PRODUKTE UND SYSTEME BEKUPLAST DIGITALISIERT PALETTENVERWALTUNG PIXEL STATT PAPIER Mit den Lösungen des Unternehmens Logistikbude aus Dortmund behält die bekuplast GmbH, Ringe, ihre Ladungsträger jederzeit im Blick, spart Kosten ein und kann effizienter mit Speditionspartnern zusammenarbeiten. Die bekuplast GmbH verwendet für den Transport ihrer Kunststoffbehälter unter anderem Eurotauschpaletten. Mehrmals am Tag holen verschiedene Speditionen unter anderem die produzierten Behälter inklusive der Eurotauschpaletten ab. Diesen Tauschvorgang hielten die Staplerfahrer in der Vergangenheit handschriftlich auf einem Palettenschein fest – und das war nicht nur ein manueller Aufwand, sondern mitunter auch fehlerbehaftet. Ebenfalls ungünstig war, dass die ausgefüllten Palettenscheine schon einmal verspätet abgegeben wurden. Anschließend mussten die Daten händisch in eine Excel-Tabelle übertragen, manuell eingescannt und im Dokumentenmanagementsystem (DMS) abgelegt werden. Darüber hinaus musste jemand stets den Überblick über die Tauschkonten behalten und rekonstruieren, wie viele Tauschpaletten als Außenstände im Umlauf sind. Diese Aufgaben liefen bei Wolfgang Wenke, verantwortlich für den Wareneingang bei bekuplast, zusammen. Viele Stunden brachte er monatlich für die manuelle Palettendokumentation und Abstimmung der Tauschkonten auf. Dabei stimmte Wenke sich mit den Speditionen und Kunden per E-Mail oder Telefon über die „Palettenschulden“ ab – ein zeitintensives und damit kostspieliges Unterfangen für alle Beteiligten. „Irgendwann habe ich gedacht: Das muss in der heutigen Zeit doch auch einfacher gehen“, berichtet Wenke. Gebraucht wurde ein System, um Tauschvorgänge der Paletten einfach, digital nachverfolgbar und transparent zu dokumentieren, um damit am Ende Personal- und Schwundkosten zu senken sowie die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Maik Westenberg, Leiter Digitale Transformation (CDO) bei bekuplast, suchte zusammen mit Wenke nach einer langfristigen Lösung für die Palettenverwaltung. Ursprünglich habe auch die Überlegung im Raum gestanden, die Entwicklung einer entsprechenden Softwarelösung mit internen Anwendungsentwicklern selbst zu realisieren. Doch den Gedanken habe man aufgrund des Aufwands und der Komplexität der Informationssicherheit in Verbindung mit einer Cloudlösung so schnell wieder verworfen, wie er gekommen war. Passenderweise existierte bereits eine direkt einsatzfähige Lösung von der Logistikbude GmbH. DIGITALE LADEMITTELSCHEINE PER APP Die cloudbasierte Softwarelösung Logistikbude digitalisiert und vereinfacht die Verwaltung von Mehrweg-Objekten wie Gestellen, Gitterboxen oder Paletten. Der Kontakt zwischen dem gleichnamigen Dortmunder Start-up und bekuplast bestand zwar schon, doch entscheidend war eine Begegnung mit Mitgründer und Chief Operating Officer (COO) Michael Koscharnyj auf einer Logistikmesse in Düsseldorf. Koscharnyj und Westenberg kamen nicht nur schnell ins Gespräch, sondern auch immer wieder auf das Problem des Palettentauschs zurück. Direkt am nächsten Tag ließ Westenberg sich die Anwendung zeigen und war begeistert: „Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es für unsere Bedürfnisse und Herausforderungen schon die nahezu perfekte Lösung gibt.“ So hat das Unternehmen seinen manuellen Palettenverwaltungsprozess vollständig digitalisiert. Statt mit Stift und Papier dokumentieren die Staplerfahrer den Palettentausch nun direkt 28 f+h 2024/11 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME vom Stapler aus per App. Dafür loggen sie sich zum Arbeitsbeginn per QR-Code ein und legen eine Tauschtransaktion an, sobald eine Spedition Europaletten anliefert oder abholt. Aus einem Dropdown-Menü wählt der Fahrer die entsprechende Spedition aus, gibt die Anzahl der erhaltenen oder abgeholten Paletten ein und dokumentiert die Qualität der angenommenen Europaletten anhand eines Fotos über die App. Nach Unterzeichnung in der App wird ein digitaler Lademittelschein erzeugt und dokumentiert. Die erfasste Buchung wird danach von Wenke überprüft, bei Bedarf angepasst und abschließend freigegeben. Dieser Prozess läuft laut Wenke nahezu von allein. „Das entlastet mich erheblich bei meiner täglichen Arbeit.