PRODUKTE UND SYSTEME MAXIMALE FLEXIBILITÄT BEIM PALETTENTRANSPORT Auf Knopfdruck und ohne manuelle Eingriffe vom Wareneingang bis zur Produktion? Das ist bei dem Löninger Unternehmen Schne-frost seit dem vergangenen Jahr zur Realität geworden. Ab sofort werden die Rohstoffe zwischen dem neuen Wareneingangslager und der Produktion mithilfe einer ganzheitlichen Förderanlage der Haro Anlagen- und Fördertechnik GmbH völlig automatisiert und effizient transportiert. Dabei ist die Beförderung über eine Feuerwehrzufahrt hinweg mithilfe einer Förderbrücke nicht die einzige Besonderheit, die die Förderanlage aufweist. Nicht einmal ein halbes Jahrhundert hat es gedauert, bis das Unternehmen aus einem einfachen Lebensmittel – der Kartoffel – einen Superstar gemacht hat. Was in den 1950er-Jahren mit einem Großhandel für Saat- und Speisekartoffeln begonnen hat, ist heute ein innovativer Produktionsbetrieb für tiefgefrorene Kartoffel- und Gemüsespezialitäten. Von der allseits bekannten Pommes frites über Kroketten und Stampfkartoffeln bis hin zu Kartoffelklößen und Schupfnudeln gibt es die Kartoffel bei Schne-frost in all ihren denkbaren Formen, Größen und Geschmäckern. Seit seiner Gründung durch den damaligen Agrarwirt Ernst Schnetkamp ist das Unternehmen stetig gewachsen und blickt heute auf ein Werksgelände mit einer Größe von mehr als 100 000 m² – ausgestattet mit modernen Produktionstechnologien der Nahrungsmittelindustrie. Mit selbiger Intention und einem Ausbau seiner Produktionsstraßen wandte sich das Unternehmen im Jahre 2019 an den Fördertechnikhersteller Haro: Zur Anbindung ihres neuen Rohstofflagers an die Produktion war Schne-frost auf der Suche nach einer Förderanlage, die das neue Lager mit dem Bestandsgebäude verknüpft. Die Herausforderung: Eine Feuerwehrumfahrt zwischen den beiden Gebäuden durfte zum Transport der Rohstoffe nicht beeinträchtigt werden. Eine Schwierigkeit, für die Thorsten Koopmann als Vertriebs-Gebietsleiter vom Intralogistik-Hersteller Haro das passende Lösungskonzept ausarbeitete: Zwei Vertikalförderanlagen und eine Strecke aus Gliederbandförderern sollten die Distanz ebenso wie die Höhenunterschiede zwischen den Gebäuden überwinden und der Forderung eines automatisierten Transports gerecht werden. „Der Kunde hatte außerdem den Wunsch, die Rohstoffe nicht nur in eine Richtung – vom Wareneingang zur Produktion – zu transportieren, sondern auch wieder in die entgegengesetzte Richtung“. Schließlich sollten die nicht verbrauchten Rohstoffe wieder zurück ins Rohstofflager gelangen. GLIEDERBANDFÖRDERER VERMEIDET UMPALETTIEREN Bei den Fördergütern handelt es sich allerdings nicht ausschließlich um die gängigen und genormten Palettenausführungen, wie Koopmann betont: „Wir haben hier unterschiedliche Paletten aus aller Welt mit ganz individuellen Maßen, Materialien und Kufen- beziehungsweise Fußausprägungen im Einsatz.