WORAUF SIE BEI DER AUSWAHL EINES KOMMISSIONIERSYSTEMS ACHTEN SOLLTEN – TEIL I Wie hoch die Produktivität eines Logistikzentrums ist, hängt größtenteils von der Effizienz des Kommissioniervorgangs ab. Daher will die Auswahl einer geeigneten Picklösung wohl überlegt sein. Wir haben für Sie wichtige Parameter zusammengefasst, die bei der Entscheidungsfindung hilfereiche Dienste leisten. Ware zum Mann ? WARE ZUM MANN Um nach dem Prinzip „Ware zum Mann“ zu arbeiten, müssen die Artikel in einem automatischen Lagersystem organisiert sein. Ist diese Anforderung erfüllt, spielt die Lösung bei einem großen und häufig wechselnden Artikelspektrum ihre Vorteile aus. Damit ist sie z. B. für den E-Commerce relevant. Der Logistiker muss sich nicht um die Einteilung der Kommissionierregale kümmern, denn die Artikel gelangen bedarfsgerecht aus dem Nachschublager in die Kommissionierzone. Vor allem für B- und C-Artikel eignet sich die Lösung, da abgesehen vom Nachschublager kein zusätzlicher Lagerplatz erforderlich ist. Da für den Kommissionierer keine Wege anfallen, sind hohe Kommissionierleistungen möglich. Mit der gleichzeitigen Zusammenstellung mehrerer Aufträge lässt sich der Output erhöhen. Die technische Umsetzung des Kommissionierprinzips geschieht z. B. mit Bildschirmen an den Arbeitsplätzen, die Artikelinformationen und die zu entnehmende Stückzahl anzeigen. Über ein „Put to Light“-System erfährt der Kommissionierer, in welchen Auftragsbehälter die Ware abzulegen ist. MANN ZUR WARE Beim Picken nach dem Prinzip „Mann zur Ware“ sind alle Artikel im direkten Zugriff. Daher eignet sich diese Methode vor allem für das Kommissionieren von A-Artikeln sowie grundsätzlich bei kleinen Artikelspektren mit einem hohen Durchsatz. Da die Größen der Lagerfächer variabel sind, ist auch die Abfertigung sperriger Güter möglich. Die Leistung des Systems lässt sich mit mehr Personal erhöhen. Allerdings muss für jeden Artikel vorab ein fester Lagerplatz definiert werden, der mittelfristig beibehalten wird. Im Vergleich zum Prinzip „Ware zum Mann“ führen die längeren Wegzeiten des Kommissionierers zu einer geringeren Pickleistung. Für ein zeitund wegeoptimiertes Arbeiten sollten Rennerartikel in zentraler Position und idealer Griffhöhe angeordnet sein. Eine weitere Möglichkeit Zeit zu sparen, bietet das Multi-Order-Picking, bei dem im Laufe einer Tour mehrere Aufträge kommissioniert werden. Zur Realisierung kommen die Systeme „Pick by Light“, „Pick by Voice“, „Pick by Vision“ und „Pick by Handheld“ zur Anwendung. 42 f+h 2020/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME Mann zur Ware ? Automatische Kommissionierung ? AUTOMATISCHE KOMMISSIONIERUNG Automatische Kommissioniersysteme eignen sich primär für Anwendungen, bei denen gleichförmige Ware mit ähnlichem Gewicht in großen Stückzahlen kommissioniert wird. Mithilfe der Anlagen lassen sich hohe Leistungen bei einer geringen Fehlerquote realisieren. Nachteilig sind die hohen Investitionskosten und die eingeschränkte Flexibilität der Lösungen, etwa beim Umstellen des Artikelspektrums. Die Umsetzung der automatischen Kommissionierung findet z. B. mithilfe von Knickarm- oder Portalrobotern statt. Ein weiterer Einsatzbereich für automatische Systeme ist die zweistufige Kommissionierung: Dabei wird zunächst die für eine Anzahl von Aufträgen erforderliche Menge der Artikel auf ein Förderband gegeben. Im zweiten Schritt ordnen automatische Sorter die Artikel den einzelnen Aufträgen zu. Mit dieser Methode lassen sich große Mengen an kleinteiligen Aufträgen effizient bearbeiten. Auch bei einer großen Artikelvielfalt und häufig wechselndem Sortiment ist die zweistufige, teilautomatisierte Kommissionierung zielführend. Teil II unserer Serie erscheint in f+h 2020/04 Quelle/Fotos: Unitechnik, Soennecken www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/03 43
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