BADISCHE STAATSBRAUEREI ROTHAUS: PALETTENKENNZEICHNUNG NACH DEM „REINHEITSGEBOT“ ÖKOLOGISCH UND ÖKONOMISCH STIMMT DIE BILANZ Im Südschwarzwald hat die Badische Staatsbrauerei Rothaus ihren Firmensitz. Seine hohe Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit zeigt das Unternehmen unter anderem durch die Nutzung von 100 Prozent regionalem Strom aus Wasserkraftanlagen, durch die Erzeugung von Solarthermie auf den Gebäudedächern – und durch den Einsatz des Schnur-Etikettiersystems Logomatic 920 PSCK von Logopak, das eine Palettenkennzeichnung im Sinne des „Reinheitsgebots“ ermöglicht. Laut Reinheitsgebot soll in Deutschland zum Brauen von Bier nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser verwendet werden und keine andere Zutaten. Übertragen auf die Kennzeichnungstechnik von Bierpaletten bedeutet dies, dass abfallvermeidende und umweltschonende Techniken und Materialien zum Einsatz kommen sollten – ohne „Zutaten“ wie Einweg-Kunststofffolien oder silikonbeschichtetes Trägerpapier. Ferner sollten die CO 2 -Belastungen für die Umwelt gering sein. Für die Badische Staatsbrauerei Rothaus war es daher nur konsequent und logisch, sich mit dem Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK und dem Einsatz von trägermaterialfreien Etiketten für eine durchgängig nachhaltige Eco-Labelling-Lösung zu entscheiden. Darüber hinaus erfüllt das System ökonomische Anforderungen an eine leistungsfähige und dem GS1-Standard entsprechende Palettenetikettierung. NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN FÜR DIE „ZÄPFLE-FAMILIE“ Seit dem Jahr 1791 wird in Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen im Hochschwarzwald, Bier gebraut. Ein Grund für diesen Standort waren die ergiebigen natürlichen Wasservorkommen. Noch heute gewinnt die Badische Staatsbrauerei Rothaus ihr Brauwasser aus betriebseigenen Quellen. Im Jahr 1956 begann die Erfolgsgeschichte der „Zäpfle-Familie“ mit einem Bier Pilsener Brauart – dem Tannenzäpfle. Bis heute sind weitere Zäpfle- Bierspezialitäten hinzugekommen; einige davon auch alkoholfrei. In einer schönen Landschaft gelegen, einer lebenswerten Umwelt verpflichtet und sich der Bedeutung reinen Brauwassers für die Qualität der Biere bewusst, bemühte sich das Unternehmen schon zu einem Zeitpunkt nachhaltig zu wirtschaften, als der Umweltschutzgedanke noch lange kein Allgemeingut war und gesellschaftlich nur eine untergeordnete Bedeutung innehatte. Dafür stehen unter anderem neben den eingangs bereits genannten Themen auch die Einführung von Umwelt- und Ener- 28 f+h 2023/01-02 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME 01 01 + 02 Mit dem Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK hat sich die Badische Staatsbrauerei Rothaus für eine Kennzeichnungslösung entschieden, die die Prozessschritte Ladungssicherung und Kennzeichnung vereint giemanagementsystemen sowie die Berücksichtigung von Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen in Produktionsanlagen und -prozesse. Das Schnur- Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK in Verbindung mit dem Einsatz von Linerless-Etiketten, die ohne silikonbeschichtetes Etiketten-Trägerpapier auskommen, erfüllt den ökologischen Anforderungskatalog der Brauerei auf ideale Weise; zumal die Systemlösung eine Transportsicherung und Kennzeichnung beladener Paletten in einem Arbeitsgang ermöglicht. „ALLES PALETTI“ MIT DEM SCHNUR- ETIKETTIERER LOGOMATIC 920 PSCK Mit dem Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK hat sich die Brauerei für eine Kennzeichnungslösung entschieden, die zwei Prozessschritte in einem vereint. Sie sichert die mit Bierkästen beladenen Paletten mit einer aus recycelten Textilfasern hergestellten, wiederverwendbaren Sicherungsschnur. Gleichzeitig