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f+h fördern und heben 12/2021

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LOGISTIK UNTER STROM Da

LOGISTIK UNTER STROM Da Emil Löffelhardt mit seinem alten Logistikzentrum an Grenzen gestoßen ist, entschied sich der Elektrogroßhändler für einen Neubau. Mit den automatischen Systemen des neuen Zentrallagers lassen sich Kundenbestellungen günstiger und organisierter bewältigen. Ferner hat das Unternehmen Produktivität sowie Umsatz gesteigert. 35 000 Artikel auf Lager, mehr als 12 000 Picks pro Tag, über zwei Millionen Packstücke, die jährlich das Haus verlassen – die Zahlen von Emil Löffelhardt beeindrucken. Das Unternehmen ist als familiengeführter elektrotechnischer Großhändler marktführend im Raum Württemberg sowie im nördlichen Bayern. Löffelhardt beliefert Industriekunden und den Elektrofachhandel sowie das Elektrohandwerk mit einem breiten Sortiment elektronischer und elektrotechnischer Produkte – von der Aderendhülse über SPS und Frequenzumrichter bis hin zu Schaltschränken und tonnenschweren Kabeltrommeln. „Wir haben fast alles im Sortiment, durch das Strom fließt“, so Rainer Rommel, der das Unternehmen in vierter Generation zusammen mit seiner Schwester Sabine Bachmann führt. 14 f+h 2021/12 www.foerdern-und-heben.de

TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME 01 Herzstück des Logistikzentrums ist das 27 m hohe automatische Hochregallager, das auf acht Gassen Platz für mehr als 17 500 Paletten bietet setzt“, schildert Rommel. „Zudem verlassen sich vor allem Handwerker darauf, die bestellte Ware innerhalb von 24 Stunden in einem genau definierten Zeitfenster zu erhalten – am besten morgens, sodass sie diese direkt zur Baustelle mitnehmen können.“ Solch eine Flexibilität und Leistung konnte das bisherige Zentrallager in Fellbach, das bereits 1995 modernisiert wurde, nur noch bedingt bieten. „Aufgrund unseres Wachstums mussten wir externe Kapazitäten anmieten“, erinnert sich Rommel. Obwohl das alte Logistikzentrum ebenso papierlos arbeitete und über ein automatisches Hochregal- und Tablarlager verfügte, stieß das Unternehmen an die Grenzen. Im Kleinteilelager, das mit einer drei Stockwerke hohen manuell bedienten Fachbodenregal-Anlage ausgestattet war, mussten die Mitarbeiter zuletzt weite Strecken zurücklegen, um die Aufträge abzuarbeiten. HOHE ANFORDERUNGEN AN DIE LOGISTIKLEISTUNG UMZUG DES KOMPLETTEN HAUPTSITZES Schließlich entschied sich Löffelhardt für den Neubau. Da Büroraum ebenfalls knapp wurde, verlegte das Unternehmen seinen kompletten Sitz nach Schorndorf – hier bot ein ehemals von Bauknecht genutztes Gelände ausreichend Platz, um alle Ideen für das zukünftige Geschäft des Elektrogroßhändlers umzusetzen. So entstand neben zusätzlichen Büroräumen auch ein Zentrum für Schulungen und Workshops mit unternehmenseigenen Referenten, denn eine Besonderheit von Löffelhardt ist der umfassende technische Support durch seine Fachberater. Zwei der bestehenden Hallen hat Löffelhardt kernsaniert und teilweise für das Lager genutzt. Neu gebaut wurde das achtgassige Hochregallager, das mit einer Höhe von 27 m Platz für mehr als 17 500 Paletten bietet. In diesem liegen vor allem große voluminöse Artikel wie Schaltschränke. Zudem dient es als Vorrat für die fünfgassige Shuttle-Anlage, die mit 91 520 Behälterplätzen schnelldrehende Elektroartikel wie Schalter, Steckdosen, Sicherungen oder Steuerungskomponenten sowie Elektronikprodukte aufnimmt. 220 Shuttles lagern die Artikel automatisch ein, um und aus. In einem „Unsere Produktvielfalt stellt hohe Anforderungen an die Logistik. Denn im Prinzip ist jede Bestellung ein Überraschungspaket, das Flexibilität erfordert“, ergänzt Rommel. Dreh- und Angelpunkt der Logistikprozesse ist das Zentrallager in Schorndorf. Von hier aus beliefert Löffelhardt nicht nur seine 20 Filialen, sondern auch seine Kunden – wenn erforderlich bis auf die Baustelle. Dabei ist Wunsch der Kunden, dass die Artikel für jedes ihrer Projekte in einem eigenen Karton und mit separater Kommission geliefert werden. „Auch in der Industrie wird eine derartige Kostenstellen-Belieferung immer häufiger vorausgewww.foerdern-und-heben.de f+h 2021/12 15