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f+h fördern und heben 1-2/2023

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f+h fördern und heben 1-2/2023

PERSPEKTIVEN

PERSPEKTIVEN DATENANALYSE UND -AUSWERTUNG ALS BASIS FÜR ENTSCHEIDUNGEN DIE SUPPLY CHAIN AUF SOLIDE FÜSSE STELLEN Logistik und Lieferketten sind in hohem Maße von Konsistenz und Stabilität abhängig und zugleich unablässig Veränderungen ausgesetzt. Im Zusammenhang mit der Coronapandemie haben sich Störungen und Unterbrechungen der Lieferkette vervielfacht. Da sich diese Missstände negativ bis auf die Kundenebene und infolgedessen auf den Geschäftserfolg auswirken, wollen laut einer McKinsey-Studie aus dem Jahr 2020 mehr als 93 Prozent der befragten Führungskräfte die Flexibilität, Agilität und Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferketten ausbauen. Auf der Mikroebene sind Staus, Sperrungen und Umleitungen auf dem Transportweg tägliche Herausforderungen und müssen gegebenenfalls durch Routenanpassungen bewältigt werden. Wie gut das gelingt, hängt von der Erfahrung der Fahrer ab, von der Qualität der Informationen, die ihnen für Routenanpassungen zur Verfügung stehen respektive davon, wie schnell sie diese Informationen erreichen. Dass Lieferketten unter Druck geraten, weil sich Kaufgewohnheiten ändern oder Zulieferern Rohmaterialien fehlen, zeichnet sich ebenfalls auf der Mikroebene ab. Mikroanpassungen müssen daher nicht nur auf dem Transportweg vorgenommen werden, sondern über die ganze Lieferkette hinweg. Sie verhindern, dass sich kleine Störungen zu massiven Problemen auswachsen. Materialengpässe und Verzögerungen bei den Zulieferern sind Beispiele für Makroprobleme, die sich bereits auf der Mikroebene abzeichnen und auch dort bearbeitet werden können. Negative Entwicklungen auf der Mikroebene gilt es, frühzeitig zu erkennen, sodass die Unternehmen gegensteuern können. VON DER MIKRO- ZUR MAKROEBENE Um bei Steuerungsprozessen die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sind alle am Logistik- und Lieferkettenmanagement Beteiligten – von der Geschäftsleitung bis zu den Transporteuren – darauf angewiesen, dass sie zur richtigen Zeit die passenden Informationen erhalten. Die Fülle von Daten ist dabei 40 f+h 2023/01-02 www.foerdern-und-heben.de

PERSPEKTIVEN STABILE LIEFERKETTEN BRAUCHEN EINE ZUVERLÄSSIGE DATENBASIS nicht das Problem. Sie fallen über die ganze Lieferkette von der Produktion über die Lagerhaltung bis zur Transportlogistik an. Und datengestützte Erkenntnisse sind seit Jahrzenten das „Lebenselixier“ der Branche. Allerdings sind einer Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte zufolge 67 Prozent der befragten Führungskräfte nicht mit der Nutzung von Daten aus ihren Analysesystemen zufrieden. Eine ähnlich gelagerte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG führt dieses Phänomen auf die mangelnde Zuverlässigkeit der Daten zurück. Angesichts widersprüchlicher Ergebnisse sagen viele Führungskräfte, dass sie kein großes Vertrauen in die Daten ihres Unternehmens haben. Aus diesem Grund geben 67 Prozent der CEO an, dass sie Entscheidungen stattdessen auf der Grundlage ihrer Intuition treffen. MASSNAHMEN ZUR STÄRKUNG DES DATENFUNDAMENTS Die Grundvoraussetzung für das Arbeiten im Bereich der Datenwissenschaft besteht darin, eine Aufgabe bis zu dem Punkt zurückzuführen, an dem Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Daten noch sichergestellt sind, um die Datenbasis dann von diesem Punkt aus neu aufzubauen. Denn es kann eine Mikro- zu einer Makrolösung hochgerechnet, aber nur selten eine Makrolösung auf einen kleineren Maßstab verdichtet werden. Eine zuverlässige Datenbasis, mit der die Supply-Chain-Spezialisten eine widerstandsfähigere Lieferkette realisieren, muss also auf der Mikroebene beginnen. Damit Unternehmen dieses Ziel erreichen, gilt es, drei Faktoren zu beachten: n Datensilos auflösen Dass die Daten nicht mehr nur im Kopf der Fahrer oder der Lagerleitung gespeichert sind, dafür hat die Digitalisierung die Grundlage geschaffen. Denn eine Digitalisierung der Supply Chain verlangt, dass alle verfügbaren Informationen aus ihren „Silos befreit“ und zusammengeführt werden müssen. Dazu zählen Daten zur Transportlogistik, Daten aus Produktion und Lagerhaltung sowie Kunden- und Lieferantendaten. Denn nur dann, wenn die Informationen in einen größeren Kontext gesetzt werden können, lassen sich Zusammenhänge erkennen, die auf Schwachstellen oder auch Optimierungspotenzial verweisen. Und letztendlich sind es Erkenntnisse aus genau diesen Zusammenhängen, die dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten und die Widerstandskraft der Lieferketten zu stärken. n Datenanalysen an die Teams geben Der wahre Wert der Daten zeigt sich, wenn die Verantwortung für die Datenanalysen nicht mehr ausschließlich bei den Datenwissenschaftlern liegt, sondern dezentralisiert und auf die Teams übertragen wird. Diejenigen, die am nächsten an den Herausforderungen dran sind und sie täglich mit ihrem analytischen Verstand, ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung bewältigen, müssen in die Lage versetzt werden, diese mithilfe von Datenanalysen zu lösen. Das stellt sicher, dass auch Informationen einfließen, die an anderer Stelle vielleicht übersehen werden, und verbessert die Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Daten für das ganze Unternehmen. n Die richtigen Tools einsetzen Geeignete Tools für Datenanalysen durch die Teams sind intuitiv bedienbare Low-Code-/No-Code-Plattformen. Sie helfen den Mitarbeitern, große Datenmengen auszuwerten, was auf manuelle Weise zeitaufwendig und somit nicht wirtschaftlich wäre. Für deren Bedienung benötigen die Mitarbeiter zwar Schulungen, nicht aber die Ausbildung auf dem Level von Datenwissenschaftlern. Mithilfe der Plattformen können die Unternehmen „klein“ anfangen und das erforderliche Know-how über alle Teams und Prozesse hinweg langsam aufbauen. Indem die Datenteams regelmäßig Störungen auf der Mikroebene bearbeiten, können sie ihre Datenkompetenz stärken und ihren Aufgabenbereich erweitern. Datenanalysen über alle Abschnitte der Lieferkette hinweg lassen ein schlüssiges und vollständiges Bild über die Ursachen von Störungen und über kritische Punkte entstehen. Die Unternehmen können aussagekräftige Risikoprofile erstellen und das Makrorisiko in der Lieferkette über die Entscheidungsfindung nach dem bisher oft zu Rate gezogenen Bauchgefühl mindern. Foto: vectorfusionart – stock.adobe.com Autor: Gib Basset, Director of Solutions Marketing, Supply Chain, Alteryx www.alteryx.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2023/01-02 41