“ Ein Grund 20 f+h 2021/10 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME 01 02 03 01 Der Gliederbandförderer ermöglicht Flexibilität beim Fördergut 02 Über eine Hubtisch-Gliederbandkombination lassen sich die Paletten bodeneben aufgeben. Mechanische Zutrittsschranken sorgen für Sicherheit 03 Die Übergabe in den Vertikalförderer findet automatisiert statt dafür, dass auch bei der Auswahl der Förderanlage ein geschultes und erfahrenes Auge notwendig sei. „Diese Paletten können nicht über übliche Rollenbahnen- oder Kettenfördereranwendungen transportiert werden“, weiß der Gebietsleiter und empfahl dem Nahrungsmittelhersteller – um lästiges Umpalettieren zu vermeiden, einen Gliederbandförderer. Der Gliederbandförderer ermögliche Flexibilität beim Fördergut und eliminiere Problemstellen, die den Materialfluss ins Stocken geraten lassen könnten, wenn die Fördergüter aufgrund ihrer Ausführung oder eventueller Beschädigungen nicht für einen prozesssicheren Transport geeignet sind. Doch wie gelangen die Paletten vom Wareneingang nun konkret in die Produktion? Mithilfe einer Hubtisch-Gliederbandkombination geschieht die Aufgabe des Förderguts auch mit einem Standard-Hubwagen ohne Hochhub bodeneben, sodass keine Differenzen zwischen Hub und Gliederband überwunden werden müssen. Feste und robuste Modularbänder versprechen Langlebigkeit – selbst bei unebenen Fördergütern. Eine Schleuse, die mit zwei mechanischen Zutrittsschranken ausgestattet ist, schafft die Voraussetzungen für die Sicherheit der dort tätigen Mitarbeiter und verhindert ein Übertreten in den Gefahrenbereich. Zusätzlich sorgt eine Konturenkontrolle dafür, dass die maximalen Überstände von 200 mm pro Seite nicht überschritten werden und Beschädigungen an den Förderanlagen und damit einhergehende Unterbrechungen im Materialfluss gänzlich ausgeschlossen werden können. Und auch die Schwenkstationen zur Umlenkung der Fördergüter weisen eine Besonderheit auf: „Dadurch, dass der Drehpunkt der Schwenkstation außermittig positioniert ist, dreht die Schwenkstation bündig bis vor das Gliederband ohne Lücken und Abstände“, weiß Koopmann. Die Übergabe in den Vertikalförderer findet gänzlich automatisiert statt: Vom Gliederbandförderer lassen sich die Transportgüter unmittelbar in den Lastenaufzug übergeben. Der Senkrechtförderer überwindet die Höhendifferenz vom Lager bis in die Brücke problemlos und übergibt die Paletten anschließend wieder an den Gliederbandförderer in der Brücke. Auch hier findet der Transport bis zum zweiten Vertikalförderer vollkommen automatisiert statt. Mithilfe des zweiten Senkrechtförderers gelangen die Fördergüter dann wieder in die untere Ebene der Produktion. Derselbe Vorgang ist auch in der umgekehrten Richtung möglich. Konzipiert ist die Anlage auf einen Dreischichtbetrieb und eine Leistung von ca. 50 Paletten pro Stunde. Die Wegstrecke von allen Paletten aufsummiert ergibt, sich eine Distanz von mehreren Kilometern pro Tag. ZUKÜNFTIGE ERWEITERUNGEN KONZEPTIONELL BERÜCKSICHTIGT Ein Konzept, das die Schne-frost-Gruppe gänzlich überzeugt hat. Nicht nur, dass die Haro-Gruppe einen vollumfänglichen Service – von der Planung bis hin zur Montage und elektrischen Inbetriebnahme – aus einer Hand anbietet, auch nach der Installation steht dem Betreiber die Expertise des Fördertechnikherstellers in Form von Ersatzteilbestellungen und regelmäßigen Wartungen zur Verfügung. Ebenso lässt sich die Förderanlage jederzeit flexibel erweitern oder ergänzen, schließlich bieten die Einzelkomponenten die Möglichkeit, aneinander gebaut werden zu können. Eine Option, die sich der Nahrungsmittelhersteller in Zukunft gern offenhält, bietet das Betriebsgelände noch jede Menge Potenzial zur Erweiterung. Fotos: Haro www.haro-gruppe.de WWW.VARIOGATE.COM info@haagh-protection.com VARIOGATE www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/10 21
Laden...
Laden...
Laden...