PRODUKTE UND SYSTEME DELTA ERWEITERT ROBOTERPROGRAMM COBOT-BAUREIHE MIT NEUEM SICHERHEITS-FEATURE Mit der Baureihe D-Bot erweitert das Unternehmen Delta mit EMEA-Hauptsitz in Hoofddorp/Niederlande das Roboter-Angebot um das Segment der Cobots. Die kollaborativen Roboter zeichnen sich durch umfassende Konnektivität, einfache Programmierung und ein innovatives Sicherheitsmerkmal aus. Bei der Entwicklung der Cobot-Baureihe haben sich die Konstrukteure von Delta ein zentrales Sicherheitsmerkmal beim Kollegen des kollaborativen Roboters – dem Menschen – abgeschaut. Wenn ein Mensch bemerkt, dass seine Hand mit einem sich bewegenden Gegenstand kollidiert und zum Beispiel eingeklemmt wird, wird er die Handbewegung nicht nur stoppen, sondern die Hand aktiv versuchen aus dem Gefahrenbereich zurückziehen. EIN REFLEX FÜR DIE SICHERE ZUSAMMENARBEIT Genauso reagieren auch die Cobots aus der D-Bot-Baureihe. Wenn die Sensoren im Antrieb des Roboterarms einen Widerstand registrieren, vollziehen sie eine kleine gegenläufige Bewegung. Michael Mayer-Rosa, Senior Director der Industrial Automation Business Group von Delta Electronics E MEA, erklärt hier- zu: „Damit ahmen wir den menschlichen Reflex nach. Das gibt dem Bedienpersonal ein zusätzlich sichereres Gefühl und es verhindert auch, dass eine Hand zum Beispiel zwischen dem Roboterarm und einem Werkstück oder dem Maschinengehäuse eingeklemmt wird.“ Zum Vergleich: Bei konventionellen Cobots muss das Personal in diesem Fall den Bediener durch den Eingriff in die Robotersteuerung „befreien“ und den Arm manuell zurückfahren. Aufgrund der integrierten „S afety R eflex“ – also zuschaltbare Funktion – erledigen die Delta-Cobots diese Aufgabe selbsttätig und sofort; quasi reflexartig. SCHNELLE INBETRIEBNAHME OHNE PROGRAMMIERKENNTNISSE Zur D-Bot-Serie gehören sechs Grundmodelle mit einer Nutzlast von 6 bis 30 kg und einer Reichweite von 800 bis 1.800 mm. Die Cobots verfahren und positionieren mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 °/s und einer Genauigkeit von ±0,02 mm. Die Integrationsfähigkeit von 24 -Bit -Encodern sorgt für einen Abgleich von Soll- und Ist-Position und kommt dem reproduzierbaren Positioniergenauigkeit auch bei hohen Geschwindigkeiten zugute. Auch Anwender ohne Programmierkenntnisse können die „P lug & P lay“-fähigen Cobots in Betrieb nehmen. Sie können die Bewegungen im Teach-in-Modus oder aber mit Standardprogrammen wie P ython, ROS 1 oder C++ vorgeben. Eine anspruchsvolle grafische Benutzeroberfläche (GUI) mit 3D-Visualisierung erleichtert die Inbetriebnahme, und das serienmäßige externe HMI-Panel vereinfacht die Programmierung vor Ort. Damit wird aus Anwendersicht die „Hemmschwelle“ für den Einsatz von kollaborativer Robotik gesenkt. 36 f+h 2024/11 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME Das Design, das bereits durch R edDot 2024 ausgezeichnet wurde, ist zusätzlich nach IP66 zertifiziert, was der D-Bot-Serie ein breites Einsatzfeld eröffnet – wie in raueren Umgebungen, da sie die Cobots vor Schmutz und Wasser schützt und die Reinigung per Dampfstrahler ermöglicht. UMFASSENDE KONNEKTIVITÄT Auch die Konnektivität der D-Bot-Serie ist ausgesprochen flexibel designt, da sie unterschiedliche Schnittstellen wie EtherNet/IP, I/O Ports, Modbus RTU und vor allem die Codesys-Option unterstützt und so eine Vielzahl an unterschiedlichen Einbindungsarten in bestehende Systeme ermöglicht. Sie können nicht nur mit Menschen zusammenarbeiten, sondern lassen sich auch in automatisierte Prozesse einbinden oder aber Werkzeuge bedienen. Damit eignen sie sich unter anderem für „Pick & Place“-Aufgaben und Palettier-Anwendungen. Die Roboter lassen sich gemäß den Sicherheitsstandards nach PLd-Kategorie 3 (EN 13849-19) oder SIL 3 (IEC 62061) einsetzen. 25 konfigurierbare Sicherheitsfunktionen ermöglichen auf der Ebene der Maschinensicherheit die Anpassung der Roboter an den individuellen Anwendungsfall. SINNVOLLE ERGÄNZUNG IN EINEM WACHSTUMSMARKT Mit der D-Bot-Serie erweitert der Hersteller das Roboterprogramm der kompakten Scara- und Sechsachs-Roboter. Diese Baureihen wurden unter anderem mit Blick auf Anwendungen in MICHAEL MAYER-ROSA, SENIOR DIRECTOR, INDUSTRIAL AUTOMATION BUSINESS GROUP, DELTA ELECTRONICS EMEA Bei der Mensch-Roboter-Kooperation handelt es sich um eine ausgereifte und einfach einsetzbare Technologie der Elektronikproduktion entwickelt. Weitere Einsatzfelder für die Cobots sieht Delta in der Intralogistik sowie in der Automobilzulieferindustrie, aber auch bei mittelständischen Betrieben, die eine Automatisierung ihrer Prozesse planen. Die Marktaussichten für die neuen Roboter sind, so M ayer- Rosa, gut: „Im Maschinenbau und in der Automatisierungstechnik ist die kollaborative Robotik eine der am stärksten wachsenden Branchen. Die Marktforscher von Interact Analysis prognostizieren hier bis 2032 eine Wachstumsrate von rund 20 Prozent pro Jahr. Wachstumstreiber sind der Fachkräftemangel, der Wunsch nach flexibler Automatisierung und die Tatsache, dass es sich bei der Mensch-Roboter-Kooperation inzwischen um eine ausgereifte und einfach einsetzbare Technologie handelt. Sie bringt die Intelligenz und Flexibilität des Menschen mit der ermüdungsfreien Arbeitsfähigkeit des Roboters zusammen.“ Mit den Cobots der D-Bot-Serie zielt Delta genau auf diesen Markt ab. Das Sicherheits-Feature des „Safety Reflex“ gibt dem Bediener zusätzliche Sicherheit und erhöht damit – so das Kalkül des Herstellers – auch die Akzeptanz der kollaborativen Robotik. Außerdem fügen sich die Cobots in das „Smart Manufacturing Solution System“ des Herstellers ein. Mit diesem System erhalten die Anwender die Möglichkeit, intelligente Fertigungstechnologien aus einer Hand zu beziehen. Fotos: Delta www.delta-emea.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2024/11 37
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