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f+h fördern und heben 3/2016

f+h fördern und heben 3/2016

Mit den Anforderungen

Mit den Anforderungen des E-Commerce Schritt halten Verladetechnik unterstützt schnelle Paketzustellung Ein Paket ebenso schnell von A nach B zu transportieren wie ein Brief, ist die Zielvorgabe für die neuen mechanischen Zustellbasen (MechZBs) der Deutschen Post DHL. Sie bilden, neben den herkömmlichen Paketzentren, eine zweite wichtige Säule eines neuen Logistikkonzepts als Antwort auf den boomenden Onlinehandel. Um die geforderte Umschlagsleistung sicherzustellen, sind die Verlade stationen der Zustellbasen exakt auf die Erfordernisse des Betreibers zugeschnitten. Mechanische Zustellbasen können in Zeiten mit Auftragsspitzen bis zu 50 000 Sendungen pro Stunde bewältigen, was eine große Steigerung gegenüber den bisherigen Verteilzentren bedeutet. In Unterschleißheim ist nun eine weitere von 50 geplanten mechanischen Zustellbasen, die MechZB88, der Deutschen Post DHL entstanden. Verantwortlich für die Realisierung des Projekts zeichnet die Hama-Baugruppe aus München als Bauherr und Eigentümer des Neubaus in Zusammenarbeit mit erfahrenen Logistikern und dem Verladespezialisten Promstahl, Gehrden. Das Konzept dieser Zustellbasen stützt sich bei allen Neuprojekten auf zwei Bereiche: Einmal die Anlieferung der unsortierten Pakete per Sammeltransport an zehn Standard-Verladestellen und anschließend die Weitergabe über vollautomatische Sortieranlagen an die Paketzusteller an 48 Verladestellen. Im Gegensatz zu den Ein- gangstoren weisen die Verladestellen ein komplett anderes Verladekonzept auf. In beiden Bereichen nimmt die Promstahl- Verladetechnik eine Schlüsselstellung ein. Rundum geschützt Das Anliefern der Pakete an die Standard- Verladestellen geschieht per Lkw-Wechselbehälter sowie mit Standard-Lkw-Zügen. Die unterschiedlichen Anlieferfahrzeuge erfordern Lkw-Andockstellen, die für beide Lkw-Typen eine optimale Anpassung sicherstellen. Das betrifft vor allem die Torabdichtungen, die als Rampenwetterschutz die Aufgabe haben, Verladepersonal und Pakete vor den Einflüssen des Wetters zu schützen und die Energiekosten niedrig zu halten. Vier der Planen-Torabdichtungen wurden auf Standardhöhe montiert. Bei sechs ging man auf Nummer sicher, also höher, um die Höhenbewegungen der Wechselbehälter beim Auf- und Absetzen in der Verladestelle in den Griff zu bekommen. Alle Torabdichtungen sind mit einem automatischen Hubdach ausgestattet, um Beschädigungen zu vermeiden. Eine integrierte Regenrinne, Anfahrstreifen auf den Seitenteilen und ein Parallel-Lenkersystem vervollständigen das Wetterschutzpaket. Bei den Überladebrücken entschied man sich für 500-mm-Vorschubversionen, die den Andockvorgang für den Lkw-Fahrer sicher und zeitsparend gestalten soll. Für die notwendige Sicherheit beim Entladen der Lkw mit Gabelstaplern sorgt eine druckabhängige Absturzsicherung in jedem der Hubzylinder unter den Brückenplateaus. Eine unterhalb der Überladebrücken angebrachte, 60 mm starke Plateauisolierung in Verbindung mit einer EPDM-Spaltabdichtung unterbindet dazu die bei Standard-Innenrampen typischen Nachteile einer Kälte- oder Wärmebrücke. Alle Sektionaltore an diesen Verladestellen sind mit jeweils zwei Fenstersektionen ausgestattet. Die Isoliereigenschaften der Tore sind mit dem Wert 1,25 W/Cm²K für die Fenstersektionen bzw. 0,8 W/Cm²K für die geschlossenen Sektionen als optimal zu bezeichnen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Anfahrpuffer gelegt − sonst ein eher unbeachtetes Detail. Übergroß dimensionierte Stahl-Elementpuffer (Bild 01) in den Abmessungen 20 × 200 × 910 mm sollen auch dem eiligen Lkw-Fahrer den notwendigen 12 f+h 3/2016

