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f+h fördern und heben 10/2017

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f+h fördern und heben 10/2017

RUBRIZIERUNGSEBENE

RUBRIZIERUNGSEBENE PERSPEKTIVEN CLEVERE WEGE DER FINANZIERUNG FÜR MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN Je nach Branche, Firmengröße und Anlass stehen verschiedene Wege der Kapitalbeschaffung offen. Allerdings klopfen die meisten Unternehmer auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten noch immer bei ihrer Hausbank an. Oberstes Credo in Finanzierungsfragen sollte aber sein: Auch die alternativen Finanzierungslösungen gewinnen ergänzend zum klassischen Kredit zunehmend an Bedeutung. Daher sollten für einen größtmöglichen finanziellen Handlungsspielraum mehrere Geldgeber und Modelle eingebunden werden. Ohne Moos, nix los? Unternehmer können dieses Sprichwort sicherlich nicht mehr hören. Dennoch beschreibt es mit seinen vier Worten, wie die Realität im Business-Alltag aussieht. Für krisengebeutelte Unternehmen ein Reizthema, sollten selbst Geschäftsführer erfolgreicher Unternehmen nicht die Hände heben. „Fakt ist: Ob Gründung, Wachstum, Nachfolge, Restrukturierung oder Sanierung – Liquiditätsbedarf gibt es in jeder Phase“, so Werner Weiß, Geschäftsführer von Tec7, München. „Der richtige Mix an Finanzierungsalternativen hilft, flüssig zu bleiben.“ FACTORING: VERKAUF VON FORDERUNGEN Zu einem sehr beliebten Modell für Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen an gewerbliche Kunden erbringen, gehört das Factoring. Ein Vorteil von Factoring als alternative Finanzierungs- lösung: Der Zugang zu Kapital wird weniger von der Eigenkapitalquote und der Bonität abhängig gemacht. Viele Mittelständler nutzen diese Variante auch in Kombination mit dem Bankkredit. Unter Factoring versteht man den fortlaufenden Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen an eine Factoring- Gesellschaft. Sprich: Nach Lieferung der Ware und dem Stellen der Rechnung reicht das Unternehmen eine (elektronische) Kopie bei der Factoring-Gesellschaft ein. Diese überweist wiederum den Betrag abzüglich einer Factoring-Gebühr innerhalb von ein bis zwei Werktagen an das Unternehmen – völlig unabhängig von langen Zahlungszielen oder einer schlechten Zahlungsmoral der Kunden. Die Liquidität wird sofort gestärkt und eigene Verbindlichkeiten lassen sich zeitnah begleichen oder Investitionen stemmen. Beim klassischen Full-Service-Factoring übernimmt die Gesellschaft darüber hinaus das Ausfallrisiko der Forderung und alle Verwaltungsfunktionen, die mit der Forderung im Zusammenhang stehen – so z. B. das Forderungsmanagement inklusive dem Mahnwesen. In der Praxis gibt es zahlreiche Modelle, je nach Anforderungen und Gegebenheiten im Unternehmen: Full-Service- und Inhouse-Factoring, offenes und stilles Factoring, echtes und unechtes Factoring. Fest steht, dass es für jedes Unternehmen das passende Factoring-Modell gibt. Hat das Unternehmen z. B. unter seinen Kunden einige Schnellzahler, so lässt er diese beim „Ausschnittfactoring“ einfach außen vor und spart damit die Kosten in Form der Factoring-Gebühren. LAGERFINANZIERUNG: DIREKTE LIQUIDITÄT AUS LAGERBESTAND Diese Form der Finanzierung lässt sich ergänzend zum Factoring einsetzen und ist aufgrund niedrigerer Zinsen als Alternative zum klassischen Kontokorrentkredit sehr beliebt. Neben dem Handel und Großhandel eignet sich diese Form der Finanzierung ebenfalls für produzierende Unternehmen, die mit einem hohen Lagerbestand an Fertigwaren und Rohstoffen operieren. Dies betrifft z. B. auch die Branchenzweige, die Rohstoffe bis zum Beginn des Erzeugungsprozesses bevorraten müssen oder Fertigware bis zur Auslieferung auf Lager haben. 38 f+h 2017/10 www.foerdern-und-heben.de

