreite Hubmasthöhe (eingezogen) Rahmenhöhe Gabeln (L × B × T) Radstand Bodenfreiheit Überhang Vorderachse bis zur Vorderseite des Gabelrückens Überhang Rückseite Arbeitsgangbreite Maximal zulässige Traglast Lastschwerpunkt Maximale Hubhöhe Freihub 2 970 mm 1 450 mm 2 340 mm 2 340 mm 1 140 × 150 × 50 mm 2 090 mm 150 mm 540 mm 340 mm 4 273 mm 4 900 kg 500 mm 4 515 mm 1 463 mm Neigungswinkel Hubmast vorwärts/rückwärts 6° / 8° Antriebstechnik Antriebsleistung Fahrmotor Antriebsleistung Hubmotor Batteriespannung,-kapazität Reifen Hersteller 16 kW 34 kW 80 V, 930 Ah Alle Angaben basieren auf Recherchen und Messungen des Testteams und können Abweichungen zu den Herstellerangaben aufweisen HUBMAST: STEUERUNG, LEISTUNG UND DURCHSICHT Der dreiteilige Hubmast mit Freihub und Bolzoni-Seitenschieber bietet aufgrund der optimierten Anordnung der Schläuche und Ketten eine gute Durchsicht. Der gemessene tote Winkel (Sichtverlust in Zentimetern ab dem Boden bis in eine Hubhöhe von zwei Meter) ist mit 80 cm allerdings verhältnismäßig groß. Eine maßgebliche Ursache dafür ist die Kombination der Seitenschieber-Funktion mit einem stabilen Gabeltisch und einem nicht sichtoptimierten Lastschutzgitter. Die Hubmastfunktionen werden per Fingertipp-Hebel an der verstellbaren Armlehne elektrisch gesteuert. Die Steuerung könnte unserem Empfinden nach etwas präziser sein. Dem Hersteller zufolge ist dies eine Frage der Einstellung und lässt sich bedarfsgerecht anpassen. Die Hubgeschwindigkeiten mit und ohne Last sind die höchsten, die wir in unserer Testhistorie bei vergleichbaren Staplern aus diesem Segment gemessen haben. Die Hubmastdämpfung zwischen den Mastelementen und der Enddämpfung bei maximalem Hub ist mehr als ordentlich. Trelleborg GESCHMEIDIG UND INDIVIDUELL UNTERWEGS Im mittleren Bereich der Armatur befindet sich ein Farbdisplay, wie wir es bereits von anderen Mitsubishi-Staplern kennen. Alle maßgeblichen Informationen sind auf dem Monitor deutlich ablesbar, einschließlich der Gewichtsanzeige der Last auf der Gabel. Als Fahrer kann man mithilfe des Kontaktschlüssels aus zwei Betriebsmodi wählen: Eco und Pro. Nach Aussage des WERTUNG + Leistung + Agilität + Berechenbarkeit + Energiebilanz – Sichtkontrast Trittstufe – Erreichbarkeit des Schnallenfängers am Beckengurt – Präzision der Hubmaststeuerung – Sicht durch Gabeltisch/Lastschutzgitter 32 f+h 2022/01-02 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME Umgeschlagene Paletten in 8 Stunden Mitsubishi Edia XL Pro 314 05 02 Ergonomisch angeordnete Pedale im komfortablen Fußraum ermöglichen eine gute Steuerung, auch für groß gewachsene Fahrer Mitsubishi Edia XL Eco 278 03 Die Sichtminderung aufgrund des toten Winkels lässt sich mithilfe des optionalen Kamerasystems aufheben 04 Ablagemöglichkeiten sind reichlich vorhanden, das vermeintliche Fach für eine Schutzbrille könnte auch ein Platzhalter für die sonst übliche Bedieneinheit der Heizung sein 05 Der Hubmast wird mit Fingertipp-Hebeln gesteuert – die Werkeinstellung ist allerdings nicht präzise genug und sollte vom Servicemonteur optimiert werden Durchschnittswert Max-Modus 295 Herstellers ist der energieeffiziente Eco-Modus ideal für Anfänger, da er mehr Zeit für Manöver lässt, während der Pro-Modus mehr Leistung für erfahrene Fahrer zur Verfügung stellt. Für jeden Modus stellt der Servicemonteur bei Bedarf drei „basis-performance-curves“ individuell ein: „soft“, „mittel“ und „stark“. Bei unserem