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f+h fördern und heben 11/2023

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f+h fördern und heben 11/2023

„WIR DENKEN NICHT IN

„WIR DENKEN NICHT IN KOMPONENTEN, SONDERN IN SYSTEMEN“ Die SWF Krantechnik GmbH aus Mannheim kann auf eine lange Firmengeschichte zurückblicken. Im Gespräch mit Christian Heid, Geschäftsführer des Unternehmens, gehen wir den Erfolgsfaktoren auf den Grund. Mehr als 100 Jahre Industriegeschichte haben die unternehmerische Entwicklung von der „Süddeutsche Waggon Fabrik“ bis zur heutigen SWF Krantechnik GmbH geprägt. Was waren aus der Kenntnis der Historie heraus die wichtigsten Eckpfeiler der unternehmerischen und technologischen Entwicklung? Christian Heid: In den Anfangsjahren der heutigen SWF Krantechnik GmbH hatte sich das Unternehmen, wie Sie in Ihrer Frage richtig formulierten, mit der Fertigung von Eisenbahnwaggons beschäftigt. Darüber hinaus wurden seinerzeit auch Loren hergestellt. Zu deren Fortbewegung wurden in den 1920er-Jahren Winden eingesetzt. Aufgrund der guten Geschäfte im Windenbau folgte Ende des Jahrzehnts die Konzentration auf diesen Bereich. Mit der Zeit wurden die Aktivitäten in dem Geschäftsfeld immer weiter forciert. Ab den 1950er-Jahren haben wir den Fokus auf Industriekrane und -hebezeuge gelegt. Der 36 f+h 2023/11 www.foerdern-und-heben.de

F+H NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE Erfolg zog die Aufmerksamkeit von anderen Unternehmen auf sich. So waren wir ab Anfang der 1970er- bis in die 1990er-Jahre Teil der damaligen MAN-Gruppe. Ein weiterer Meilenstein in der Firmenhistorie wurde dann im Jahr 1997 mit der Übernahme durch den Konecranes-Konzern mit Stammsitz in Finnland gesetzt. In Ihrer Antwort haben Sie sich auf die unternehmerische Entwicklung konzentriert. Welche technologischen Meilensteine sind erwähnenswert? Christian Heid: Diesbezüglich möchte ich mich auf eine Entwicklung konzentrieren, die auch heute noch zentrale Bedeutung für unser Geschäft hat. Um die Jahrtausendwende haben wir mit dem CraneKit eine Plug-and-Play-Lösung zur Serienreife gebracht. Mithilfe des Komponentenpakets kann ein Unternehmen aus unserem Partnernetzwerk einen Kran aufbauen. Apropos Partnernetzwerk: Handelt es sich bei den Unternehmen in Ihrem Netzwerk ausschließlich um Kranbauer? Christian Heid: In unserem Partnernetzwerk, hier sprechen wir über mehr als 550 Unternehmen weltweit, befinden sich überwiegend Kranbauer, die für den Endanwender Hebelösungen realisieren. Partner sind aber auch Betriebe aus dem Servicebereich, die in Bezug auf Ersatzteile mit uns zusammenarbeiten. Als dritte Gruppe sind die Wiederverkäufer zu nennen, die als Zwischenhändler auftreten. Wie Sie sehen, ist die Bandbreite an Partnerunternehmen also breit gefächert. Was bietet Ihr Unternehmen den Partnern in puncto Produkte? Christian Heid: Unser Portfolio bietet Hebezeuge für das Traglastspektrum von einigen wenigen Kilogramm bis hin zu 600 Tonnen. In manch einem Projekt realisieren die Partner für den Endanwender Einzellösungen, die sich mit unseren Kranbaupaketen, also den zuvor bereits genannten CraneKits, ebenfalls wirtschaftlich umsetzen lassen. Welche Komponenten umfasst das Kranbaupaket? Christian Heid: Im kleineren Lastbereich gehört zu einem CraneKit in der Regel ein Kettenzug und im höheren Lastbereich ein Seilzug oder eine Winde. Ergänzt wird das Paket um die Steuerung inklusive Schaltschrank und Stromzuführung. Hinzu kommen dann noch die Fahrwerke, Kopfträger und Fahrantriebe. Demzufolge muss der Kranbauer, der auf das Paket setzt, schließlich noch den Stahlbau und unter Umständen die Kranbahn realisieren. Zur Auslegung der Hebelösung stellen wir dem Partner Online-Konfiguratoren zur Verfügung. Wo werden die Komponenten der Kranbaupakete gefertigt? Christian Heid: Hierzu bedienen wir uns den Produktionsstandorten des Konecranes-Konzerns in Finnland, in Deutschland und im weiteren europäischen Ausland, in Asien und in Südamerika. In den Werken in Asien und in Südamerika werden Produkte gemäß unseren Qualitätsstandards für die jeweiligen Märkte hergestellt. Sie übernehmen im Konecranes-Konzern also die Rolle des Komponentenlieferanten? Christian Heid: Wir sind eine der Alpha-Marken im Konecranes-Konzern und, neben unserer Muttergesellschaft, eine der Der Bandzug Athlo belt, ausgelegt für Traglasten von 500 bis 2.000 kg und je nach Modell mit einer Hubhöhe von 4,50 bis 9 m verfügbar, ist für den Lebensmittelbereich sowie die Chemie- und Pharmaindustrie konzipiert erfolgreichsten und am internationalsten aufgestellten Marken im Komponentenbereich. Erfolgsgarant unserer Strategie ist, dass wir ausschließlich das Business-to-Business-Segment und nicht das Endkundengeschäft bedienen. Das wird auch in Zukunft so sein. Wie definieren Sie erfolgreich sein? Christian Heid: Erfolgreich sein beziehe ich in erster Linie auf die Loyalität der Mitglieder unseres Partnernetzwerks. Teilweise arbeiten wir mit den Unternehmen seit Jahrzehnten zusammen. Diese Treue basiert darauf, dass wir die Unternehmen nicht als Kunden, sondern als wirkliche Partner betrachten und entsprechend handeln. So investieren wir permanent in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter unserer Partner. In den Kundenbüchern Ihrer Partner befinden sich kleinere Betriebe und mittelständische Unternehmen ebenso wie global agierende Konzerne. Was bedeutet dieses breitgefächerte Anwenderspektrum für die Produkt- und Systementwicklung im Hause SWF Krantechnik? Christian Heid: Grundsätzlich sind unsere Produkte zunächst einmal uniform. Gleichzeitig müssen sie aber modular sein, um auf das von Ihnen genannte breite Anwenderspektrum jeweils eine Antwort geben zu können. Unstrittig ist: Ein Endanwender, der einen kleinen Reparaturbetrieb hat, stellt andere Anforderungen an ein Hebezeug als ein Konzern, der Hebezeuge in einen Produktionsprozess integriert. Darauf sind unsere Produkte von Haus aus schon vorbereitet. Die dahinterstehenden Belange werden bereits in der Entwicklung bedacht und spiegeln sich auch in den Online-Konfiguratoren wider. www.foerdern-und-heben.de f+h 2023/11 37

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