TASCHENSORTER MIT AUTODROP-TECHNOLOGIE ANFORDERUNGEN VON B2B- UND B2C-KUNDEN ERFÜLLEN Mit AutoDrop hat die Beumer Group mit Stammsitz in Beckum eine Funktion zur automatischen Entladung von Taschen im BG-Pouch-System entwickelt. Diese Technologie ermöglicht ein leistungsfähiges Entladen und zeichnet sich durch hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit aus. Während immer mehr Fashion-Logistik-Unternehmen in den Omnichannel-Vertrieb einsteigen, sehen sie sich mit neuen Aufgaben konfrontiert. Denn die Anforderungen im B2C- und B2B-Geschäft unterscheiden sich grundlegend. Im B2C-Segment ist die Abwicklung vieler Einzelbestellungen bei gleichzeitig hohen Erwartungen an die Liefergeschwindigkeit gefordert. E-Commerce-Kunden legen zudem großen Wert auf eine ansprechende Verpackung ihrer exklusiven Modeartikel. Im Gegensatz dazu geht es bei B2B-Unternehmen darum, Lagerbestände in großen Mengen aufzufüllen. Dabei erwarten B2B-Kunden die Ware in einer für den Einzelhandel optimierten, für Regale sequenzierten Verpa- ckung. Die Unterschiede zwischen B2B und B2C zeigen sich auch in der Anzahl der Bestellpositionen und der Artikelmenge pro Bestellung. Darüber hinaus haben B2C-Unternehmen ein hohes Retourenaufkommen. Dies liegt daran, dass viele Verbraucher mehrere Artikel zur Anprobe bestellen und die nicht passenden Artikel zurücksenden. Retourenquoten von bis zu 60 Prozent sind bei E-Commerce-Modehändlern keine Seltenheit. Die Bearbeitung der retournierten Artikel erfordert mehrere Arbeitsschritte, darunter Qualitätskontrollen, Umetikettieren und Neuverpackung. Trotz dieses Bearbeitungsaufwands müssen Retouren so schnell wie möglich für den Wiederverkauf verfügbar sein, um Umsatzeinbußen zu vermeiden. PROBLEMLÖSER TASCHENSORTER Mithilfe von Taschensorter-Systemen lassen sich die zuvor genannten Aufgaben effizient erledigen, indem mehrere Schritte des Abwicklungsprozesses vereinfacht und rationalisiert werden. In die modular aufgebauten Taschen des BG-Pouch-Systems der Beumer Group passen Artikel mit einem Gewicht von bis zu 7 kg oder Kleidungsstücke auf Bügeln (GOH). Ferner können die Taschen an individuelle Bedürfnisse angepasst und Polster zum Schutz empfindlicher Waren verwendet werden. Der Taschensorter funktioniert folgendermaßen: 24 f+h 2024/12 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME n Einzelne Artikel werden entweder automatisch oder manuell über ergonomische Arbeitsstationen in Taschen aufgegeben. Ein Artikel pro Tasche schafft die Voraussetzungen für die Flexibilität, Artikel in jeder gewünschten Reihenfolge und Sequenz zu kombinieren. n Die Taschen werden mithilfe von Steigförderern über Kopfhöhe transportiert, wodurch Bodenfläche freigehalten wird. n Die erste Station ist – nach der Beladung – ein dynamischer Puffer, der Artikel für die Abholung bereithält und somit die Kommissionierung von den Auftragsabwicklungsprozessen entkoppelt. n Artikel für konkrete Aufträge werden vom dynamischen Puffer in den dynamischen Auftragspuffer und dann in den Batch- Puffer überführt. n Die Matrixsortierung ist ein dreistufiger Prozess, der beliebige Sortierungen und Sequenzierungen ermöglicht, das heißt die freie Zusammenstellung der georderten Artikel und Anordnung der Taschen im Rahmen des Auftrags. n Schließlich gelangen die Taschen zu den Packpuffern oder direkt zu einer Packstation. Während der Entlade- und Verpackungsprozess bisher in der Regel manuell abgewickelt wurde, lassen sich mit der Technologie der Beumer Group diese Aufgaben automatisieren. AUTODROP – EIN TECHNOLOGISCHER DURCHBRUCH Der Systemanbieter hat mit AutoDrop eine automatische Entladelösung für Taschen entwickelt, die auf einer