“ Nach der Freigabe wird automatisch auch ein Link an die Spedition verschickt, der die Informationen über die Europaletten teilt und die kontinuierliche Abstimmung ermöglicht, statt auf den monatlichen Kontoauszug warten zu müssen. Handschriftliche Zettel und Hinterhertelefonieren gehören damit der Vergangenheit an. ALLE BETEILIGTEN PROFITIEREN Für die Staplerfahrer und Mitarbeiter ist der Buchungsprozess beim Ladungsträgertausch jetzt einfacher und übersichtlicher. Mit der App werden die Tauschvorgänge transparent und die Tauschkonten aller Tauschpartner sind auf einem Blick ersichtlich. Auch die Speditionen können mit der Software die Mengen der Eurotauschpaletten kontinuierlich verfolgen und abstimmen. Westenberg: „Mittlerweile werden wir von unseren Speditionspartnern und Kunden angefragt, welche Lösung wir benutzen.“ Bisher nehmen mehr als zehn Partnerspeditionen das Angebot in Anspruch. Seit dem Start wurden über 2.000 Tauschtransaktionen über die Lösung abgewickelt. Neben den effizienteren Prozessen und den dadurch gesunkenen Personalkosten spart der Behälterhersteller mithilfe der Software auch bei laufenden Kosten: Weil sich nun nachvollziehen lässt, wie viele Eurotauschpaletten im Umlauf sind, sind unnötige Neuanschaffungen vermeidbar. „Wir waren überrascht von der Menge an Eurotauschpaletten in der Wertschöpfungskette und der Anzahl der Transaktionen. Das System hat uns erstmalig transparent vor Augen geführt, wie viel ‚Geld‘ in der Form von Eurotauschpaletten im Umlauf ist“, so Westenberg. KURZE TESTPHASE Im Rahmen einer Testphase wurden die Mitarbeiter in die Implementierung einbezogen. „Für uns war es wichtig, dass die Lösung den Bedürfnissen der Staplerfahrer entspricht. Schließlich sind sie es, die die App im Alltag nutzen werden“, betont Westenberg. Drei ausgewählte Staplerfahrer testeten die App und fanden sie benutzerfreundlich und intuitiv. Auch weitere am Tauschprozess beteiligte Mitarbeiter spielten eine entscheidende Rolle für den Projekterfolg. Wenke: „Ich war positiv überrascht und habe mich als ‚Versuchskaninchen‘ zur Verfügung gestellt. Die Logistikbude hat uns tatkräftig unterstützt und sich unsere Anmerkungen und Verbesserungswünsche nicht nur mit offen Ohren angehört, sondern auch direkt umgesetzt.“ Nach einigen Anpassungen sei bei allen Mitarbeitern ein Vertrauen in das neue System vorhanden gewesen, sodass nach anderthalb Monaten mit der Einführung begonnen werden konnte. Schlussendlich habe die komplette Implementierung weniger als vier Monate gedauert. WEITERE MÖGLICHKEITEN DER ZUSAMMENARBEIT In naher Zukunft kann sich der Behälterhersteller vorstellen, die Zusammenarbeit mit der Logistikbude weiter auszubauen und das System auch in anderen Bereichen einzusetzen. „Bei der Verlagerung unserer Produktionswerkzeuge, die wir standortübergreifend nutzen, sind wir auf ähnliche Herausforderungen gestoßen wie bei unseren Eurotauschpaletten. Hier wäre das Tracking in Echtzeit hilfreich“, erläutert Westenberg. Zunächst stehe aber die Implementierung eines neuen ERP-Systems auf dem Plan, bei dem auch die bereits vorhandenen Schnittstellen zur digitalen Lösung der Logistikbude geprüft werden sollen. So sollen bestehende Prozesse automatisiert und vor allem vereinfacht werden. Foto: bekuplast www.logistikbude.de | www.bekuplast.com Arbeitssicherheit verlangt Wissen Seit über 40 Jahren erprobtes Schulungsmaterial Bringen Sie Ihre Schulungsunterlagen auf den neuesten Stand. Weitere Infos + Demoversionen unter: www.resch-verlag.com | info@resch-verlag.com | Telefon 089 85465-0
Laden...
Laden...