Aufrufe
vor 1 Jahr

f+h fördern und heben 12/2022

  • Text
  • Sicherheit
  • Prozesse
  • Findling
  • Psiwms
  • Einsatz
  • Logistik
  • Uslar
  • Unternehmen
  • Systeme
  • Produkte
f+h fördern und heben 12/2022

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME FLEXIBILITÄT UND SICHERHEIT IN DER PRODUKTION ERHÖHT MOTORENBAUER PROFITIERT VON MASSGESCHNEIDERTEN HOCHHUBWAGEN Serien- und Austauschmotoren eines deutschen Motorenherstellers müssen vom Band zur Standmontage und von dort zur Lackieranlage transportiert werden. Zum Einsatz kommt dabei ein Sonderbau-Modell eines Hochhubwagens. Die Spezialanfertigung hat sich aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit gegen Standardmodelle durchgesetzt. Deutz Motoren stehen weltweit für Innovation und Qualität Made in Germany. Diese Position hätte das Unternehmen, das in Deutschland mit drei Standorten in Köln, Herschbach und Ulm vertreten ist, nie erreicht, wenn es nicht immer wieder Prozesse hinterfragt und optimiert hätte. Jährlich erhalten in Ulm tausende Motoren, die generalüberholt werden und von denen 50 Prozent als Neumotoren nicht mehr im Markt verfügbar sind, das Qualitätsversprechen eines neuen Aggregats. Die Durchlaufzeiten vom Auftragseingang bis zur Auslieferung eines generalüberholten Antriebs betragen wenige Arbeitstage. Teil dieser stetig optimierten Prozesskette ist ein Elektro-Hochhubwagen des Unternehmens Genkinger, Münsingen. Der spezialgefertigte Stapler wird verwendet, um die Motoren vom Plattenband zur Montageinsel zu transportieren und von dort zurück in die Hub- und Senkanlage der Lackierung. Die Gewichte der zu transportierenden Antriebe variieren zwischen 280 kg vom kleinen 1011 Motor bis hin zum 1.600 kg schweren, luftgekühlten 12-Zylinder-Motor. KOMPAKT, WENDIG UND EFFIZIENT Der Spezial-Hochhubwagen ersetzt einen größeren Standardstapler, der die Motoren über eine ausladende Traverse aufnahm – keine ideale Lösung bei den zum Teil engen Platzverhältnissen. Mit dem Hochhubwagen von Genkinger wurden die 24 f+h 2022/12 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEME 01 02 01 Ein Motor auf dem Weg zur Montage, wo er generalüberholt wird 02 Die Motoren hängen an einer 600 mm überstehenden Kranhaken-Traverse MITHILFE DER FUNKFERNSTEUE- RUNG LASSEN SICH LASTEN AUF ENGSTEM RAUM MANÖVRIEREN Abmaße reduziert und die Sicherheit sowie Beweglichkeit vor allem in den schmalen Fahrgassen erhöht. Die Forderung nach einem kompakteren Stapler führten zunächst zu Testfahrten mit Standardgeräten verschiedener Anbieter. Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Die passende Lösung fand sich schließlich beim Spezialisten Genkiger, der ein überzeugendes Sonderbau-Konzept eines Elektro-Hochhubwagens vorlegen konnte: Mit Maßen von 1.800 × 1.000 × 3.000 mm (L × B × H) bei ausgefahrenem Hubmast und einem Überstand der Kranhaken-Traverse von 600 mm wurde die geforderte Kompaktheit erreicht. Das maßgefertigte Flurförderzeug hat einen Wenderadius von 1.585 mm und bewältigt so auch engere Kurven in der Produktion. Klaus Gaus, Abteilungsleiter und Meister Endkontrolle, Endmontage und Lackierung bei Deutz, erklärt: „Der Bediener des Hochhubwagens kann den zu transportierenden Motor von allen Seiten einsehen, das ist maßgeblich in Sachen Arbeitssicherheit.“ Ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit der Spezialanfertigung ist eine Sonderhubeinheit mit hydraulischer Drehvorrichtung. Ein freitragender Ausleger erlaubt es, die Motoren um 90° zu drehen. Diese Möglichkeit erspart zusätzliche Lenkbewegungen, da der Ausleger den am Galgen hängenden Motor steuert und justiert. Elmar Mößlang, Vertriebsberater bei Genkinger: „Diesen Hochhubwagen haben wir präzise nach Kundenanforderungen entwickelt. Aufgrund der Kompaktheit des Geräts und mithilfe der Drehfunktion im Hubmast mit kurzen Wegen wird verhindert, dass sich die unterschiedlichen Gehänge aufschaukeln können. Ein weiteres Sicherheits-Feature ist die automatische lenkwinkelabhängige Geschwindigkeitsreduzierung auf bis zu einen Kilometer pro Stunde.“ FUNKFERNSTEUERUNG STATT FAHRER-LÖSUNG Im Hinblick auf die Bedienung respektive Steuerung des Flurförderzeugs waren sich Deutz und Genkinger nicht gleich einig; denn der Motorenbauer präferierte zunächst eine Lösung mit Fahrer. Schließlich konnte Genkinger durch einen Referenzbesuch zeigen, dass die Mitgänger-Variante mit Funkfernsteuerung sicherer sowie produktiver ist. Der Motorenbauer ließ sich überzeugen. Bei der Endabnahme im Genkinger-Werk in Münsingen wurden abschließend unter Realbedingungen mit einem original Deutz-Motor letzte Feineinstellungen an der Funkfernsteuerung vorgenommen. Per Joystick lassen sich die Fahrfunktionen stufenlos und feinfühlig steuern. Die vorwählbaren Drehfunktionen der Sonderhubeinheit können mithilfe des Funksenders präzise ausgeführt werden. „Der Hochhubwagen als Mitgänger-Variante lässt sich auch von Mitarbeitern bedienen, die keine großen Erfahrungen als Staplerfahrer haben. Das macht uns in der Produktion noch flexibler und effektiver“, so Gaus. Fotos: Genkinger www.genkinger.de www.foerdern-und-heben.de f+h 2022/12 25