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f+h fördern und heben 11/2020

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f+h fördern und heben 11/2020

PERSPEKTIVEN WIE FINDE

PERSPEKTIVEN WIE FINDE ICH DEN RICHTIGEN SAP EWM-IMPLEMENTIERUNGSPARTNER? Für Ende 2027 ist die Wartung und der Support für die Komponente Warehouse Management (WM) von der SAP SE abgekündigt. Bei vielen Unternehmen ist die Entscheidung vor diesem Hintergrund zu Gunsten des Nachfolgeprodukts, dem SAP Extended Warehouse Management (EWM) bereits gefallen. Damit ist der erste Schritt getan. Der nächste Schritt ist jedoch eine Herausforderung, denn das Produkt wird nicht nur vom Softwareanbieter und Lizenzgeber selbst vertrieben, sondern über eine Vielzahl von Implementierungspartnern angeboten. Die Auswahl des richtigen Partners ist für den Projekterfolg von entscheidender Bedeutung. Partnerstatus und Kundenstruktur Kundenservice Innovationsgrad Globale Verfügbarkeit Projektvorgehen und Projektstrukturen Anbindung an Non-SAP-ERP-Systeme Verfügbarkeit von Add-ons Angebotene Cloud-Lösungen Auf dem Markt der Warehouse Management Systeme nimmt das Produkt SAP Extended Warehouse Management (EWM) in seiner Vertriebsstruktur eine Sonderrolle ein. Denn die Software wird nicht nur vom Anbieter und Lizenzgeber SAP selbst angeboten. Für die Implementierung und den Support stehen Unternehmen aus einem Partnernetzwerk zur Verfügung. In der Region DACH konnte das Fraunhofer IML im Jahr 2018 allein 35 verschiedene Implementierungspartner identifizieren. Tendenz steigend. Dabei lässt sich der Markt der SAP EWM-Implementierungspartner aus Sicht des Fraunhofer IML in drei Gruppen unterteilen: Lagertechnik anbieter, Suite-Anbieter und Logistiksoftwareanbieter. Jede Gruppe bringt ihre eigenen Stärken und Schwächen mit sich. Je nachdem vor welcher Herausforderung ein Unternehmen bei der Einführung eines SAP EWM steht – ob dies z. B. mit einem kompletten Neubau eines automatisierten Lagers, einer vollumfänglichen Migration auf S/4HANA oder einem Retrofit der Prozesse innerhalb der Lagerlogistik einhergeht – ist es für den Erfolg entscheidend, den richtigen Implementierungspartner für das Vorhaben auszuwählen. Eine Checkliste kann dabei helfen, die notwendigen und optionalen Eigenschaften sowie Voraussetzungen des geeigneten Implementierungspartners zu erkennen und zu priorisieren. PARTNERSTATUS UND KUNDENSTRUKTUR Anhand der Partnerstatus und der Partnermodelle der SAP SE lässt sich erkennen, ob vom Softwarekonzern anerkanntes Expertenwissen vorhanden ist und die Befähigung, Lizenzen zu vertreiben bei den Implementierungspartnern vorliegt. Des Weiteren lassen sich Schlussfolgerungen zu der Anzahl der Kundenreferenzen ziehen. Die Kundenanzahl gibt unmittelbar Aufschluss über den Erfahrungswert des Implementierungspartners. Die fokussierte Kundenzielgruppe des Implementierungspartners sollte mit der eigenen Branche übereinstimmen und bei der Auswahl Beachtung finden. KUNDENSERVICE Anbindung von Lager- und Kommissioniertechniken Um eine langfristige Beziehung aufzubauen, bieten viele Implementierungspartner ihren Kunden Leistungen wie individuelle Weiterbzw. Zusatzentwicklungen des Systems oder den Support. Die individuellen Zusatzentwicklungen werden im SAP-Umfeld über User- Exits realisiert. User-Exits ermöglichen dem Kunden die Abbildung individueller, vom Standard abweichender Prozesse. Diese werden im Rahmen der zunehmenden Individualisierung von Produkten immer häufiger notwendig. Vor allem für Unternehmen, die nur über geringes eigenes SAP-Know-how verfügen, ist es aus diesem Grunde wichtig, bei der Programmierung spezifischer User-Exits durch den Implementierungspartner unterstützt zu werden. Im Bereich des Kundensupports ist zu beachten, dass einzelne Implementierungspartner nur den Support für die individuell hinzuprogrammierten Funktionalitäten übernehmen und bei Problemen mit dem SAP-Standard auf den Support der SAP SE verweisen. Ein Kundensupport aus einer Hand kann Probleme und umständliche Lösungswege vermeiden sowie den Prozess für Mitarbeiter vereinfachen. INNOVATIONSGRAD Die Auswahl eines geeigneten Implementierungspartners sollte zudem im Einklang mit der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens stehen. Legt dieses Wert auf technologische Innovationen, 6 f+h 2020/11 www.foerdern-und-heben.de