VERLADETECHNIK Respekt abfordern. Eine Maßnahme, um die Anfahrschäden beim Andocken der Lkw zu verhindern. Passgenau und sicher Das neue Konzept der mechanischen Zustellbasen setzt im anschließenden Gebäudeteil an. Was bisher manuell sortiert werden musste, läuft hier vollautomatisch ab. infolge der engen Platzverhältnisse im Transportfahrzeug eine sichere Auflage während der Beladung gegeben ist. Auch bei den Torabdichtungen musste eine Sonderlösung gefunden werden. Mit einer Nennbreite von 2 750 mm und einer Nennhöhe von 2 800 mm fallen sie gegenüber Standardlösungen aus der Norm. Ähnliche Forderungen galten auch für die Sektionaltore zu den 48 Verladestellen. Mit Das Konzept der mechanischen Zustellbasen erforderte passgenaue Verladetechnik Die in Längsrichtung der Halle installierte Sortier- und Verteilanlage ordnet alle angelieferten Pakete anhand des Leitcodes sowie per Videocodierung einzelnen Kastenrutschen zu. Anschließend gelangen die Packstücke über die Rutschen zu den Toren der Zusteller. Jedem Zusteller ist dabei ein bestimmtes Tor zugeordnet. Auf dem letzten Meter werden die Pakete per Trolly von Hand über Überladebleche in die Zustellerfahrzeuge verladen. Die Beladung geschieht an den 48 Andockstellen in zwei Wellen im Minutentakt, sodass 96 Fahrzeuge vom Typ Mercedes Sprinter in kurzer Zeit mit der Auslieferung starten können. Zum Einsatz kommen dabei speziell angefertigte Verladebleche (Bild 02), die sich passgenau auf die schmale Ladefläche der Sprinter auflegen lassen. Mithilfe von Torabdichtungen wird das schmale Profil der Transporter wetterdicht umschlossen. Die Verladebleche (1 500 × 685 mm) bestehen aus hochfestem Aluminium mit einer Tragfähigkeit von 300 kg. Sie laufen in einer an der Rampenvorderkante befestigten Führungsschiene und sind mit einem Griff ausgestattet; somit lassen sich die Verladebleche manuell auf die Ladefläche der Transportfahrzeuge auflegen. Der vordere Bereich der Bleche ist schmaler ausgeführt. Diese Sonderform war vorgegeben, damit 1 500 mm Breite passten sie sich optimal den Vorgaben an. Alle 48 Sektionaltore verfügen über je zwei Fenstersektionen aus Isolierglas. Die Betätigung geschieht per Handseil und Bodenverriegelung, die als Auslöser für das Öffnen der Tore dient. Zusätzlich wurden drei größere Sektionaltore, Nennbreite 3 500 und Nennhöhe 4 500 mm, mit Elektroantrieb montiert. Ein Tor dient als ebenerdige Zufahrt für die Halle, die anderen sind gemäß Brandschutzkonzept als zusätzliche Zulufttore mit Feuerwehrnotentriegelung für den Brandfall vorgesehen. Das Projekt MechZB88 in Unterschleißheim umfasst eine Logistikhalle mit einer Fläche von 5 600 m², ein Verwaltungsgebäude von 600 m² und sich über ca. 15 000 m² erstreckende Außenanlagen. Damit sich das Konzept der mechanischen Zustellbasen realisieren ließ, war die Entwicklung, Fertigung und Montage von Verladetechnik mit passgenauen Stahlbauelementen ausschlaggebend. Fotos: Promstahl www.promstahl.com 02 Die Verladestellen wurden an die Dimensionen der Zustellerfahrzeuge angepasst 01 Stahl-Elementpuffer verhindern Anfahrschäden beim Andocken der Lkw www.asafe.de Anfahrschutz aus Spezialkunststof f Stark. Sicher. Standhaf t. Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 17 Stand F33. Gerne beraten wir Sie auch telefonisch unter 04542 995 80 40 oder per E-Mail an: vertrieb@asafe.de