PERSPEKTIVEN Bei der Lagerfinanzierung wird gebundene Liquidität aus dem Lagerbestand aktiviert. Frisches Kapital wird in Höhe von einem bestimmten Prozentsatz des Einkaufspreises vom Lagerbestand bereitgestellt. Wie hoch der Prozentsatz bzw. der Kreditrahmen ist, richtet sich nach der Art der zu finanzierenden Ware. Neben den DER RICHTIGE MIX AN FINANZIERUNGSALTERNATIVEN HILFT, FLÜSSIG ZU BLEIBEN günstigeren Konditionen als bei einer Hausbank zeichnet sich diese Form der Finanzierung durch Flexibilität aus: Wächst der Lagerbestand, findet eine Neubewertung statt und der Kreditrahmen wird dementsprechend erhöht. Kapital ist aber nicht nur in Form von Rohstoffen und produzierten Waren gebunden, sondern auch in Form von Maschinen. Auch diese stillen Reserven lassen sich heben und daraus zusätzliche Liquidität gewinnen – mit dem „Sale & Lease Back“-Verfahren. „SALE & LEASE BACK“ – FÜR FUNGIBLE UND MOBILE MASCHINEN Für das produzierende Gewerbe ist „Sale & Lease Back“, kurz SLB, eine weitere Form der alternativen Finanzierung. Im Rahmen entsprechender Verträge werden gebrauchte Maschinen und Anlagen an den jeweiligen SLB-Anbieter veräußert und direkt zurückgeleast. Der Kaufpreis wird sofort an das Unternehmen ausgezahlt und steht dem Unternehmen für Investitionen zur Verfügung. Die Maschinen verbleiben im Unternehmen und lassen sich ohne Unterbrechung gegen Zahlung einer Leasinggebühr weiter nutzen. Am Ende der Vertragslaufzeit besteht die Möglichkeit, die veräußerten Maschinen wieder zu erwerben. Die Bonität des produzierenden Unternehmens ist zweitrangig, entscheidend ist die Werthaltigkeit und Fungibilität der Maschinen. Aus diesem Grund kommt diese Form der Finanzierung auch in Phasen wirtschaftlicher Engpässe oder in der Insolvenz zum Einsatz, da Banken aufgrund der schlechten Bonitäten bei der Kreditvergabe weniger handlungsfähig sind. BETEILIGUNGSKAPITAL: KAPITAL UND IMPULSE MIT EINEM SCHLAG Diese Form der Finanzierung ist eher in der Start-up-Szene bekannt, eignet sich aber auch für bereits am Markt etablierte Unternehmen, die expandieren wollen. Das Prinzip ist einfach: Beteiligungsgesellschaften stellen über einen Zeitraum von mehreren Jahren Kapital zur Verfügung. Unterschieden wird zwischen der offenen und stillen Beteiligung. Im Fall der offenen Beteiligung werden Anteile übernommen. Im Gegenzug erhält die Beteiligungsgesellschaft für die Dauer der Kapitalbereitstellung einen Gesellschafterstatus. Bei der stillen Form hingegen erhält der Investor keine Anteile. Somit ähnelt die stille Form einem klassischen Kredit mit Laufzeit und Zinsen. Zusätzlich wird eine mögliche Gewinnbeteiligung festgelegt. Da das Kapital bilanztechnisch als Eigenkapital betrachtet Ablauf Factoring Forderungsverkauf und Zusenden Kopie der Rechnung Auszahlung Forderungsbetrag abzüglich Factoringgebühr Unternehmen aus der Sicherheitsbranche Factoringgesellschaft Zahlung des Rechnungsbetrages auf Konto der Factoringgesellschaft Forderungsmanagement und Mahnwesen Debitor bzw. Kunde des Unternehmens Erbringung der Sicherheitsdienstleistung und Übersenden der Rechnung (evtl. mit Abtretungsvermerk) AMP MISER 2.0 50 % ENERGIEERSPARNIS, 0% EXTRAKOSTEN Energiesparende AmpMiser Bänder bewähren sich Tag für Tag in Logistikzentren und Gepäckförderanlagen. Die neue Generation bietet Ihnen jetzt: ■ ■ ■ Bis zu 50 % Energieeinsparung und CO 2 -Reduktion Dauerhaft deutlich reduzierter Reibwert auch bei verzinkten Gleittischen Keine weiteren Änderungen an der Anlage erforderlich belting Forbo Siegling GmbH · D-30179 Hannover · www.forbo-siegling.de · siegling@forbo.com >> Besuchen Sie uns: Halle 5, Stand 974 Siegling – total belting solutions