Teststapler ist der Eco-Modus auf „soft“ und der Pro-Modus auf „mittel“ eingestellt. Die verschiedenen Einstellungen wirken sich spürbar auf den Grad der Beschleunigung und den automatischen Abbremsvorgang beim Loslassen des Fahrpedals aus. Wie auch immer die Wahl des Betriebsprogramms ausfällt, in beiden Modi arbeitet der Mitsubishi sehr geräuscharm und lässt sich überaus geschmeidig steuern und fahren. Bei den ersten Testrunden ist uns diese Agilität schon beinahe zu viel des Guten, doch wir haben uns schnell daran gewöhnt. Auch wenn das Lenken federleicht vonstattengeht, ist die Kursbeständigkeit der Non-Marking-Reifen von Trelleborg hervorragend. Zudem ist das Fahrverhalten in den Kurven sehr berechenbar. Die automatische Geschwindigkeitsreduzierung ICS (Intelligent Cornering System) macht ihrem Namen alle Ehre. Und mithilfe des Einzelantriebs der Vorderräder dreht unser mächtiger Teststapler mühelos eine Pirouette um die eigene Achse. PRODUKTIVITÄT UND VERBRAUCH Für die Verbrauchs- und Leistungsmessung fahren wir in beiden Betriebsmodi: Den Eco-Modus kann man mit den Begriffen „beherrscht“ und „bescheiden“ am besten beschreiben. Die Beschleunigung ist unspektakulär und die maximale Fahrgeschwindigkeit liegt bei etwa 12 km/h. Beim Loslassen des Fahrpedals rollt der Stapler aus, sodass wir etwas abbremsen müssen. In diesem Fall ist die mittlere Einstellung die bessere Wahl. Trotz der etwas träge anmutenden Einstellung erzielen wir nahezu dieselbe Produktivität wie vergleichbare von uns getestete Stapler im Eco-Modus. Der Energieverbrauch des EDiA XL ist jedoch um 15 Prozent geringer als der Durchschnitt in diesem Staplersegment, wodurch die praktische Einsatzdauer des Staplers elf Stunden und 22 Minuten mit der maximal einsetzbaren Batterie (930 Ah/80 V) beträgt. Durchschnittswert Eco-Modus der von uns getesteten 5-Tonnen-Elektrostapler 280 Im Modus Pro scheint unser Testfahrzeug plötzlich „aufzuwachen“. Trotz der mittleren Einstellung sprinten wir in Rekordzeit über unseren Testparcours. Kein Gerät in unserer Testhistorie vergleichbarer Stapler war schneller unterwegs. Die maximale Fahrgeschwindigkeit mit Last erreicht gut 15,5 km/h. Wir sind wirklich sehr zügig aber dennoch unbesorgt unterwegs, denn die automatische Motorbremse macht hier einen guten Job. Aufgrund dieses Tempos und dem berechenbaren Fahrverhalten erzielen wir die höchste von uns gemessene Produktivität in diesem Gabelstaplersegment. Der Energieverbrauch liegt acht Prozent unter dem Durchschnittswert und ermöglicht eine praktische Einsatzdauer von sieben Stunden und 45 Minuten bei maximaler Batteriekapazität. TEST-FAZIT Mit der EDiA XL-Serie bringt Mitsubishi zeitgemäße, sehr dynamische und angenehm zu steuernde Gabelstapler auf den Markt. Auch unser Testkandidat der EDiA XL FB50CN ist geräuscharm, wendig und berechenbar unterwegs. Die Produktivität ist spitze und die Energiebilanz überzeugt. Unsere Verbesserungsvorschläge lassen sich zum größten Teil problemlos realisieren: eine präzisere Hubmaststeuerung, ein Verlängerungsstück auf dem Fänger des Beckengurts, sodass man ihn problemlos erreichen kann, etwas mehr Sichtkontrast auf der Trittstufe. Eine bessere Durchsicht durch den Gabeltisch und das Lastschutzgitter ist wohl nicht ohne Weiteres umzusetzen, wäre aber wünschenswert. Text und Fotos: Andersom Testing, Theo Egberts und Mark Dohmen Grafiken: VFV, Sonja Daniel www.foerdern-und-heben.de f+h 2022/01-02 33