Legierung mit Formgedächtnis basiert. Das bedeutet, dass die Legierung, die ursprünglich aus der Medizintechnik stammt, sich zusammenzieht, wenn sie elektrisch angeregt wird, und sich wieder ausdehnt, sobald der Strom abgeschaltet ist. Mithilfe dieser Funktion lassen sich die Taschen bis zu einer Million Mal ohne Verschleißerscheinungen öffnen und schließen. Im Vergleich zu manuellen Systemen weisen automatisierte Verpackungslinien mit dieser Technologie weniger mechanische Komponenten auf. Dies reduziert den Wartungsaufwand und den Platzbedarf. Die Taschen erreichen die Packstation in der vom Matrixsortierer vorgegebenen Packreihenfolge. AutoDrop entlädt jeden Artikel über eine Rutsche direkt zum jeweiligen Packplatz. Die Entladepositionen lassen sich individuell einstellen, um die gewünschte Reihenfolge sicherzustellen – schwere Artikel werden Die automatische Entladelösung AutoDrop nutzt eine Legierung mit Formgedächtnis zuerst entladen, um leichtere und empfindlichere Produkte zu schützen. Das System mit der automatischen Entladelösung kann pro Sortiermodul bis zu 10.000 Artikel pro Stunde und Linie verarbeiten. In Kombination mit der automatischen Beladung ermöglicht die neue Funktion Omnichannel-Unternehmen die vollständige Automatisierung und Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeiten in der Fashion-Logistik. Retouren können unmittelbar nach der Qualitätskontrolle und der Erfassung im System wieder in den Verkauf gebracht werden. Dadurch lässt sich das System an Veränderungen im Geschäft oder im Kundenverhalten anpassen. Taschensorter vereinfachen das Sortieren (das Zusammenführen der bestellten Artikel) und die Sequenzierung (das Anordnen der Taschen innerhalb des Auftrags). So sind Unternehmen der Fashion-Logistik in der Lage, Bestellungen handelsgerecht für das Ladengeschäft zusammenzustellen und kundengerecht für den Onlinehandel zu verpacken. Zudem lassen sich hängende Kleidungsstücke (GOH) und liegende Waren im selben System kombinieren. Jedes Sortiermodul ist in der Lage, bis zu 10.000 Artikel pro Stunde zu verarbeiten. Automatische Packstationen können 1.600 Taschen pro Stunde verarbeiten, die manuellen Stationen 1.200. Quelle: Beumer AUF EINEN BLICK n Die Lösung AutoDrop ermöglicht eine vollständige Automatisierung des Omnichannel-Fulfillments n Entladelinien lassen sich mit einstellbaren Abwurfpositionen einrichten, um die gewünschte Priorisierung zu ermöglichen (schwere Artikel zuerst abwerfen) n Automatische Verpackungslinien benötigen weniger Mechatronik und können den Platzbedarf im Entladebereich reduzieren n Das BG-Pouch-System mit AutoDrop kann 10.000 Taschen pro Stunde pro Sortiermodul verarbeiten n Die automatische Entladelösung verkürzt die Auftragsdurchlaufzeit FAZIT Fashion-Logistik-Unternehmen stellen aufgrund der Marktnachfrage zunehmend auf Omnichannel-Vertrieb um. Es ist allerdings keine leichte Aufgabe, B2B- und B2C-Kunden zufriedenzustellen. Hier bieten Taschensorter-Systeme eine Lösung zur Vereinfachung und Optimierung von Omnichannel-Prozessen. Einzelne Artikel können so in individuelle Taschen geladen, zu einem höher gelegenen Fördersystem transportiert, zwischengepuffert und für die Entladung und Verpackung sortiert werden. Mithilfe dieser Systeme lassen sich Durchsatzleistungen von 10.000 Artikeln pro Stunde erreichen. Der Einsatz der AutoDrop-Technologie schafft die Voraussetzungen für das automatische Entladen und Verpacken, sodass an den Packstationen bis zu 1.600 Taschen pro Stunde verarbeitet werden können. Fotos: Beumer Group www.beumer.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2024/12 25
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