erzeugt die Lösung in Echtzeit pro Palette zwei Etiketten, mit allen wichtigen Informationen aus dem IT-System von Rothaus, zum Beispiel der Nummer der Versandeinheit (NVE), der Artikelnummer, der Chargen-ID und dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), und bringt sie an der Sicherungsschnur an. Dabei wird das Etikett so über die Schnur geklappt, dass die Klebeseiten gegeneinander haften. Im End-of-Line-Bereich der Palettieranlage werden so bis zu 85 Paletten pro Stunde zweiseitig gekennzeichnet. Für den Druck und die Anbringung eines GS1-Etiketts werden nicht einmal zehn Sekunden benötigt. Die integrierte Höhenverstellung des Etikettiersystems mit einem Verfahrweg von 300 mm ermöglicht es, die Schnur und die Etiketten variabel in der gewünschten Höhe an der Palette anzubringen. Um die Voraussetzungen für eine durchgängige Identifikationssicherheit entlang der Lieferkette von der Brauerei in den Handel zu schaffen, werden die Codes und Klarschriften direkt nach dem Drucken auf Lesbarkeit verifiziert. Im Fall eines „bad read“ wird sofort ein Ersatzetikett erzeugt. Jeder fehlerfreie Lesezyklus wird mit den applikations- oder branchenrelevanten Daten über die LogoSoft-Software in das IT-System zurückgemeldet. Für nicht vollständig beladene Paletten nutzt der Anwender den Modus für das Restpaletten-Handling des Schnur-Etikettiersystems. Der Anlagenbediener erfasst die Menge der Bierkästen auf der Palette über das Touch-Display, entnimmt die gespendeten Etiketten und bringt sie an der Sicherungsschnur an. LINERLESS-ETIKETTEN MAXIMIEREN NACHHALTIGKEIT Dem Wunsch nach einer ökologiegerechten Kennzeichnung von Paletten wird das Schnur-Etikettiersystem auf vielfältige Weise gerecht. So ersetzt die Sicherungsschnur aus wiederaufbereiteten Textilfasern häufig zur Ladungssicherung verwendete Stretchfolien. Der Verbrauch von Kunststoff wird vollständig eliminiert und auch in der Kostenbilanz pro Palette schneidet die Schnur besser ab als die Folie. Darüber hinaus erleichtert das System die sofortige Mehrfachverwendbarkeit der Bierkästen: während das Abziehen von direkt auf dem Ladungsträger applizierten Etiketten oftmals unschöne und unhygienische Material- und Kleberreste hinterlässt, die aufwändig entfernt werden müssen, erzeugt das Schnur-Etikettiersystem keinerlei Rückstände. Noch mehr Nachhaltigkeit erreicht die Brauerei durch den Betrieb des Schnur-Etikettiersystems mit Linerless-Etiketten. Das Papier selbst ist FSC-zertifiziert und stammt somit aus verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern. Aufgrund ihrer Kaltsiegel-Beschichtung kommen diese Etiketten ohne silikonbeschichtetes Rückseitenmaterial aus. Dadurch entsteht kein Trägerpapier-Abfall. Ferner ermöglicht das Einsparen des Trägermaterials eine um 50 bis 60 Prozent höhere Lauflänge pro Etikettenrolle. Entsprechend seltener müssen die Rollen im Etikettiersystem gewechselt werden, was sich günstig auf die Anlagen- und Prozessverfügbarkeit der End-of-Line-Palettieranlage auswirkt. Zudem braucht Rothaus für das erforderliche Etikettiervolumen weniger Etikettenrollen zu beschaffen. Dadurch wird im Lager weniger Stellfläche für das Verbrauchsmaterial benötigt. Bei der physischen Beschaffung von Linerless-Etiketten wird zudem pro Karton oder Palette mehr nutzbares Etikettenmaterial anstatt Trägermaterial transportiert. Dies spart Aufwand und CO 2 -Emissionen in der Beschaffungs- und Nachschublogistik ein und verbessert den CO 2 -Fußabdruck. Autor: Patrick Petersen-Lund, Product Manager, Logopak Systeme GmbH & Co. KG, Hartenholm Fotos: Badische Staatsbrauerei Rothaus, Logopak Systeme www.logopak.de 02 www.foerdern-und-heben.de f+h 2023/01-02 29
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