MENSCHEN UND MÄRKTE AUGE IN AUGE „DIE DIGITALISIERUNG IST HERAUSFORDERUNG UND CHANCE ZUGLEICH“ Wie kaum ein anderes Thema treibt die Digitalisierung unsere Branche um. In entspannter Runde haben Marco Gebhardt, Geschäftsführer der Gebhardt Intralogistics Group GmbH & Co. KG, und Frank Apel, Mitglied der Geschäftsleitung der Gebhardt Fördertechnik GmbH, mit f+h-Chefredakteur Winfried Bauer darüber diskutiert, wie sich die mit dem Megatrend verbundenen Herausforderungen – auf Seiten der Intra logistiksystemanbieter und der Anlagenbetreiber – meistern lassen. Das Interview mit Marco Gebhardt (Bild Mitte) und Frank Apel (l. im Bild) führte f+h-Chefredakteur Winfried Bauer Foto: f+h Bearbeitung: VFV Layout, Sonja Schirmer 38 f+h 2018/03 www.foerdern-und-heben.de
NUR DANN WENN DIE DIGITALISIERUNG NICHT AN DER HALLENWAND EINES LOGISTIKZENTRUMS AUFHÖRT, LÄSST SICH DEREN VOLLES POTENZIAL AUSSCHÖPFEN Marco Gebhardt Die Digitalisierung ist seit geraumer Zeit in der Logistik angekommen. Wo sehen Sie die größten Potenziale der 4.0-Philosophie für den Betreiber? Apel: Dass die Digitalisierung seit geraumer Zeit in der Logistik, besser gesagt in der Intralogistik angekommen ist, würde ich als leicht untertrieben bezeichnen. Vor allem die Intralogistik war und ist einer der Treiber dieser Entwicklung. Mal abgesehen vom automatischen Webstuhl, als einer der ersten Schritte der Automatisierung, steht bei der weiteren Entwicklung der Automatisierung die Intralogistik immer an vorderster Front. Aus diesen Gründen sehen wir uns als ein gut aufgestellter Partner unserer Kunden, wenn es darum geht die Potenziale dieser Entwicklung aufzuzeigen, Anwendungsmöglichkeiten zu prüfen und danach auch zu realisieren. Ich möchte aber klar betonen, dass wir hier nur einer der Partner unserer Kunden sein können, um dieses komplexe Thema zu beleuchten. Haben diese Potenziale Auswirkungen auf Anfragen aus dem Kreis Ihrer Kunden? Apel: Wie bereits ausgeführt, verstehen wir uns hier als Partner unserer Kunden und demzufolge hat dies auch Auswirkungen auf die Art und Weise der Zusammenarbeit. In der Vertriebsphase geht es zum Beispiel nicht nur darum die Aufgabenstellung zu erfassen, anschließend eine Ausschreibung zu bearbeiten und ein Angebot abzugeben. Vielmehr ist ein Verständnis über vernetzte Prozesse vonnöten. Die Einbindung der Intralogistik, von einfachster verbindender Fördertechnik, über Lagertechnik, bis hin zu den Transporten durch AGVs zwischen den Quellen und den Zielen, wird als Teil einer Gesamtlösung betrachtet. Das heißt für uns, Lösungen zu entwickeln, die ein breites Band an Flexibilität in den Produkten selbst und in den Schnittstellen bieten. Die Netzwerkkonnektivität zwischen den Systemen und Maschinen zum Austausch von Daten und Informationen – und das in Echtzeit –, ist der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg. Lässt sich hier ein Schwerpunkt ausmachen? Apel: Einer von vielen Schwerpunkten liegt in den Bereichen der unterlagerten Steuerungen und der Software, oder besser Softwarepaketen zur transparenten Abbildung der Materialflüsse und der vernetzten Prozesse, aber auch für einen optimalen Betrieb der installierten Systeme. Ein Stichwort sei hier: Predictive Maintenance. Von der Möglichkeit große Datenmengen und Metadaten zu erfassen und auszuwerten und wie gesagt dies in Echtzeit, versetzt unsere Kunden und uns in die Lage, schnelle Entscheidungen zu treffen, vorbeugend zu reagieren und damit die Verfügbarkeit der Technik noch weiter zu verbessern. Eine in diesen Kontext passende Lösung werden wir übrigens während der Logimat vorstellen; lassen Sie sich überraschen. In einem Video auf Ihrer Homepage beklagt die Comic- Figur, dass sie ihr bestelltes Kleid noch nicht erhalten hat. Da springen Sie in die Bresche und sorgen mit einer modernen Fördertechnik im Versand des Online-Händlers für eine schnelle Lieferung. Nett, dass Sie der Dame helfen. Aber wo bleibt dabei, der die Digitalisierung ausmachende Effekt der Vernetzung, der ja erst die schnelle und transparente Information und damit die schnelle Lieferung ausmacht? Gebhardt: Das Video handelt von unserem Flexconveyor-Fördersystem, welches sich vollkommen selbst programmiert und konfiguriert, ein Paradebeispiel für Vernetzung. Über unsere Tochter next intralogistics bieten wir dieses System zur Miete an, auch eine nutzungsbasierte Abrechnung ist möglich. Grundlage sind auch hier eine Vernetzung und digitale Geschäftsprozesse. Das ist im Vergleich zu konventionellen Anlagen derzeit aber schon das obere Ende der Digitalisierung. Generell arbeiten wir aber an einem zunehmenden Grad der Digitalisierung aller unserer Produkte, hier mit besonderem Fokus auf den Betrieb der Anlagen. Unsere Gebhardt Galileo IoT Plattform bietet neben Condition Monitoring und Predictive Maintenance auch Möglichkeiten für Machine Learning und Künstliche Intelligenz zur Optimierung der Prozesse. Das Ziel ist es, dass die Anlagen frühzeitig auf Probleme hinweisen und wie im angesprochenen Video, der Kunde stets termingerecht beliefert wird. Wir setzen hier auf eine offene und standardisierte Cloud-Plattform. Das hat den großen Vorteil, dass unsere Kunden die Anlagen in ihre eigenen Geschäftsprozesse einbinden und die Daten auch selbst nutzen können. Das muss man sich vorstellen wie Facebook für Maschinen. www.foerdern-und-heben.de f+h 2018/03 39
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