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f+h fördern und heben 11/2015

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FLURFÖRDERZEUGE I

FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST Mit stimmigem Leistungsprofil!? Der Elektro-Dreiradstapler B20T-7 von Doosan unter Testbedingungen Doosan lanciert in Europa momentan seine neue 7er-Serie an Elektrostaplern. Dabei lautet die Devise des koreanischen Herstellers: „Good Value for Money“. Wir testen aus der Serie den Dreiradstapler vom Typ B20T-7 mit einer Tragfähigkeit von bis zu zwei Tonnen und überprüfen den „Slogan“ in puncto Leistung. Koreanische Flurförderzeughersteller passen ihre Produkte zunehmend den Ansprüchen europäischer Betreiber an. Auch Doosan folgt diesem Trend und bringt mit den Staplern der neuen 7er-Serie kompakte Geräte mit komfortablem Setup auf den Markt. Die Baureihe umfasst Drei- und Vierradstapler mit Tragfähigkeiten von 1,5 bis zwei Tonnen. Was beim ersten Hinsehen auffällt: die Flurförderzeuge fallen „großzügiger“ aus als die Vorgängermodelle aus der 5er-Serie. Diese waren vom Design her noch auf den Körperbau koreanischer Fahrer abgestimmt und für die Statur eines durchschnittlichen Mitteleuropäers etwas zu gering bemessen. Kompakt und modern Mit einer orange und anthrazitgrauen Farbkombination hat der Hersteller unserem Teststapler, dem B20T-7, ein frisches äußeres Erscheinungsbild verpasst. Doch überzeugen uns auch die technischen Features? Wir starten den Test wie gewohnt mit dem Einstieg in den Arbeitsbereich. Dieser präsentiert sich trotz kompakter Konzeption des 48-V-Staplers recht komfortabel (Bild 01). Die Trittstufe ist nur wenig niedriger als die Bodenplatte positioniert und mit einem rutschhemmenden Edelstahlgitter versehen. Der Abstand zwischen dem Fahrersitz und dem Schutzdach entspricht der Norm. Allerdings fällt die Distanz zwischen Sitzfläche und Bodenplatte etwas geringer als bei „europäischen“ Staplern aus, was wir aber nicht als störend empfinden. Das Platzangebot über der Bodenplatte ist ausreichend und die Pedale sind im richtigen Winkel gut bedienbar angeordnet. Um das Platzangebot in der Kabine zu vergrößern, hat der Hersteller ein kleineres und moderneres Lenkrad auf die stufenlos verstellbare Lenksäule montiert (Bild 02). Unserer Meinung nach könnte hier womöglich durch den Umstieg von einer hydraulischen Lenkung auf ein elektrisches Lenksystem mit schlankerer Lenksäule noch zusätzlich Platz gewonnen werden. Doosan Europe hat die neue Staplerserie mit modernen Fahrersitzen ausgerüstet. Diese Ausstattung entspricht dem vom europäischen Markt geforderten Komfort. Unser Teststapler ist dabei mit einer soliden und verstellbaren Armlehne mit individuellen Fingertipphebeln ausgestattet (Bild 03) – mechanische Hebel sind ebenfalls erhältlich. Die Verstellbarkeit der Armlehne ist in der am häufigsten verwendeten Position (nach vorne) etwas knapp bemessen und könnte unserer Meinung nach umfangreicher ausfallen. Im entspannten Zustand erreicht der Zeigefinger der rechten Hand nicht wie erwartet den Hub-/Senkhebel, sondern den Neigehebel. Zugegebenermaßen ist die Armlänge unseres Testfahrers überdurchschnittlich groß, dennoch bleibt 32 f+h 11/2015

STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE Hubgeschwindigkeit mit 1 630 kg Last (in cm/s) Fahrgeschwindigkeit mit 1 630 kg Last (in km/h) Beschleunigung über 27,2 m (in m/s) Prakt. Einsatzdauer bei max.Batteriegröße (in h:min) Doosan B20T-7 High 31,88 16,36 9,5 07:50 Doosan B20T-7 Standard 26,84 12,95 9,7 08:23 Doosan B20T-7 Economy 25,27 10,86 10,7 09:43 Durchschnittswert der bisher von uns getesteten 1,5- bis 1,8-t-Elektrostapler 45,02 14 9,19 07:52 die Position gewöhnungsbedürftig. Trotz dieser Umstände sind die Hubmastfunktionen präzise steuerbar. Der Fahrtrichtungsschalter lässt sich mit dem Daumen komfortabel bedienen und ermöglicht einen zügigen Fahrtrichtungswechsel. Rechts neben dem Fahrersitz sind Ablagefächer, eine Papierklemme und Becher halter zu finden (Bild 04), die allerdings bei der Variante mit Armlehne etwas schwierig zu erreichen sind. Im Bereich der Ablagemöglichkeiten wurden 12 V (10 A) und USB (1 A) Anschlüsse zum Aufladen von elektrischen Geräten und Mobiltelefonen als Standard integriert. Robuste Bauweise In Bezug auf die Verarbeitung schneidet der B20T-7 gut ab. Das Fahrgestell und das Schutzdach sind stabil und funktionell, auch der Mast ist solide gebaut, ohne dabei plump zu wirken (Bild 05). Die Ketten und Schläuche sind ordentlich in den Hubmastprofilen untergebracht, eine übermäßige Torsion oder gar ein Schaukeln des Triplex-Masts lässt sich nicht feststellen. Beim Aus- und Einfahren macht die Mastdämpfung einen vorbildlichen Eindruck. Eine zusätz liche Gabeldämpfung auf dem niedrigsten und höchsten Niveau halten wir hier noch für eine ideale Ergänzung. Weitere hervorzuhebende Merkmale sind u. a. das Guardian-Stability-System (GSS), das die Fahrgeschwindigkeit in den Kurven überwacht und den Neigungswinkel des Hubmasts in größeren Hubhöhen begrenzt. Mit der Electric-Parking-Brake (EPD) 01 Das rutschhemmende Edelstahlgitter und die große Bodenplatte sorgen für einen sicheren Einstieg 02 Aufgrund des kleineren Lenkrads ergibt sich mehr Bewegungsfreiheit im Arbeitsbereich 04 Neben dem Fahrersitz ist ausreichend Stauraum vorhanden − ein 12-V- und ein USB-Anschluss zählen zur Standardausstattung 03 Mithilfe der Fingertipphebel lässt sich der Hubmast präzise steuern f+h 11/2015 33