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f+h fördern und heben 3/2020

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f+h fördern und heben 3/2020

PERSPEKTIVEN Operative

PERSPEKTIVEN Operative Tätigkeiten der innerbetrieblichen Logistik eignen sich schon heute zur Automatisierung beschäftigung. Der Arbeitsplatz Lagerist schließt harte körperliche Arbeit ein, erfordert gleichzeitig Affinität zu IT-Anwendungen, Qualifikation und Übung auf den eingesetzten Flurförderzeugen und ein Verständnis für Lagergut und Prozess. Wenn Artikel identifiziert werden müssen, ist zusätzlich Teile- und Qualitätsverständnis erforderlich, beim Handling von Gefahrgütern oder Luftfracht sogar spezielle Ausbildungen und Nachweise. Gute Lageristen qualifizieren sich schnell auch für Bürotätigkeiten. Die körperliche Anstrengung, Schichtmodelle und Wochenendarbeiten machen Lagertätigkeiten unattraktiv. Die Folge: Viele Logistikbetriebe arbeiten mit einem hohen Anteil von Hilfskräften, Zeitarbeitern und Fachfremden. Um den Mangel an Qualifikation auszugleichen, werden zusätzliche Prüf- und Klärprozesse eingeführt und mithilfe von technologischen Maßnahmen abgesichert. Während der Konsument immer kürzere Lieferzeiten wünscht und dabei weder Feiertage noch Wochenenden akzeptiert, wollen immer weniger Menschen den logistischen Prozess dahinter sicherstellen. Wie kann eine Logistik funktionieren, die auf attraktivere Arbeitsplätze und weniger Personaleinsatz setzt? Als Antwort sehen wir einen auch über die nächsten Jahre anhaltenden Trend zur Automatisierung von einfachen Tätigkeiten innerhalb der Logistik. Im Bereich der operativen Tätigkeiten eignen sich zur Automatisierung schon heute interne Transporte, Einund Auslagervorgänge (auch an „Ware zum Mann“-Arbeitsplätzen), Palettier- und Depalettiervorgänge sowie Verpackungsprozesse. Fortschritte in der Greifer-Technologie und Robotik rücken mehr und mehr auch die Kommissionierung in den Vordergrund, zumindest für kartonverpackte, kleine und mittelgroße Teile. Die Kommissionierung von schwerem oder großem, unförmigem Lagergut – z. B. mit mobilen Roboter-FTS-Kombinationen – ist zurzeit noch Zukunftsmusik, bis Mitte der 2020er erwarten wir jedoch auch hier die ersten marktreifen Produkte. Wo eine vollständige Automatisierung noch nicht denkbar ist, werden in den 2020er- Jahren zunehmend Assistenzsysteme zum Einsatz kommen, so etwa bei der Identifikation von Artikeln mithilfe von Bilderkennung und KI oder bei der Langgut-Kommissionierung per Mensch-Roboter-Kooperation. Auch vor den Bürotätigkeiten im Logistikzentrum macht die Automatisierung keinen Halt, hier eignet sich vor allem Robot Process Automation (RPA). Schon heute kann RPA einfache Tätigkeiten übernehmen, z. B. den Übertrag von Informationen aus einem System in ein anderes. Noch interessanter wird die Technologie in Kombination mit Künstlicher Intelligenz und OCR sein. An einem Beispiel: Wenn ein eingescannter Lieferschein von einem Computersystem selbstständig gelesen, mit Bestellvorgängen abgeglichen und verbucht werden kann, entfällt ein hoher Erfassungsaufwand im Wareneingang. Nur Klärfälle sind noch vom Sachbearbeiter aufzubereiten. Für den Mitarbeiter im Distributionszentrum der Zukunft bleiben als Arbeitsinhalte die Überwachung der Anlagen und die Bearbeitung von Sonderfällen, die automatisch nicht oder nur aufwendig zu lösen sind. Damit wird der Arbeitsinhalt vielfältiger und die notwendige Systemkompetenz wächst. Als große Herausforderung lässt sich daraus die Frage ableiten, wie der Qualifikationsgrad des aktuellen Lagerpersonals auf ein Level angehoben werden kann, das der neuen Aufgabe Rechnung trägt. FAZIT Der Benefit der Digitalisierung in der Logistik stellt sich durch eine ganzheitliche Transparenz von Materialflüssen und Betriebszuständen ein, in deren Folge die Steuerbarkeit und Optimierbarkeit intralogistischer Systeme spürbar steigt. Einzelne operative Steuerungsaufgaben (z. B. die Zuordnung von Mitarbeitern zu Arbeitsplätzen oder die präventive Instandhaltung) lassen sich mit dem Einsatz von Assistenzsystemen vollständig automatisieren. Begleitet durch skalierbare Automatisierungslösungen, die im Kleinteilebereich partiell schon heute verfügbar sind, mobile Robotiklösungen und Assistenzsysteme wird ein Lagerbetrieb 2029 effizienter mit personellen Ressourcen umgehen. Die Aufgabenbeschreibung für Lageristen und Logistik-Sachbearbeiter entwickelt sich hin zu einer überwachenden, optimierenden und situativ eingreifenden Rolle. Dies ist gleichzeitig eine Entlastung für die angespannte Personalsituation im Logistikumfeld und die größte Herausforderung für die Logistik der Zukunft: Die Lagerarbeiter von heute müssen für die veränderten Rollen von morgen qualifiziert werden. Fotos: Shutterstock Autor: Marko Holzwarth ist Principal der Miebach Consulting GmbH, Frankfurt www.miebach.com 10 f+h 2020/03 www.foerdern-und-heben.de

DIE KUNST DES HEBENS Schwere Motoren zum Schweben bringen und präzise auf den Punkt an ihren Einbau ort dirigieren: Kein Kunststück, sondern Arbeitsalltag unserer Kunden. Profitieren auch Sie von richtungs weisenden ABUS Kranlösungen. 02261 37-148 verkauf@abus-kransysteme.de www.abus-kransysteme.de Besuchen Sie uns auf der LogiMat 2020! Halle 7, Stand A61