PERSPEKTIVEN sollte der Implementierungspartner in der Lage sein, den Kunden auf dem Innovationspfad zu begleiten. In Frage kommen dann vor allem Anbieter, die Ausschau nach neuen Technologien halten, an Forschungsprojekten teilnehmen oder im besten Fall über eine eigene Forschungsabteilung verfügen. Wichtig ist ferner, dass beide Partner ein ähnliches Verständnis über den Umgang mit neuen Technologien haben. GLOBALE VERFÜGBARKEIT Bei der Auswahl des Implementierungspartners sollte außerdem die Bedeutung der eigenen internationalen Roll-out-Strategie in die Entscheidung einfließen. Nur so lässt sich ein Partner finden, der mit lokaler Projekterfahrung oder einer Niederlassung vor Ort unterstützen kann. In der globalen Verfügbarkeit bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Implementierungspartnern. Mehr als ein Drittel der Implementierungspartner betreiben ausschließlich Niederlassungen in der DACH-Region, verfügen jedoch zusätzlich über weltweite Projekterfahrung, die sich in Abhängigkeit vom Implementierungspartner auf einzelne Regionen beziehen. Die weltweite Projekterfahrung der Implementierungspartner ist dabei häufig durch ihre eigene Kundenstruktur bedingt. 01 Gruppen der SAP EWM-Implementierungspartner Lagertechnik- Anbieter Erweiterung des Kerngeschäfts der Lager- und Fördertechnik sowie bestehenden „eigenen“ WMS um SAP-EWM-Expertise z. B. Aberle, Knapp, Swisslog und SSI Schäfer Suite- Anbieter Logistik-Software- Anbieter Erweiterung des Know-hows aus dem Bereich Enterprise Ressource Planning (ERP) auf die Lagerlogistik z. B. Abat, FIS, HPC und die Telekom Logistik-Software-Anbieter mit mehrjährigem Fokus auf systemtechnische Unterstützung der Intralogistik z. B. IGZ, io Digitalsolution, Inconso, Prismat und Salt. PROJEKTVORGEHEN UND PROJEKTSTRUKTUR Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Implementierungspartner ist es entscheidend, das gleiche Verständnis über die Projektvorgehensweise zu haben. Auch wenn sich viele Implementierungspartner im Zweifelsfall nach den Wünschen des Kunden richten, gibt es unterschiedlich präferierte und etablierte Herangehensweisen bei den einzelnen Implementierungspartnern. Neben den vom Implementierungspartner selbst angebotenen Leistungen werden häufig noch weitreichendere Dienste wie das IT-Hosting oder die Anbindung an Lager- und Fördertechnik benötigt. Sollte dies nicht zum Portfolio des Implementierungspartners gehören, ist es für den Projekterfolg wichtig, dass dieser über ein umfangreiches Partnernetzwerk verfügt. ANBINDUNG AN NON-SAP-ERP-SYSTEME Die Anbindung des SAP EWM an ein Non-SAP-ERP-System gehört für viele EWM-Implementierungspartner nicht zum Tagesgeschäft. Manchmal ist dies übergangsweise im Unternehmen jedoch notwendig. Sollte die Anforderung kurz- bis mittelfristig bestehen, ist es daher ratsam, in der Entscheidung auf entsprechende Referenzen seitens des EWM-Implementierungspartners zu achten. VERFÜGBARKEIT VON ADD-ONS Add-ons sind Zusatzfunktionen, die der Ergänzung bestehender Funktionalitäten des Standard-SAP EWM dienen. Diese werden entweder aktiviert oder installiert, sofern der Nutzer die entsprechende Funktionalität benötigt. Die Notwendigkeit zur Implementierung von Add-ons hängt unmittelbar mit branchenspezifischen sowie materialflusstechnischen und individuellen prozessualen SUPPLY CHAIN TRANSPORTATION Bis zu 20 % Einsparpotenzial bei der Lager-/Transportkostenop timierung mit unserem strategischen Instrument PSIglobal. » www.psilogistics.com Software for Logistics Industry Leaders www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/11 7 PSI Logistics f+h DU 90 x130 2020-11-06.indd 1 03.08.2020 12:11:25