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f+h fördern und heben 10/2019

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f+h fördern und heben 10/2019

SYSTEMINTEGRATION

SYSTEMINTEGRATION ERFORDERT NEUE TECHNOLOGIEEBENE Vor etwa 1,5 Jahren präsentierte das Unternehmen Tente mit dem E-Drive eine Anfahrhilfe für Handschiebewagen. Wir wollten wissen, wie die Entwicklungsgeschichte des Systems fortgeschrieben wurde und so haben wir uns erneut auf nach Wermelskirchen gemacht – und der Weg hat sich gelohnt. Die elektronisch gesteuerte Anfahrhilfe E-Drive ermöglicht es, Lasten bis 1 000 kg effizienter und gesundheitsschonender zu bewegen. Mithilfe des Systems ausgestattete Handschiebewagen setzen sich auf Knopfdruck sanft in Bewegung, ohne dem Bediener Rücken und Muskeln zu strapazieren. Und da man sich auf Erfolgen in Wermelskirchen nicht ausruhen wollte, ging die Arbeit an der Anfahrhilfe in der Zwischenzeit fleißig weiter. Ergebnis der Anstrengungen ist eine smarte Lösung in Form eines modularen Baukastens, genannt E-Drive ultimate. „Wir haben unseren E-Drive auf eine andere Technologieebene gestellt“, erläutert Oliver Heyne, Director of Business Development bei Tente, im Gespräch mit der f+h-Redaktion. „Dies geschah vor dem Hintergrund, die Voraussetzungen für eine Systemintegration zu schaffen.“ Somit würden sich für Werkstattwagen, Handschiebewagen sowie Trolleys und Sequenzwagen im Hinblick auf Ergonomie und Effizienz entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten erschließen lassen. Äußerlich nicht zu erkennen: ein mit der E-Drive-ultimate-Anfahrhilfe ausgestatteter Handschiebewagen 32 f+h 2019/10 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME Oliver Heyne (r. im Bild), Director of Business Development bei Tente, im Gespräch mit f+h-Chefredakteur Winfried Bauer: „Mit dem E-Drive ultimate wollen wir bestehende Industrieprozesse pragmatisch verbessern helfen“ Dafür weitete der Hersteller die Kompetenzfelder z. B. in der Sensorik und Aktorik aus. Das Unternehmen nutzt im Rahmen des Baukastens industrieerprobte Produkte und setzt auf eine Gleichteilestrategie. Wichtige Kernfähigkeiten behält Tente in eigener Hand und erweitert sein Geschäftsfeld vom Hersteller zum Systemintegrator. BÜRSTENLOSER ANTRIEB Der E-Drive ultimate unterscheidet sich von der ursprünglichen Anfahrhilfe vor allem durch eine neue Antriebstechnologie, die der Einsatzvielfalt und dem Komfort zugutekommt. Der bürstenlose Antrieb ist sanfter und komfortabler als sein Vorgänger. Schlupf und Anpresskraft lassen sich genauer kontrollieren. Über ein verbessertes Getriebe unterstützt der E-Drive ultimate die Verzögerung und ist für bestimmte Einsatzfälle mit einer aktiven Bremse verfügbar. Ließen sich bis dato 1 000 kg nur mit einer doppelten Anfahrhilfe transportieren, gibt es nun einen leistungsstärkeren Einzelantrieb. Bei der Steuerung entschied sich Tente für eine kundennahe, in der Industrie weit verbreitete Steuerung, die gängige Sensorik standardmäßig unterstützt. Damit lassen sich Anfahrverhalten, Geschwindigkeiten, Charakteristik der Raupensteuerung, Verzögerung oder Bremsverhalten, Laserscanner für Gefahrerkennung sowie Haltepunkte applikationsbezogen integrieren. Produktivität des Werkers gesteigert und ihm die Arbeit erleichtert. Mithilfe von Optionen wie Wireless-Steuerung oder per E-Drive angetriebene Bockrollen für höhere Gewichte ließe sich für den Anwender ein Mehrwert generieren. WB Fotos: Tente, Karte auf S. 33: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap, Lizenz: ODbL 1.0 www.tente.com INDIVIDUALISIERBARE HANDBEDIENEINHEITEN Die Handbedieneinheiten des E-Drive ultimate lassen sich gemäß den Anforderungen des Betreibers anpassen. Bei Bedarf kann im laufenden Betrieb ein normaler Handschiebewagen in eine elektrifizierte Variante umgewandelt werden: Dazu wird der Standard- Haltebügel um eine mechatronische Handbedieneinheit des E-Drive ultimate ergänzt und der Antrieb sowie die Batterie per „Plug & Play“ angebracht. So lässt sich eine bislang rein manuelle Flotte von Handschiebewagen bedarfsgerecht elektrifizieren. Für definierte Einsätze hat Tente verschiedene Setups für den E-Drive ultimate entwickelt. Ist der Raum in einer Produktionsoder Montagestätte z. B. begrenzt, kann dies die beidseitige Bedienung der geschobenen Transportgestelle erforderlich machen. Um für diese Aufgabenstellung eine Lösung parat zu haben, ergänzt der Hersteller das Portfolio um eine Handbedienkomponente; somit lassen sich die Gestelle von vorn und von hinten ansteuern. Heyne: „Mit dem E-Drive ultimate wollen wir keine erst in ferner Zukunft liegende Revolution erreichen, sondern aktuell bestehende Industrieprozesse pragmatisch verbessern helfen.“ So werde die