Aufrufe
vor 6 Monaten

f+h fördern und heben 11/2024

  • Text
  • Unternehmen
  • Produkte
  • Systeme
  • Automatisierung
  • Mitarbeiter
  • Einsatz
  • Logistik
  • Mithilfe
  • Papier
  • Intralogistik
f+h fördern und heben 11/2024

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME NACHHALTIGKEIT LOGISTIKPROZESSE BESTANDSTRANSPARENZ ZUSAMMENARBEIT AUTOMATISIERUNG GANZHEITLICHE PLANUNG AUSWERTUNG TRANSPORT BUCHUNGEN INTEGRATION PROAKTIVITÄT BEHÄLTERMANAGEMENT DIGITALISIERUNG BEHÄLTERMANAGEMENT IN SAP ALLE AKTEURE DER WERTSCHÖPFUNGS- KETTE PROFITIEREN Ein effektives Behältermanagement hilft, Verschwendung zu reduzieren bei gleichzeitiger Kostensenkung. Um den Unternehmenserfolg zu steigern und die Nachhaltigkeit der Logistikprozesse zu verbessern, empfiehlt es sich, Transportbehälter in SAP zu verwalten und zu verfolgen. Wenn wir uns Logistik wie eine Mannschaft im Sportunterricht vorstellen, dann ist das Behältermanagement das Kind im Schulunterricht, das verzweifelt darauf wartet, in die Mannschaft gewählt zu werden. Niemand möchte sich gerne mit der manuellen Nachbuchung von Lieferscheinen, ständigen Nachfragen, warum jetzt schon wieder Behälter fehlen oder dem Hinterhertelefonieren bei Tauschpartnern abmühen. Doch den Stellenwert des Behältermanagements gilt es nicht zu unterschätzen, auch unter dem immer wichtiger werdenden Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit. Indem es Ressourcenverschwendung und den CO 2 -Fußabdruck in der Logistik reduziert, trägt es zum Erreichen des Ziels der Klimaneutralität bei. Mit dem richtigen Vorgehen und unter Verwendung von Standard-SAP-Software können Unternehmen ihr Potenzial im Behäl- termanagement entfalten sowie manuelle Aufwände, Kosten und Überbestände vermeiden. Die nachfolgenden Abschnitte betrachten die wichtigsten Herausforderungen sowie mögliche Lösungsansätze mit SAP-Software. GANZHEITLICHE PLANUNG ALLER BEDARFE Wer ist der Bedarfsverursacher, wo muss ich Behälter bestellen oder wen muss ich versorgen? Die Bedarfe aller Teilnehmer im Behälternetzwerk müssen transparent sein. Hierbei reicht es nicht aus, nur die eigene Fertigung in Betracht zu ziehen. Mit dem SAP-Add-on Automotive Consulting Solution (ACS) lassen sich die Bedarfe von Zulieferern über die Bereitstellung der Komponenten bestimmen und der Bedarf der eigenen Fertigung sowie von Kunden über die Packinstruktion (SAP ERP) oder Packspezifikation (SAP EWM) des Fertigmaterials herleiten. BESTANDSTRANSPARENZ – REICHWEITE VON ZULIEFERERN UND WERKE IM BLICK Es gilt Überbestände sowie unnötige Mietkosten im Netzwerk durch Bestandstransparenz entlang der Wertschöpfungskette zu vermeiden. Der Kontostand als Bezugsgröße für den Bestand reicht nicht aus, da nicht erkennbar ist, ob die Behälter voll oder leer sind. Mithilfe der richtigen ERP-Lagerortstruktur oder der Ableitung der Bestandsinformation anhand des Handling-Unit- Status lässt sich eine Trennung zwischen voll oder leer erreichen. Für die transparente Aufbereitung der Daten stehen der Packmittelcockpit mit der ACS oder der Bestandsübersicht der Returnab- 26 f+h 2024/11 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME le Packaging Management (RPM)-Lösung zur Verfügung. Mithilfe der Softwaretools lassen sich die Reichweiten im Blick behalten. Dadurch kann vermieden werden, dass Tauschpartner Puffer aufbauen oder Fehlallokationen im Netzwerk entstehen. BUCHUNGEN Keine Buchung ohne Beleg. Ziel ist es, Schwund sowie unklare Eigentumsverhältnisse zu reduzieren. Jede Warenbewegung muss systemgestützt anhand eines Vorgängerbelegs, zum Beispiel Bestellung, Kundenauftrag, An- oder Auslieferung geschehen. Hierzu eignen sich Lagerverwaltungssysteme, die über das automatische Verpacken auch automatisiert Lieferpositionen für die Packmittel im ERP-System erzeugen und den Erfassungsaufwand für den Mitarbeiter an der Rampe reduzieren. INTEGRATION Manuelle Buchungen vermeiden. Anhand der Warenbewegung im Lagerverwaltungssystem oder ERP-System sollten automatisiert Buchungen erzeugt und Kontostände fortgeschrieben werden. Hierfür bietet sich der Materialbeleg im ERP-System an, auf dessen Basis per SAP-Cloud-Integration der Datentransfer zwischen ERP und RPM stattfindet und die Warenbewegungen automatisiert kontiert werden. ZUSAMMENARBEIT Für Unternehmen gilt, ihrer Einbahnstraßen-Kommunikation zu entfliehen und den manuellen Aufwand zu reduzieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dem Tauschpartner die Möglichkeit zu geben, auf der gleichen Plattform und Datenbasis mit Mitarbeitern in den Dialog zu treten. Mithilfe eines direkten Zugangs zur Plattform kann der Tauschpartner Leergutbestellungen, Claims oder Inventurergebnisse direkt erfassen. Durch den Einsatz von RPM lassen sich langwierige E-Mail-Konversationen vermeiden, was wiederum Zeit auf beiden Seiten einspart. PROAKTIVITÄT In der Fertigungssteuerung wird mal wieder die Auftragsreihenfolge geändert und der Packmitteldisponent nicht informiert. Hierbei unterstützt RPM durch den regelmäßigen Abgleich von Bedarf und Bestand. Bei Unterdeckungen wird der Disponent vom System informiert und muss nur dann tätig werden, wenn dies auch notwendig ist. AUTOMATISIERUNG Anwender können sich Tätigkeiten ersparen, die nicht zur Wertschöpfung beitragen. Die RPM-Software übernimmt den automatisierten Versand von Kontoauszügen oder fordert den Tauschpartner wiederholt zur Kontoabstimmung sowie Erfassung von Inventurergebnissen auf. AUSWERTUNG Potenzial erkennen: Die Aufbereitung der Daten mit SAP-Analytics-Cloud gibt Unternehmen die Möglichkeit, individuelle Reports und Kennzahlen zu visualisieren und Abweichungen vom Soll-Zustand zu bestimmen. Anhand der Datenlage lassen sich Fehlallokationen oder Überbestände im Netzwerk lokalisieren und Maßnahmen ergreifen. FAZIT Mit einem geeigneten digitalen Behältermanagement steigern Unternehmen den Kundennutzen durch Versorgungssicherheit sowie Termintreue. Darüber hinaus lässt sich der Anteil nichtwertschöpfender Tätigkeiten reduzieren. Autor: Erik Zimmerman, Senior Consultant SAP Logistics, leogistics, Hamburg Bild: VFV Layout www.leogistics.com Lieferfertig. Nachhaltige Logistikhallen über den gesamten Lebenszyklus.